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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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katzenfreundlich. »Chef, ich habe mir nur erlaubt, Sie auf mögliche Konsequenzen Ihres Verhaltens hinzuweisen.«
    »Dann lassen Sie es dabei bewenden, Jaques«, sagte Pol barsch und sah die Zimmertür sich lautlos öffnen.
    Erst der zweite Blick erkannte die kleine Gestalt, die eintrat und die Tür mit dem Ärmchen wieder zuschob. Oben im Schloß klickte es, als Magie es wieder einrasten ließ.
    Der Symbiont war gekommen!
    ***
    Zamorra ließ den Renault Rodeo vor der letzten Kurve des Serpentinenweges stehen, welcher zum Schloß des Astrophysikers hinauf führte. Die letzten zweihundert Meter konnte er auch noch zu Fuß hinauflaufen. Es brauchte nicht Hinz und Kunz rein zufällig den Geländewagen erkennen, wenn der auf das Schloß zurollte. Deshalb war der Parapsychologe die letzten zwei Kilometer auch schon ohne Licht gefahren und hatte nur gehofft, daß ihm kein Wagen vom Schloß entgegenkam oder ihn jemand überholte. In diesem Fall wäre die Verdunkelung zur Gefahr geworden.
    Grinsend zog Zamorra den Zündschlüssel ab. Filmhelden pflegten ihn in solchen Situationen stecken zu lassen, um blitzschnell verschwinden zu können, ehe erst langwierig nach dem Zündschloß suchen zu müssen. Aber Zamorra ließ sich auf solche Spielchen nicht ein. Am Ende war der Wagen, wenn er zurückkam, weg, und ein dankbarer Autodieb freute sich, weil man es ihm so leicht gemacht hatte.
    Zamorra hängte den Schlüssel per Karabinerhaken an seinen Gürtel. Er zog dunkle Handschuhe über und verschmolz in seinem schwarzen Anzug jetzt fast völlig mit der bereits ziemlich weit fortgeschrittenen Dunkelheit. Lediglich sein Gesicht blieb ein heller Fleck, aber daran konnte er im Augenblick nichts ändern.
    Er machte sich jetzt zu Fuß auf den Weg. Kurz überprüfte er, ob er die benötigten Dinge bei sich führte. Die winzige, aber leistungsstarke Stablampe steckte in der linken Hosentasche, der Strahler aus der anderen Dimension in der rechten. Darin, daß Türen und Fenster geschlossen sein konnten, sah er das geringste Problem.
    Zügig schritt er aus. Schon nach ein paar Metern konnte er nur noch erraten, wo der Wagen stand. Hochragende Sträucher, die bis an den Straßenrand wuchsen, verdeckten den Wagen völlig, den er auf die schmale Bankette gefahren hatte, damit ein anderes Fahrzeug, das möglicherweise in der Dunkelheit herankam, nicht auffuhr.
    Vor ihm ragte das Schloß auf.
    Zamorra dachte an die kleine Figur, diesen mattschwarzen Ritter, der ihm eine blitzschnell wirkende Betäubung besorgt hatte. Wenn dieser Bursche plötzlich vor ihm auftauchte, kam es auf jeden Sekundenbruchteil an. Zamorra wollte sich nicht überraschen lassen. Er war jetzt nur noch gespannte Aufmerksamkeit.
    Näher und näher kam er dem Schloß und damit der Lösung des Problems, die er anstrebte.
    Er wollte wissen, was mit Nicole geschehen war!
    ***
    Nicole war mit dem Ausgemergelten dicht vor der Zugbrücke wieder aus dem zeitlosen Sprung gekommen. Wohlweislich hatte sie die Teleportation hier enden lassen. Der Untote war ein Sklave des Dämons und möglicherweise auch in gewisser Weise dämonisiert. Zumindest dadurch schon einmal, daß er eigentlich als Toter im Sarg hätte liegen müssen und hier nur eine unnatürliche Existenz fristete.
    Der Schirm aber wehrte alles Dämonische ab, und Nicole hatte kein Interesse daran, in Begleitung eines Abzuwehrenden vom Schirm zurückgeschleudert und vielleicht sogar ein wenig verändert zu werden.
    »Wo sind wir hier?« fragte der Ausgemergelte, der seinen Namen immer noch nicht verraten hatte. Nicole fragte ihn danach.
    »Als ich noch lebte, nannte man mich Charles Voyucine.«
    »Wir befinden uns vor Château Montagne, Charles, nur muß ich erst ein paar Sperren beseitigen, damit auch du hinein kannst!« sagte sie. »Warte hier auf mich.«
    Daß nach Aussagen ihres Befreiers jede Teleportation eine Spur hinterlassen sollte, hatte sie schon wieder vergessen.
    Sie schritt über die Zugbrücke, über die mächtigen Holzbohlen, die immer nur aus massivem, allerbestem Holz angefertigt worden waren und die deshalb in den fast tausend Jahren, die Château Montagne hier stand, erst viermal hatten erneuert werden müssen.
    Das große, stabile Fallgitter, das über ihr im Torbogen hing, konnte sie nicht aufregen. Das war seit den Tagen des Leonardo de Montagne nie wieder benutzt worden, nicht einmal in den unsicheren Zeiten der französischen Revolution, und längst eingerostet. Es konnte nicht mehr heruntergelassen

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