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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wanden sich im Griff der Unheimlichen.
    Doch das, was sie erwartet hatten, geschah nicht. Sie wurden nicht getötet. Es kam zu keinem Seelentausch. Die Skeletthorde schleppte die Menschen zur Stadt.
    Sie wurden bereits erwartet.
    Eine finstere Gestalt, ebenfalls ein Skelett, mit einem kunstvoll gearbeiteten Schwert bewaffnet und in einen schwarzen, wehenden Umhang gehüllt, sah ihnen entgegen.
    Irgendwie, empfand Nicole, war es anders als die Horde, die Bill, Patsy und sie überfallen hatte. Es wirkte größer, obwohl es mit Sicherheit nicht größer war als die anderen, und es strahlte etwas aus - nicht den sklavischen Gehorsam, den sie an den anderen Knochengestalten zu erkennen glaubte, sondern das genaue Gegenteil. Stolz, Selbstbewußtsein und Befehlsgewohntsein. Und - Bösartigkeit.
    Es mußte ein Wesen aus den Tiefen der Hölle sein.
    In den Augenhöhlen begann es grell zu strahlen, flaute wieder ab und kam in abgeschwächter Form wieder. Unbeweglich stand der Knöcherne da und erwartete die Ankunft seiner Diener.
    Dicht vor ihm blieben sie stehen, mit ihren Skeletthänden immer noch die Gefangenen umklammernd.
    »Wer bist du?« flüsterte Nicole. Ein kalter Schauer überlief sie, als das grelle Leuchten in den Augenhöhlen des furchterregenden Totenschädels sich wieder verstärkte. Es schien sie verbrennen zu wollen.
    Sein Unterkiefer bewegte sich. Er sprach, obgleich es keine Stimmritzen geben konnte, von denen die Luft in Tonschwingungen versetzt werden konnte. Dennoch war eine Stimme zu vernehmen.
    Sie klang dumpf und hallend wie aus Ewigkeiten heraus.
    »Das, Sterbliche«, sagte der Knöcherne, »solltest du lieber nicht fragen. Die Antwort würde dich töten.«
    »Was hast du mit uns vor?« schrie Bill.
    Doch der Knöcherne antwortete nicht. Stumm wandte er sich ab und setzte sich in Bewegung. Und die Sklaven mit ihren drei Gefangenen folgten ihm.
    Wer war er?
    Ein Dämon?
    Oder etwas noch Schecklicheres?
    Nicole begann zu ahnen, daß die Antwort auf diese Frage nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    Und sie begann sich plötzlich vor dem Augenblick der Wahrheit zu fürchten.
    ***
    Der Mächtige schritt stetig aus. Er hatte gefunden, was er brauchte. Drei Geiseln! Er hatte den Erweckten verboten, diese beiden Körper zu übernehmen. Die anderen vermochten sehr wohl zwischen Ausgetauschten und Normalen zu unterscheiden. Dem Knöchernen war nicht entgangen, daß die neue Identität Rolf Kaisers durchschaut worden war. Deshalb hätten Ausgetauschte als Geiseln keinen Wert.
    So aber konnte er den anderen Bedingungen stellen. Und vor allem jener Person, die mit ihrer Super-Stärke nachträglich eingetroffen war. Sie mußte zu den anderen gehören, denn sie hatte sich zu ihnen gesellt. Der Mächtige wußte, daß die Entscheidung zwischen ihnen beiden ausgetragen werden mußte.
    Und er war gewillt zu siegen.
    Näher und näher kam er seinem Ziel.
    ***
    Rolf Kaisers höhnisches Lachen wurde zu einem erschrockenen Kreischen. Feuerzungen leckten überall empor, fraßen sich auch an den Knochen jenes Skeletts entlang, das Zamorras Körper übernehmen wollte. Es bäumte sich auf, und es gelang dem Professor, die anderen abzuschütteln.
    Das Chaos vergrößerte sich. Die Gerippe suchten ihr Heil in der Flucht. Einige kamen nicht weit, als lodernde Fackeln sanken sie zu Boden und zerfielen zu Asche.
    Und in dem Chaos stand Ansu Tanaar und rührte sich nicht.
    Zamorra kam jetzt endlich dazu, sich auf den Einsatz seines Amuletts zu konzentrieren. Fahle, kaum wahrnehmbare Blitze fuhren aus dem Drudenfuß und streckten die fliehenden Skelette nieder. Jene, die aus der ewigen Ruhe geweckt worden waren, kehrten wieder in ihre ewige Ruhe zurück und fanden unter den Strahlen der Weißen Magie ihren Frieden.
    Zamorra sah sich um.
    »Eine knappe Sache«, murmelte er.
    Die Feuer waren erloschen. Er sah Rolf an. In den Augen des Übernommenen flackerte der Wahnsinn. Im gleichen Moment griff Zamorra telepathisch an, ließ den Übernommenen erst gar nicht mehr zu Besinnung kommen. Und jetzt gelang es ihm, die Sperren zu durchbrechen. Er erkannte, was draußen geschehen war und wußte, daß der echte Rolf Kaiser den Tod gefunden hatte. Es war sein Pech gewesen, Zamorras Warnungen nicht ernst genug zu nehmen.
    Doch was mit Patsy geschehen war, konnte ihm der Fremde nicht verraten. Sie war geflohen und verfolgt worden. Aber wohin?
    Ansu Tanaar trat neben Zamorra, als dieser sich aus dem Geist des Fremden zurückzog. Der

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