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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Scherzhaft warf Bill dem Baum eine Kußhand zu. Es war, als hätte der Baum es registriert, denn seine Tentakel peitschten jetzt noch heftiger und wilder. Aber es machte keine Anstalten, die Grenze zu überschreiten.
    »Er tobt vor Wut«, sagte Bill.
    »Oder vor Hunger«, erwiderte Nicole. »Vielleicht vor Liebeshunger, vielleicht ist es kein Baum, sondern eine Bäumin.«
    »Aber ansonsten bist du noch gesund, ja?« fragte Bill anzüglich. Er wandte sich um und ging der Frau entgegen, die nur ein paar Meter von dem verkohlten Knochenmann entfernt stand und mit den beiden Neuankömmlingen offenbar nichts Rechtes anzufangen wußte.
    Knapp voreinander blieben sie alle stehen.
    Bill lächelte gewinnend und begann mit der Vorstellung.
    »Ich bin Patsy Lobone«, erwiderte die Frau mit amerikanischem Akzent.
    »Ich glaube, wir entstammen dem gleichen Land«, sagte Bill trocken. »Wissen Sie was, junge Frau? Wir werden diesen seltsamen Planeten zum Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika erklären. Haben Sie zufällig eine Flagge dabei?«
    »Du bist ein Idiot«, stellte Nicole trocken fest. »Wir sind nicht auf dem Mond gelandet. Erstens ist dies hier nicht der Mond, zweitens bist du nicht Neil Armstrong.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht«, stellte er fest. »Armstrong ist der Name eines Katers, der einem deutschen Schriftsteller gehört.«
    »Du bist wirklich verrückt«, sagte Nicole.
    »Das stimmt«, gestand Bill Fleming. »Ich bin so verrückt, daß ich bereits Gespenster sehe. Guck mal, da kommen sie.«
    Nicole und Patsy sahen in Richtung Stadt.
    Die Amerikanerin schrie entsetzt auf.
    Ein gutes Dutzend Knochenmänner stürmten auf die kleine Gruppe zu!
    ***
    Skelette stürmten herein.
    Sie kamen durch Tür und Fenster zugleich. Fenrir heulte auf. Die Toten streckten ihre Klauen aus.
    Zamorra sah, wie Ansu Tanaar auf dem Absatz herumfuhr. Gleichzeitig baute sich um ihn jenes grünliche Schutzfeld auf, das er schon von früheren Aktionen her kannte. Im Normalfall wurde es immer dann automatisch vom Amulett erzeugt, wenn der Gegner mit seiner Magie übermächtig war. Aber diese Skelette…
    Marie Delaque schrie. Sie trommelte mit ihrer. Fäusten auf Knochenmänner ein, die sie bedrängten, ohne ihnen Schaden zufügen zu können. Boris ließ sein leergeschossenes Gewehr wie eine Keule kreisen und mähte die Skelette nieder, die auf ihn eindrangen. Die Zwillinge wichen zurück. Zamorra fühlte, daß sie mit telepathischen Schocks versuchten, die Skelette zurückzudrängen. Doch ihre Erfolge waren eher kläglich. Die Para-Kräfte der Mädchen waren weitgehend erschöpft von den vorhergegangenen Versuchen, und die Skelette waren in ihrer Vielzahl erdrückend.
    Zamorra wollte einen Energiestoß aus dem Amulett freisetzen. Er wußte, daß die Skelette nur mit Magie zu besiegen waren. Beim ersten Angriff war es ihm zusammen mit den Zwillingen gelungen. Diesmal stand er allein, aber er besaß das Amulett, und das war stärker als alles andere.
    Aber er kam nicht dazu.
    Knochenfäuste trafen ihn, ein Arm umringte seinen Hals. Zamorra wurde herumgewirbelt, stürzte. Er fühlte, wie etwas versuchte, den Schirm zu durchdringen, der ihn grün leuchtend umfloß. Nicht körperlich zu durchdringen, sondern geistig. Etwas zerrte an ihm.
    Schlagartig erkannte er, was geschehen sollte. Ein Seelentausch Er sollte in das Skelett wandern, und das, was das Skelett belebte, wollte seinen Körper übernehmen!
    Noch hielt der grüne Schirm. Aber wie war es bei den anderen?
    Ansu Tanaar! durchzuckte es ihn. Die Lemurerin war eine Para-Gigantin. Würde sie reagieren, und wie?
    Er kam nicht dazu, zu ihr zu sehen.
    Die fünf Skelette, die ihn angriffen, nahmen ihn voll in Anspruch.
    Aber er spürte das Eingreifen der Lemurerin.
    Blitze zuckten auf und erhellten den Raum, in dem die Kämpfenden die Kerze zertrampelt und gelöscht hatten.
    Nicole, Patsy und Bill hatten keine Chance, den Skeletten zu entkommen. Sie schwärmten aus und schlossen die drei Menschen zangenförmig ein. Hinter ihnen befand sich nur noch der Urwald, und sie wußten, daß sie in diesem erst recht keine Überlebenschance hatten. Das, was ihnen hätte helfen können, das Amulett, war fort. Zamorra hatte es zu sich gerufen.
    Bill Fleming ballte die Fäuste. »Wartet«, knurrte er. »Kommt nur heran!«
    Und sie kamen.
    Es gelang Nicole und ihm, mit gezielten Karateschlägen fünf der Skelette unschädlich zu machen. Aber die Übermacht war zu stark. Sie

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