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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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    Auf der rechten Schulter des Priesters hockte ein kleiner, offensichtlich gezähmter Gerul. Das schwarze Vieh mit dem gemaserten Brustfell klammerte sich mit seinen Greifhänden am Kragen des Umhangs fest. Ständig entblößte es seine messerscharfen Nagezähne, als wollte es Honnes auslachen.
    »Von mir erfahrt ihr nichts«, krächzte Honnes erschöpft. Seine Haut brannte, sein Schädel schmerzte, sonst fühlte er nichts. »Sag ihnen, dass sie Taratzen Ärsche sind, und von mir aus können sie mir die Kehle durchbeißen.« Er versuchte zu grinsen. »Da wo ich herkomme, ist man einiges gewöhnt.«
    Sie wollten von ihm wissen, woher der Kristall stammte. Und sie wollten wissen, wer der Mann war, der sich mit seinem Lupa an die Küste hatte retten können. Da war für Honnes klar gewesen, dass Rulfan noch lebte. Allein diese Gewissheit hatte seine Widerstandskraft gestärkt. Mit eigenen Augen hatte er gesehen, wie sie den Steamer seines langjährigen Kampfgefährten und Anführers versenkten. Und wie sie einem überlebenden Gefährten kochendes Öl in den Hals gegossen und ihm danach Augen und Zunge herausgeschnitten hatten. Nur er und Rulfan lebten jetzt noch. Honnes wünschte sich den Tod. Hauptsache, Rulfan hatte den Zusammenstoß mit der fremden Kriegsflotte überlebt.
    Olaaw ging vor ihm in die Hocke. »Die Kehle durchbeißen? Das wäre ein schöner Tod, was?« Ein bitteres Grinsen flog über sein Fettgesicht. »Glaub mir, Honnes sie werden dir nicht die Kehle durchbeißen. Ich bin schon in ihrer Gefangenschaft groß geworden, ich weiß, wie fantasievoll Nordmänner sind, wenn es ums Töten geht…«
    »Du sollst ihnen sagen, dass sie Taratzen Ärsche sind«, knurrte Honnes.
    »…vielleicht werden sie dir die Haut abziehen und dich danach an einem Seil ins salzige Meerwasser tunken. Vielleicht wird Hakuun auch seinem Gerul erlauben, dir die Eier anzunagen, wer weiß?« Er schwieg ein Weilchen, um seine Worte wirken zu lassen.
    »Wenn du sprichst, stehst du auf der Siegerseite«, fuhr er dann fort und schlug einen schmeichelnden Ton an. »Die Nordmänner werden die Insel erobern und mächtige Waffen erbeuten. Und bald werden sie die Herren von Euree sein. Und viele Dolmetscher brauchen.«
    Honnes schaute das Ding an, mit dem man offensichtlich die Zeit messen konnte. Der große Pfeil würde jeden Moment auf die oberste Zahl vorrücken. Verächtlich musterte er die vier Folterknechte und ihre Peitschen. Dicke Fischgräten waren in die Lederriemen eingeflochten. Er blickte dem ungeduldigen Anführer ins nasenlose Gesicht und er betrachte mit einem Frösteln den Priester und den Gerul auf seiner Schulter. Alles in ihm sträubte sich bei der Vorstellung, diese mörderischen Barbaren würden über sein geliebtes und gerade erst befreites Coellen herfallen. Nicht einmal den Dysdoorern würde er diesen Feind gönnen.
    »Ich habe vergessen, wo ich herkomme«, krächzte Honnes schließlich. »Und von einem Mann, der angeblich mit einem Feuerrohr durch die Gegend schießen soll, habe ich nie gehört.«
    Olaaw erhob sich, der große Pfeil rückte auf die obere Zahl des Zeitmess Dings und der Kriegsführer namens Kaikaan brüllte einen Befehl. Die vier Folterknechten stellten sich breitbeinig um Honnes herum auf und hoben ihre Peitschen…
    ***
    Das Gefühl, ein Gast zu sein, den man er- wartete und auf den man sich vorbereitet hatte, verstärkte sich. Matthew Drax fragte sich immer öfter, warum die Technos Interesse an ihm zeigten. Soviel Interesse, dass ihr König und ihr militärischer Führer persönlich aus der Bunkerstadt aufgebrochen waren, um ihn mitten in den Ruinen zu treffen. Die Bedrohung durch die hinterlistigen Lords hatten sie dabei genauso in Kauf genommen wie das Risiko, den mörderischen Riesenspinnen zum Opfer zu fallen.
    Der Mann, der sie durch die unwirkliche Welt unter den ehemaligen Houses of Parliament führte, nannte sich Octavian Jefferson Winter. Er sei der Berater des Königs, hatte er gesagt. Unter einem Berater konnte Matt sich zumindest etwas vorstellen. Was ein
    »Octavian« war, blieb ihm schleierhaft. Zunächst.
    »Ihr Gastgeschenk habe ich heute aus dem Sterilisator geholt und persönlich unseren Historikern übergeben«, sagte er.
    »Sie werden die alte Datenbank auswerten.« Matt hatte den Technos Richard Jaggers Medienplayer überlassen. [2]
    Statt der hellen engen Kleidung, in der Matt ihn kennengelernt hatte, trug der hochgewachsene kahlköpfige Mann jetzt eine lange weite

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