018 - Die Erben der Menschheit
fagen, wasse vonne Waffestillstan halte…un vonne Bündnis…«
»Sinne Tawatzenäasche, sinnit!« Grandlord Paacival stampfte wütend mit dem Füßen auf. Er schüttelte die geballten Fäuste über seinem großen Schädel.
***
»Wir werden siegen«, krächzte Hakuun.
»Noch schleudern sie Blitze auf uns, aber schon tritt Lokiraa in ihre Ruine.« Er zog an seiner Pfeife. Süßlicher Duft verbreitete sich um ihn.
Zu seinen Füßen kauerte der kleine blonde Sprachsklave im Gestrüpp zwischen den Steinen.
»Ja«, zischte Kaikaan. »Wir werden siegen…« Lichtreflexe spiegelten sich in den Ruinen und im tiefhängenden grauen Abendhimmel. Glutbälle blähten sich über den Bäumen und zwischen den alten Gemäuern. Und immer wieder Kanonendonner und aufspritzendes Gestein in einem mittlerweile engen Kreis rund um die Ruinen eines zerklüfteten Götterhauses. Kaikaan beobachtete den Kampf von einer Trümmerhalde am ehemaligen Stadtrand aus.
Zweitausendfünfhundert Kämpfer hatte Kaikaan nach Nordosten geschickt. Er rechnete damit, dass die Erdstädtler aus London den Erdstädtlern von Salisbury zur Hilfe kommen würden. Sein Heer sollte sie aufhalten.
Er selbst war südwestlich gezogen. Mit fast viertausend Mann und vielen Kanonen. Nicht einmal hundertsechzig Speerwürfe vom Fluss entfernt, in den Ruinen einer kleinen Stadt, hatten seine Soldaten den Kriegswagen der Erdstädtler entdeckt. Durch einen dummen Zufall drei Männer jagten einem Kamauler hin- terher, schossen ihm eine Kugel ins Fell und folgten dem waidwunden Tier in die Ruine des Götterhauses. Dort entdeckten sie den Kriegswagen. Alle drei starben in einem der fürchterlichen Blitze, die der Kriegswagen verschießen konnte, aber andere aus der Marschkolonne sahen das Licht. Mit Flinten und Steinwürfen hatten sie den Wagen angegriffen, während Kaikaan in Windeseile Kanonen um die Ruinen postieren ließ. Unter dem Trommelfeuer der Kanonen war ein Ruinenflügel zusammengebrochen und hatte den Kriegswagen teilweise unter sich begraben. Offensichtlich war er manövrierunfähig, aber er verschoss noch immer Glut und Feuer. Der Ring der Kanonen zog sich enger und enger um ihn.
»Bedenke die Nachrichten, die Hairiks Unterführer an den Hof des Erdmeisters brachten«, krächzte der Priester. »Wenn sie verloren sind, verwandeln sie sich in eine Sonne. Sie sterben freiwillig und vernichten viele ihrer Feinde dabei.« Erschrocken blickte Olaaw, der Sprachsklave, zum Kriegsmeister auf.
»Ich weiß es«, knurrte Kaikaan. Er winkte zwei seiner Unterführer heran. Sie trugen Rohre auf dem Rücken, die man sonst nicht sah unter den Waffen der Nordmänner. Dunkelgraue Rohre aus Material, dass man sonst nicht fand unter der Ausrüstung der Nordmänner. Die Rohre mündeten in kleine Kugeln, und aus den Kugeln ragte eine Art Keil. Auch Kaikaan trug so ein Rohr auf dem Rücken.
Die Unterführer kletterten die Schutthalde hinauf. Es waren junge Männer. In ihren wässrigen Augen glühte die Kriegsbegeisterung. »Sie sind eingekesselt«, sagte Kaikaan. »Schleicht euch an. Wer von euch beiden den Kriegswagen aufbricht, der soll einer meiner stellvertretenden Kriegsmeister werden…« Die Manner drehten sich um, sprangen die Halde herunter und huschten zwischen Gestrüpp, Bäumen und Steinhaufen in die Ruinen hinein…
***
»General Priden an Scout III, kommen.« Durch die Sichtkuppel des EWATs konnte Emily Priden die Baumstämme vorbeigleiten sehen. Dem Piloten war es gelungen, die Maschine wieder manövrierfähig zu machen.
»Scout III an Scout I, wir hören.«
»Unser Magnetfeld läßt sich nur noch teilweise aufbauen, die Schwenkflügel scheinen zu klemmen.« Emily Priden spähte auf das Panorama Display im Frontbogen der Sichtkuppel. Wärmequellen wurden sichtbar. Sie hatten die Umrisse menschlicher Körper.
»Möglicherweise haben wir unsere Flugfähigkeit eingebüßt. Wir versuchen das Flussufer zu erreichen. Kommen.«
»Scout III an Scout I, verstanden wir haben bisher keinerlei Feindberührung. Kommen.«
»Verstanden, Scout III, bleiben sie auf Ihrer Position. Ende.« Priden starrte auf das Panorama Display. Von allen Seiten jetzt Wärmequellen.
»Sie nähern sich rasch«, flüsterte der Pilot, ein junger Captain. »Sie werden es doch nicht wagen, uns den Weg abzuschneiden?«
»Scout I an Scout II, kommen.«
»Scout II hört.« Gabriels dumpfer Bass.
»Ihre Lage, Sir Gabriel.«
»Dauerbeschuss, sind manövrierunfähig. Sie schieben ihre verdammten
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