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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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hinab. Gabriel schoss in die Deckung der Angreifer hinein. Er wusste nicht, ob er traf. Als er sich umdrehte, um zum EWAT zurück zu klettern, sah er den Schützen seines Kommandos Dubliners Enkelsohn eben durch das Schott in das Fahrzeug klettern.
    »Was tun Sie da, Dubliner?«, brüllte Gabriel.
    »Ich erledige das für Sie, Sir!«, kam es über Helmfunk zurück. Gabriel schluckte einen Hals voller Flüche hinunter. Es nutzte nichts der junge Mann war schon im Inneren des Fahr- zeugs. Ein Heißsporn von der gefährlichsten Sorte. Gabriel wusste, dass Dubliner junior ihn verehrte wie ein Idol. Er drückte sich zwischen die Steine und zog die Abzugstaste seines LP Gewehres. Er konnte die Nordmänner mit den Strahlern zwischen Mauerresten und zerbrochenen Säulen nicht genau ausmachen.
    Knapp zweihundert Schritte vom EWAT entfernt, mitten in den Trümmern der Ruine, schlug eine Kanonenkugel ein. Die Detonation ließ die Restmauern erzittern. Steine und Steinsplitter wirbelten durch die Luft und prasselte gegen die Außenhülle des EWATs; eine Staubwolke verhüllte für Sekunden die Deckung der Strahlerschützen.
    20:11 Uhr zeigte das Display in Gabriels LP Gewehr. Minuten später erklang die junge Stimme des Schützen in Gabriels Helmfunk:
    »Scout II an alle, Scout II an alle, wir wurden mit Strahlern angegriffen. Ich wiederhole: Die Nordmänner sind in Besitz von LP Gewehren! Bestätigen!« Gabriel staunte über die ruhige Stimme des jungen Mannes. Er behielt die Staubwolke über dem Einschlagstrichter im Auge. Die Bestätigungen von Scout I und scout III gingen ein. Salisbury ließ nichts von sich hören.
    »Kommen Sie jetzt raus, Dubliner!«, brüllte Gabriel. Sein Display zeigte 20:15 Uhr, als sich endlich das Außenschott öffnete.
    Aus der Staubwolke über den Trümmern löste sich ein gleißender Strahl. Er traf die Hülle des EWATs oberhalb des Schotts. Dubliner jr. warf sich zwischen die Steine und erwiderte das Feuer. »Hoch mit Ihnen!«, schrie Gabriel. »Ich geb Ihnen Feuerschutz!« Im sich senkenden Staub über dem Granatentrichter erkannte er die Konturen eines menschlichen Körpers. Sein Strahl bohrte sich hinein der Körper krümmte sich und begann zu brennen. Etwas von der Form eines LP Gewehres fiel zwischen die Stei- ne.
    Statt zu Gabriel hinauf zu klettern, spurtete Dubliner jr. dorthin, wo der Angreifer verbrannte. »Wahnsinniger!«, brüllte Gabriel. Er schoß in Staub und Trümmer hinein, um dem Mann Feuerschutz zu geben. »Dafür stelle ich Sie vor eine Disziplinar Jury!«
    Tatsächlich gelang es Dubliner jr. das LP Gewehr zu erbeuten. Unverletzt erreichte er seinen Kommandanten. , »Raus hier!«, brüllte Gabriel. 20:18 Uhr zeigte das Display des Strahlers.
    »Wir haben noch zehn Minuten, mindestens anderthalb Kilometer zwischen uns und den EWAT zu bringen!«
    ***
    Lu schob das Tablett beiseite. Lauter leere Schüsseln standen darauf. Sie rülpste.
    »War's okay?«, grinste das Mäusegesicht aus dem Blumenfeld.
    »Oka.« Lu wischte sich den Mund ab.
    »Wundebaa.«
    Sie winkte Micky zu und lachte.
    »Sag Gwuß anne König sein Eis jisse wundebaa, issit.« Es war bereits die dritte Portion, die sie an diesem Tag vertilgt hatte.
    Die verunglückte Taratze auf jenem Monitor wurde ihr immer sympathischer. Und der König auch.
    »Mach ich glatt.« Micky verschränkte die Arme vor seiner Mäusebrust und musterte die junge Frau aus listigen Augen. »Roger hätte da übrigens eine Bitte an dich.« Lu blickte fragend zum Monitor hinauf. »Ob du heute Abend nicht wieder ein Bad nehmen würdest.«
    »Aba gäan«, sagte Lu. Froh, sich für das Eis revanchieren zu können, strahlte sie Micky an.
    »Ich meine gleich, wenn es sich irgendwie machen lässt.«
    »Glaich?« Lu lauschte in den Raum hinein. Ein Rauschen drang aus der gläsernen Muschelschale. Wasser sprudelte hinein. Sie stand auf und zog sich aus. Stück für Stück ließ sie die weiten cremefarbenen Kunstfaserhüllen fallen, die sie anstelle ihrer verdreckten Wildlederkutte erhalten hatte. Nackt tänzelte sie durch den Raum und stieg in die Mu- schelwanne.
    »Isse gut so?«, strahlte sie Micky von der Wanne aus an.
    »Isse wundebaa so, issit«, sagte Micky. Eine Tür schob sich im Blumenfeld auf und eine Gestalt in einem silbergrauen Schutzanzug betrat den Raum. Lu erschrak und presste die Hand auf den Mund. »Nicht erschrecken!«, rief Micky, »In nur der Eismann!«
    Langes rosefarbenes Haar war unter dem durchsichtigen Helm zu erkennen. Und

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