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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angst um Kerim, der seit dem Beginn des tückischen Manövers kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hatte. Er verlor jeden Zeitsinn, und nur die Hoffnung hielt ihn wach, daß der Flug nicht mehr lange dauern könne; denn mit dem künstlichen Schwerefeld war keiner von ihnen in der Lage, sich etwas zu essen oder zu trinken zu besorgen, und Themul lag sicher nichts daran, daß das Boot mit einer Ladung Verhungerter auf dem Zielplaneten ankäme. Als es dann geschah - als der mörderische Druck plötzlich nachließ, als Ak aufspringen und nach Adan und Kerim sehen wollte, um zu erfahren, wie sie die Tortur überstanden hatten, als er mit einem heftigen Ruck auf die Beine kam, da erst merkte er, wie wenig Kraft ihm noch geblieben war. Die Instrumente an den Wänden begannen, um ihn zu kreisen. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte schwer zu Boden. Das Gefühl wohliger Müdigkeit hüllte ihn ein. Er wollte nichts weiter als liegenbleiben und schlafen.
    Aber Themuls harte Stimme hinderte ihn daran.
    „Ihr seid am Ziel!" verkündete Themul. „Chaan übernimmt jetzt die Steuerung des Bootes und bringt es nach unten. Ihr werdet die Bomben auslegen und sie nach dem vereinbarten Zeitplan zur Zündung bringen. Dann startet wieder und laßt euch von der Fernsteuerung übernehmen. Jede Widersetzlichkeit oder Pflichtverletzung wird unverzüglich bestraft. Los! An die Arbeit!"
    Ak erhob sich taumelnd. Ohne einen Blick auf den Bildschirm zu werfen, von dem Then.ul sprach, stolperte er auf den Pilotensitz zu. Auf dem großen Schirm über dem Schaltpult leuchtete die Sichel eines Planeten in mattem Grau. Ak starrte sie eine Weile an, dann setzte er sich und machte sich an die Arbeit. Er verrichtete die Handgriffe mechanisch. Aus der Tiefe des Unterbewußtseins kam ihm die Kenntnis dessen, was er zu tun hatte. Das Boot schoß auf die blasse Sichel zu. Die Sichel begann zu wachsen. Sie wurde breiter, während sich das Fahrzeug auf die sonnenbeschienene Seite des Planeten zubewegte. Ak sah die braungrauen Umrisse der Kontinente und die grünlichen Flächen der Meere. Er registrierte die Warnzeichen des Schirmfeldgenerators, als das Boot mit hoher Fahrt in die obersten Schichten der Lufthülle eindrang. Allmählich kehrten Kraft und Besinnung zurück. Ak brachte das Boot auf einen Kurs, auf dem es, ständig an Höhe verlierend, den fremden Planeten ein paarmal umrunden würde. Dann schwenkte er den Sessel nach hinten, um zu sehen, was aus Adan und Kerim geworden war.
    Kerim saß auf dem Boden und hielt sich den Schädel mit beiden Händen. Adan lag noch so, wie Ak sie zuletzt gesehen hatte, aber sie hielt die Augen offen. „Wir sind da", sagte er matt. „Wie geht's euch?" Kerim sprang auf. „Vorzüglich!" schrie er mit verzerrtem Gesicht. „Ich hab' keinen Funken Energie mehr in mir, aber ich brauche nur an Themul zu denken, dann bin ich so geladen wie eine Herde von Steppenochsen." Adan richtete sich langsam auf.
    „Alles in Ordnung?" fragte Ak. Sie zögerte, dann strich sie mit der Hand durch die Luft. „Weil du mir geholfen hast", antwortete sie schwach. Ak unterdrückte den Wunsch, aufzustehen und sie in die Arme zu nehmen. „Wir sind gleich da", sagte er leise.
    „Im Augenblick kann Themul uns nichts mehr anhaben. In unmittelbarer Nähe des Planeten unterliegt das Boot nicht mehr seiner Fernsteuerung."
    „Er kann den Antigrav wieder einschalten, nicht wahr?" widersprach Kerim. „Ja, das kann er. Aber damit hindert er uns an der Ausführung unseres Auftrags, und das riskiert er nicht." Ak wandte sich wieder seinem Schaltpult zu, bevor Kerim weitere Fragen stellen konnte. Er fragte sich, wieviel Macht Themul in Wirklichkeit über das Boot besaß. Sie würden Zeit brauchen. Es war nicht so einfach, ein Hypertriebwerk vom Fernlenkmechanismus abzukoppeln und ein neues Servosystem zu bauen. Vielleicht gelang es ihnen niemals. Dann mußten sie auf dieser Welt dort unten bleiben oder sich Themul auf Gnade oder Ungnade ergeben. Ak sah keinen Schrecken darin, mit Adan allein den Rest seines Lebens auf einem Einödplaneten zu verbringen, nicht einmal Kerim, dachte er, würde ihn ernsthaft stören. Zunächst aber müßten sie wissen, ob sie dort überhaupt überleben könnten.
    Während das Boot weiter seine Bahn zog und sich der fremden Oberfläche immer mehr näherte, dachte Ak darüber nach, warum der graugrüne Planet den Strategen von Akon wichtig genug erschien, daß sie ihn durch eine so waghalsige Aktion vernichten

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