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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in sein Zimmer gebracht worden, das er im Schloß bewohnen konnte, und telefonisch hatte der Diener einen Arzt aus lePuy rufen lassen. Garciers Oberarm und Schulter waren von dem glühenden Stahlbrocken erheblich verletzt worden.
    Schließlich gelang es Jaques, wieder nach unten zu kommen. Mit ihm fuhren zwei Männer, die sich vorgenommen hatten, ein wenig aufzuräumen. Jaques warnte sie.
    »Räumen Sie nicht zuviel fort. Wenn wir Ansprüche an die Versicherung stellen wollen, muß das Ausmaß des Schadens noch zu erkennen sein. Es reicht, wenn man da unten einen Fuß vor den anderen setzen kann. Daß Mister Pol das Labor in den nächsten Tagen wieder benutzen will, ist nicht anzunehmen.«
    Dabei fragte er sich, warum Mister Pol noch nicht oben erschienen war. Versuchte der aus den zerschmetterten und teilweise ausgeglühten Apparaten noch Aufzeichnungen zu retten?
    Vor ihnen glitten die beiden Türhälften zur Seite. Die drei Männer betraten den Keller und dann den großen Laborraum, in welchem die Katastrophe stattgefunden hatte.
    Das erste, was Jaques sah, waren die beiden reglosen Gestalten von Vater und Sohn.
    »Langsam reicht’s mir«, murmelte Jaques ergrimmt. »Nimmt das denn heute gar kein Ende mehr?«
    Vergeblich suchte er nach dem Amulett, das seiner Ansicht nach für den Zustand der beiden Pols verantwortlich war. Aber die silberne Scheibe war nirgendwo zu sehen.
    Jaques sah auf die beiden Bewußtlosen nieder. Er dachte nicht daran, seine Para-Fähigkeit vor den beiden Uneingeweihten zu demonstrieren.
    »Schaffen Sie die beiden nach oben«, ordnete er an. »Hier scheint es noch immer nicht ganz ungefährlich zu sein. Es ist wohl besser, wenn Sie mit Ihrem Aufräumen noch einen Tag warten. Wer weiß, was die beiden umgeworfen hat.«
    »Der Arzt kann sich ja auch darum kümmern, wenn er kommt«, machte einer der beiden Männer den Vorschlag.
    »Keine schlechte Idee«, log Jaques und sah sich beim Verlassen des teilzerstörten Labors noch einmal suchend nach dem Amulett um, konnte es aber nicht entdecken. Achselzuckend betrat er als letzter den Lift.
    Vielleicht würde sich der Schwarze Ritter auch einmal selbst darum kümmern müssen. An der Zeit war es längst, daß er auch einmal selbst etwas tat, anstatt immer nur seine Handlanger vorzuschicken. Dennoch kam Jaques nicht auf die Idee, einen Befehl zu verweigern. Seine künstlichen Trommelfelle waren ihm Warnung genug.
    Er überlegte, was der Schwarze Ritter jetzt tun würde. Denn daß die Explosion im Labor nicht etwaiger Fahrlässigkeit Henner Pols anzulasten war, war ihm klar. Etwas anderes mußte da unten geschehen sein, das mit den Zusammenbrüchen und der Entführung zu tun hatte.
    Jaques ballte die Fäuste, und sein Habichtgesicht wurde noch kantiger.
    ***
    Nicole handelte blitzschnell. Sie ließ sich nach rückwärts fallen, streckte dabei den Arm aus und versetzte Pierre Laqua einen heftigen Stoß. Der überraschte Elektronikhändler stürzte gegen einen Sessel.
    Die zupackenden Hände der beiden Untoten, die aus dem Nichts materialisiert waren, griffen ins Leere.
    Diese verdammte Fetzen! nannte Nicole ihr langes Kleid in Gedanken, das sie über Gebühr behinderte. Es hinderte sie daran, ihre Judokenntnisse im vollen Umfang beim Gegner anzubringen. So mußte sie sich auf den Einsatz ihrer Hände und Arme beschränken, und das war nicht viel.
    Einen der Ausgemergelten ließ sie auflaufen, wirbelte ihn herum und zeigte ihm, wie der Teppich aus unmittelbarer Nähe aussah. Mit dem zweiten wurde sie in ihrem Staatsempfangfummel nicht mehr allein fertig.
    Trotz seiner klapperdürren Gestalt entwickelte der Untote abnorme Kräfte und drehte Nicole die Arme auf den Rücken. Unwillkürlich schrie sie auf. Sie wollte nicht wieder in die Kavernen im Berg zurück, in denen Thorn herrschte.
    Aber der Ausgemergelte, der sie im Griff hielt, wollte bereits den entscheidenden Schritt tun und mit ihr den zeitlosen Sprung durchführen!
    Er kam nicht dazu.
    Etwas flog durch die Luft. Pierre Laqua hatte vom. Sessel aus nach einer kleinen Blumenvase gegriffen und sie ihm an den Kopf geworfen. Ohne einen Laut ging der Untote zu Boden.
    »Danke, Laqua«, rief Nicole dem Elektronikhändler zu, während sie sich wieder vom Boden aufraffte, auf den sie der Untote mitgerissen hatte. Der Bursche, den sie zuerst ausgeschaltet hatte, wollte sich wieder erheben.
    Nicole und Laqua halfen ihm unsanft auf die Beine. Laqua hatte ihn am Kragen gepackt und stieß wütend hervor:

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