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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingeblendet. Fehlschüsse gab es nur dann, wenn sich ein Objekt schneller als mit halber Lichtgeschwindigkeit bewegte und zudem rasche Ausweichmanöver durchführte.
    Atlan rechnete jedoch nicht mit einem solchen Fall. Der Emotiostrahler war höchstwahrscheinlich stationär.
    Das Thermogeschütz gab Grünzeichen. Es war feuerklar. In der bauchigen Reaktionskammer wartete hochkatalysierte Deuterium auf den zündenden Lichtbogen. Der Stromreaktor, speziell für die Erzeugung der Kanonen-Schirmfelder vorgesehen, gab ebenfalls Grünwert. Die Space-Jet war so hervorragend in Ordnung, wie man es von einem terranischen Raumschiff erwarten konnte.
    „Festhalten, Ertruser", warnte Atlan. „Das Donnern ist nicht gefährlich. Ich, der Gott des Blitzes, beherrsche das Feuerboot."
    „Ja, Sir", antwortete Kasom kläglich. Er war satt und daher etwas träge geworden.
    Ohne ein Abschiedswort an Rhodan löste Atlan das Kraftfeldkatapult aus. Der Andruckabsorber der Jet sprang eine Zehntelsekunde vorher an.
    Das Boot wurde über die Gleitschienen gerissen. Zugleich dröhnte das Impulstriebwerk auf. Die Jet brauste einige hundert Meter weit dicht über den Boden hinweg, bis sie von Atlan zum Steigflug gezwungen wurde, heftig anruckend, eine heiße Druckwelle erzeugend, raste sie in den wolkenverhangenen Himmel empor und verschwand. Nur das Lohen der hocherhitzten Luftmassen zeugte noch von dem blitzschnellen Alarmstart eines hochwertigen Kleinraumschiffes.
    Atlan beschleunigte mit Höchstwerten, die bei diesem Typ dicht unterhalb der 550 km/sec2-Grenze lagen.
    In wenigen Sekunden hatte er die Lufthülle des Planeten durchstoßen. Das Pfeifen der Luftmassen verstummte. Die Automatik begann zu arbeiten, aber Atlan achtete nicht darauf.
    Auch er hatte sich zu dem verpönten Manöver nach dem Daumenpeil-Ver-fahren entschlossen. Der Mond war nur eine Viertelmillion Kilometer entfernt. Für die Space-Jet bedeutete es nicht mehr als einen Sprung.
    Atlan flog ohne besonderen Vorhalt auf den rasch größer werdenden Himmelskörper zu und begann erst dann mit dem Bremsmanöver, als die blutrot leuchtende Sichel bereits die Bildschirme ausfüllte.
    Kasom schrie. Da er auf dem Boden saß, fühlte er das Vibrieren der Zelle besonders stark.
    Atlans Rechte umspannte den einfachen Impulsknüppel der Zentral-lenkung. Schon der kleinste Ausschlag ließ die entsprechenden Korrekturdüsen ansprechen. Es war einfach, eine moderne Space-Jet zu bedienen.
    Der Sicherheitsschalter klickte nach oben. Der Knopf auf dem Ende des Impulsknüppels leuchtete grün. Jetzt kam es nur noch darauf an, den Standort des Emotiosenders so schnell einzupeilen, daß der überhastete Anflug auch seinen Zweck erfüllte. Dabei konnte nur noch die Vollpositronik helfen.
    Atlan schwenkte auf eine weite Kreisbahn ein. Dabei hob er den Rest seiner Fahrt auf. Er hatte knapp fünfzehn Minuten benötigt, um sein Ziel zu erreichen. Atlan stieß auf die Oberfläche hinunter.
    Der Himmelskörper war eine tote Welt ohne Atmosphäre. In knapp dreißig Kilometern Höhe fing Atlan die Maschine über dem Südpol ab. Der Energiepeiler sprach nicht an.
    „Schwerer als gedacht, was?" meldete sich der Logiksektor.
    „Du fliegst zu tief." Atlan überhörte die Mahnung. Sein Gefühl sagte ihm, es oei besser, so dicht wie möglich über der Oberfläche zu bleiben. Der Funkhorizont durfte nicht willkürlich erweitert werden.
    Der Mond des Planeten Stup besaß eine schnelle Eigenrotation.
    Da er zusätzlich zu dieser Eigenschaft noch achtzehn Tage Standardzeit benötigte, um seinen Planeten einmal zu umlaufen, hatten sich folgenschwere Gesichtspunkte ergeben.
    Die Logikauswertung der CREST-Positronik besagte, der Emotionsstrahler könne nur an einem, der beiden Pole stehen. Die Unbekannten wären daran interessiert, den Planeten unablässig zu bestreuen. Aus diesem Grund könnte man keinen anderen Standplatz gewählt haben, da man sonst durch die Eigendrehung des Mondes ständig das Ziel entzogen bekäme.
    Die Librationsberechnungen der Positronik bewiesen ferner, daß der nördliche Pol der geeignetste Ort zur Aufstellung eines stationären Gerätes war. Eine automatisch nachgeführte Kuppel, die die Rotation des Mondes ausglich, böte die Gewähr für einen ständigen Strahlbeschuß. Atlan hatte die Automatikdaten überprüft. Sie waren richtig. Also flog er jetzt dicht über der Oberfläche und von Süden kommend auf den Nordpol zu. Seine Geschwindigkeit betrug noch zweihundert Kilometer pro

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