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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Leonard Gabriel, der Botschafter der Community Salisbury und Rulfans Vater.
    Äußerlich unbewegt verfolgten die anderen Männer und Frauen im Kuppelsaal das Wiedersehen zwischen Vater und Sohn. Neun Menschen insgesamt das Octaviat und der König. Matt fiel auf, dass sie hellere, weichere Farben trugen als der Mann auf dem Monitor Leonard Gabriel hatte ein bordeauxrotes Jackett und ein schwarzes Hemd an. Beides unterstrich noch die extreme Blässe seiner Haut.
    »Zweiundvierzig Winter.« Rulfan sprach mit tiefer rauer Stimme. Man hörte ihr die Tränen an, die der große Mann mit den weißgrauen Haaren unterdrückte. »Oder sind es schon dreiundvierzig?« Zwei Stunden hatte er im SEF über dem Kuppelzugang verbracht.Eine Eskorte von Technos hatte ihm einen Schutzanzug gebracht und ihn abgeholt.
    Deutlich empfand Matt die starken Gefühle, die plötzlich die Atmosphäre im Raum prägten. Eine Hand schob sich in seine eine Hand, die in einem Handschuh aus feiner Kunstfaser steckte.
    Er blickte zur Seite und in Aruulas bern- steinfarbene Augen. Unter der durchsichtigen Kugel ihres Helms sah Matt Tränen über ihr Gesicht laufen. Er glaubte zu wissen, was in ihr vorging, und drückte ihre Hand. Vermutlich befand sie sich im Geiste in ihrer Heimat, irgendwo auf den »Dreizehn Inseln«, von denen sie nur in besonderen Stunden berichtete.
    Vermutlich sah sie die verschwommenen Bilder ihrer eigenen Eltern vor ihrem inneren Auge. Vermutlich zählte sie gerade die Jahre, die sie von ihnen getrennt war. Achtzehn oder neunzehn waren es; ganz genau wusste Matt das nicht.
    »Ich bin sehr glücklich dich zu sehen, Leonard.« Rulfans heisere Stimme festigte sich.
    »Leider bringe ich schlechte Nachrichten sehr schlechte.« Rulfan stand zwischen dem Konferenztisch und dem Teil der Kuppelwand, auf der das Gesicht seines Vaters zu sehen war.
    Sein Lupa wartete oben in den Ruinen des Westminster Palace auf ihn. Außerhalb des SEFs. Matt hatte nichts anderes erwartet Haustiere waren den Technos fremd. Und gefährlich wegen der Keime, die sie herumschleppten.
    »Ich hörte davon; Lady Warrington hat mir berichtet.« Gabriels rote Augen glühten. Er sah bekümmert aus. »Doch schildere selbst, was du gesehen hast.«
    »Nordmänner«, sagte Rulfan. »Etwa achtzig Schiffe, vielleicht mehr. Ein Dutzend konnte ich vernichten. Sie haben meinen Steamer versenkt, sie haben meine Gefährten getötet und den Kristall geraubt. Ohne meinen Lupa und ohne die Waffe, die du mir damals mitgegeben hast, würde ich jetzt nicht hier stehen.«
    »Das klingt nach einem Feldzug.«
    »Das ist ein Feldzug. Ich bin sicher, dass sie auf Britana gelandet sind.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen, Rulfan von Coellen.« Ein zweiter Mann schob sich neben Gabriel auf den Großbildmonitor, ein kleiner drahtiger Greis in schwarzem Umhang. »Die Bilder unserer Späher bestätigen es: Eine Flotte von etwa achtzig Raddampfern ist vierzehn Meilen nördlich von Southampton auf dem Test vor Anker gegangen.« Obwohl seine Haut wie altes brüchiges Leder aussah, strahlten seine Gesichtszüge und seine Augen Konzentration und Kraft aus.
    »James Dubliner«, flüsterte die blonde Frau mit den braunen Samtaugen neben Matt. »Der Prime von Salisbury.«
    »Ladies und Gentlemen«, sagte der Greis knapp. »Die Situation erfordert ein schnelles Handeln. Wir haben die Berichte Commander Drax' analysiert. Im Zusammenhang mit unserer verschollenen Expedition betrachtet halten wir es für unwahrscheinlich, dass diese kriege- rischen Menschen zufällig vor Englands Südküste aufgetaucht sind. Nach unserer Einschätzung müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen. Die Armee der sogenannten Nordmänner wird entweder Salisbury oder London angreifen.«
    »Wenn sie es auf London abgesehen hätten, wären sie die Themse hinauf gefahren«, schnarrte die hohe Stimme General Yoshiros.
    »Ich fürchte, Sie haben Recht«, sagte Dubliner. »Glücklicherweise regeln unsere Verträge auch einen derart unwahrscheinlichen Fall wie diesen Angriff. Sie sind uns zur Militärhilfe verpflichtet. Nicht dass wir etwas zu befürchten hätten unsere Bunkerstädte sind uneinnehmbar. Trotzdem sollten wir unsere Communities Unterrichten und uns danach beraten. Sagen wir in drei Stunden.«
    »Bin ganz Ihrer Meinung, Prime.« Yoshiros hohe Stimme schien Matt irgendwie nicht zu seiner grimmigen Miene zu passen. »Eine unmittelbare Gefahr besteht nicht, aber wir sollten diese Wilden aus dem Norden im Augen behalten. Und

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