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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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selbstverständlich werden wir unsere CommunityForce einsetzen, als würde unsere eigene Community angegriffen.«
    »Wir sollten diese Skandinavier nach London locken«, knurrte Ibrahim Fahka. »Vielleicht schaffen sie uns ja die verdammten Stinkstiefel vom Hals.«
    »Keine schlechte Idee, Sir Fahka«, grinste Hawkins, der Wissenschafts Octavian.
    »In drei Stunden.« Mit keinem weiteren Wort ging Dubliner auf die Kommentare ein.
    »Einverstanden, Sir Dubliner«, schloss Warrington. Der Monitor über der Brandung verblasste. Die schwarzen Augen der Vorsitzenden hefteten sich an König Roger III.
    »Eine Vollversammlung, Eure Königliche Hoheit?«
    Der König nickte. »Eine Vollversammlung. In einer Stunde in der Kuppelhalle des Octaviats.«
    Matt konnte sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Täuschte er sich oder nahmen die Technos den Anmarsch der Nordmänner ein wenig zu leicht?
    »Verzeihen Sie, Ma'am«, meldete er sich zu Wort. Josephine Warrington blickte ihn neugierig an. Keine Spur von Unwillen in ihren Zügen; das anfängliche Misstrauen war verschwunden. »Meine Gefährtin und ich haben gegen die Nordmänner gekämpft. Sie sind ge- fährlich, sie sind gnadenlos. In Leipzig haben sie keine Opfer gescheut, um in den Besitz Ihrer Waffen zu kommen, Ma'am. Sie haben alles daran gesetzt, um Commander Carlyle die Waffencodes zu entreißen. Und sie haben eine telepathisch begabte Frau eingesetzt, die Eve den Zugangscode zur Community Salisbury ablauschen sollte.«
    Für Augenblicke herrschte Totenstille. »Was wollen Sie damit sagen, Commander Drax?«, schnarrte der Militär-Octavian Charles Draken Yoshiro schließlich. Seine Schlitzaugen funkelten angriffslustig. Matt war sicher, dass der untersetzte Mann mit der blauen Perücke seine Andeutung ganz genau begriffen hatte.
    »Muss ich wirklich noch deutlicher werden? Die Telepathin wich nicht von Eves Seite. Eve war todkrank. Im Fieber hat sie die Kontrolle über ihre Gedanken verloren. Und die Telepathin konnte den Code in ihrem erschöpften Geist lesen. Wir befreiten Eve, und das Erste, was sie tat: Sie tötete die Telepathin. Aber können Sie sicher sein, dass die Mitglieder Ihrer Skandinavien-Expedition genauso viel Glück hatten?«
    Matt sah die Octaviane der Reihe nach an.
    »Ich an Ihrer Stelle würde vorsichtshalber davon ausgehen, dass die Nordmänner den Zugangscode zu mindestens einer der beiden Communities kennen…«
    ***
    Über grasendem Vieh auf sattgrünen Wiesen erschien die Vogelperspektive einer Flußlandschaft: Schiffe lagen mitten im Fluss vor Anker, in einer schier unübersehbaren Kette. Große Kästen aus schwarzem Holz und mit flachem Deckaufbau. Flöße und Kanus glitten an ihnen vorbei, beladen mit Soldaten, Waffen und Material. Und am Ufer bewegten sich Hunderte, ja Tausende von Kriegern in geordneten Linien von einem Zeltlager und vom Fluss weg in Richtung Wald.
    »Schauen Sie sich die Kanonen an, Sir Gabriel.« James Dubliner, der Prime von Salisbury, deutete auf den Großbildmonitor.
    »Oder wie würden Sie diese langen Rohre deuten, Ladies und Gentlemen?« Er drehte sich nach seinen Octavianen um. Die Männer und Frauen standen hinter ihm und beobachteten die Aufnahme der Späher Kamera.
    »Eindeutig Schusswaffen«, sagte eine zierliche Frau mit blauschwarzer Kurz- haarperücke. Sie hieß Emily Priden und war der Militär Octavian der Community Salisbury.
    »Sie kennen das Schwarzpulver, und sie verstehen es, Dampfmaschinen zu bauen.« Leonard Gabriel zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nicht, was sie noch alles beherrschen, aber stellen wir uns darauf ein, dass sie etwa auf dem Entwicklungsstand des siebzehnten Jahrhunderts sind. Bald werden sie auch Gewehre und Pistolen haben!«
    Gabriel hatte einen beratenen Sitz im Octaviat von Salisbury inne. Ohne Stimmrecht und ohne jede Befehlsgewalt. Aber die hatte in Salisbury ohnehin nur der Prime. Dubliner stand der Community Regierung seit sechsundvierzig Jahren vor. Er war es gewesen, der Gabriel seinerzeit zurück in die direkte Umgebung des Octaviats geholt hatt als militärischen und wissenschaftlichen Berater.
    Dubliners Vorgänger hatte den unbequemen Gabriel aus der Regierung verbannt. Weil er sich mit einer Barbarin gepaart hatte. Disziplinlosigkeit und Gier warf man ihm damals vor. Er selbst verteidigte sich mit dem Hinweis auf seine Liebe zu der Frau. Der Ausschluss aus dem Octaviat erfolgte erst, als sich zeigte, dass Gabriel sein Abenteuer überleben würde. Alle hatten

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