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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Uhr durch… Um eins fing wieder der Büro-Alltag an. Patsy arbeitete halbtags als Schreibkraft in einem Großraumbüro. Sie ärgerte sich darüber, die Nachmittagsstelle angenommen zu haben. Die Vormittage zerrannen so unheimlich schnell, und wenn sie abends aus dem Büro zurückkam, war der Tag auch schon kaputt.
    Das letzte Teil wanderte in den Volkswagen.
    Plötzlich war da ein seltsames Leuchten, das sie einhüllte. Ihre Haut begann zu kribbeln.
    Es gab keine Zuschauer, die Patsy in diesem Augenblick beobachteten. Die wenigen Menschen auf dem Parkplatz sahen erst wieder hin, als ein leerer Einkaufswagen langsam davonzutrudeln begann und dabei immer schneller wurde, um schließlich von der Heckpartie eines Cadillacs gestoppt zu werden.
    Ein verlassener Rabbit mit hochgestellter Heckklappe blieb auf dem Parkplatz zurück…
    ***
    Sie genossen es beide. Ihre Bewußtseine berührten sich. Es war ein schwer zu beschreibendes Gefühl, das es nur unter Telepathen gibt. Raum und Zeit versanken. Es mochte zwischen drei und vier Uhr nachmittags sein, aber das war unwichtig. Die .
    Sonne schien durch das Fenster des Mansardenzimmers und wärmte ihre Körper.
    »Komm«, flüsterte Uschi. »Komm, Rolf!« Sie schlang die Arme um seinen Nacken, rollte sich herum und zog ihn dabei mit. Rolf Kaiser hatte die Studentenbude gemietet, und vor ein paar Tagen hatte er die Zwillinge kennengelernt. Sie studierten wie er in Münster Sozialpädagogik, und sie waren sich sehr rasch nähergekommen.
    Sehr nahe…
    Monica, der andere eineiige Zwilling, küßte seinen Nacken. Ihre Hände wanderten über seine Haut. Es war ein Spontanentschluß gewesen, die Zeit nach der für diesen Tag letzten gemeinsamen Veranstaltung zu nutzen.
    Monica richtete sich auf. Der Bewußtseinskontakt mit ihrer Schwester wurde immer enger, immer intensiver. Die beiden Mädchen waren telepathisch veranlagt, jedoch nur, wenn sie in örtlicher Nähe beisammen waren.
    Uschis Lippen berührten die Rolfs und wollten sie nicht mehr loslassen.
    Alles um sie her versank in einem gewaltigen Strudel. Sie schienen in einem unbegreiflichen Nichts zu schweben für eine kurze Zeitspanne, die sich zu Ewigkeiten dehnte.
    Und dann spürte Uschi statt der weichen Decke Sand unter ihrem Rücken. Sie riß die Augen auf.
    Monica schrie gellend auf. Ein gefährliches Knurren unterlief ihren Schrei.
    Wie ein Blitzschlag brannte der Gedanke in Uschis Bewußtsein.
    Etwas hatte sie in eine andere Welt gerissen.
    ***
    Professor Zamorra griff nach der Kaffeetasse, als das Telefon anschlug. Abrupt setzte er sie wieder ab. »Nicht einmal in Ruhe Kaffeetrinken kann man«, brummte er und wollte sich erheben.
    Nicole Duval war etwas schneller. »Bleib sitzen, mein Lieber. Ich nehme das Gespräch an und sage, daß du nicht da bist.«
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen«, brummte er. Er sah Nicole nach, die mit wiegenden Hüften das Zimmer verließ. Zamorra sah aus dem Fenster.
    Vor ein paar Tagen erst waren sie von irgendwo aus der Welt zurückgekehrt, und in der Zwischenzeit hatte sich auf seinem Schreibtisch die Arbeit gestaut. Nicole und er hatten genug zu tun, den Berg Papier abzuarbeiten und nebenbei die eigenen gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen auszuwerten und in der hauseigenen EDV-Anlage von Château Montagne zu speichern.
    Nicole, Zamorras aufregende Lebensgefährtin und perfekte Sekretärin, eilte in das Nebenzimmer, in welchem das Telefon geschrillt hatte. Es gab eine Anzahl von Nebenapparaten in fast allen Teilen des Schlosses, so daß der Weg nicht allzuweit war, wenn jemand anrief. Sie hob ab und meldete sich.
    »Hier ist Bill«, hieß es.
    »Hallo«, stieß sie überrascht hervor. »Von dir hört man auch mal wieder etwas? Wo steckst du?«
    »Schon in Paris«, sagte der Amerikaner. »Ich wollte euch besuchen und habe noch jemanden mitgebracht.«
    »Wen?« fragte Nicole. »Manuela?«
    Bill Fleming lachte leise. »Zu ihr will ich, wenn ich von euch aus weiterreise. Nein, jemand anders. Ansu Tanaar ist wieder aufgetaucht…«
    Nicole zog die Stirn kraus. »Brennt wieder mal irgendwo die Welt?«
    »Nein«, kam es zurück. »Laßt uns später darüber reden, ich habe kein Kleingeld mehr für den Münzautomaten. Ich komme mit einem Mietwagen und bin wohl am Abend da.«
    »Schön, Bill«, rief sie. »Wir erwarten euch. Ich stelle schon mal den Whisky bereit. Bis dann.«
    »So long, Nicole«, kam es noch, dann klickte es.
    Sie ließ den Hörer langsam auf die

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