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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Helix und der Sicherheitsdienst schreitet ein.«
    Matt schauderte. Was die Prinzessin da von sich gab, überstieg noch die Horrorvisionen von faschistischen Diktaturen, wie sie zu Beginn des neuen Jahrtausends von technikfeindlichen Politikern beschworen wurden. Aber er verstand auch, dass die Technos unter diesen extremen Bedingungen ums Überleben kämpfen mussten. Also verkniff er sich eine kritische Bemerkung. »Mir ist aufgefallen, dass sich kaum Kinder in der Octaviats Halle befanden«, sagte er stattdessen.
    »Die Geburtenrate sinkt ständig«, erklärte Victoria. »Zur Zeit liegt sie bei zwei Neugeborenen im Jahr. Allerdings steigt auch die Lebenserwartung seit Jahrzehnten an. Sie liegt zur Zeit bei einem Schnitt von einhundertachtundsechzig Jahren. Auch das ein Triumph unserer Gentechniker. Eine vierzigjährige Frau wie ich gilt bei uns noch als jugendlich.« Sie blieb stehen, lächelte Matt an und legte ihre Handfläche auf die Glaswand.
    »Ich bin übrigens eine Eins…« Sie schob sich an Matt heran. Er spürte die Hitze ihres schlanken Körpers. »…und darf mir meinen Geschlechtspartner frei wählen.«
    ***
    Drei Mann bewachten ihn. Sie hatten ihn nicht einmal gefesselt. Vermutlich hielten sie ihn für viel zu geschwächt, um einen Fluchtversuch zu unternehmen.
    Honnes wankte zum Waldrand. Zwei Bewacher begleiteten ihn. Ein paar Schritte hinter ihm plauderten sie in ihrer harten, abgehackt klingenden Sprache miteinander. Honnes lehnte sich gegen einen Baum und schnürte die Hose auf.
    Seine Wunden brannten, das Fieber schien seine Gelenke eingeschmolzen zu haben. Er spürte seinen Körper nur wie im Coelsch Rausch dumpf und undeutlich. Während sein Wasser ins Laub des Gebüschs prasselte, hörte er von fern ein scharfes Zischen, dann einen trockenen kurzen Donner. Honnes fuhr herum und blickte auf die ledernen Rücken seiner Bewacher. Die beiden Nordmänner starrten über die schwarzen Zeltspitzen zum Fluss hinunter.
    Eines der Schiffe brannte! Wieder erklang das Zischen, und ein gleißender Blitz zuckte über den Fluss, so kurz, dass Honnes nicht wusste, ob er ihn wirklich gesehen hatte oder ob er einer Sinnestäuschung erlegen war. Ein Glutball blähte sich über einem der Schiffe und zerplatzte donnernd.
    Über den Wipfeln des gegenüberliegenden Uferwaldes erschien ein grünliches Gebilde, lang und aus vier Gliedern bestehend, sicher so groß wie Rulfans Steamer. Auf dem Kopfteil prangte ein großes schwarzes Auge. Kleine Stacheln auf seinem Rücken verschleuderten die Blitze. Geschrei klang im Lager der Disuuslachter auf. Wieder ein Glutball, wieder ein Donner, wieder ein brennendes Schiff.
    Seine Bewacher starrten das Ding auf der anderen Seite des Flusses an. Feuerrohre auf Rädern wurden aus dem Zeltlager gerollt.
    Honnes sah Ruderboote ablegen und der Schiffskette entgegen streben. Das Ding über den Baumwipfeln erinnerte ihn plötzlich an Rulfans Tank, der im Hauptquartier stand, im Gestrüpp in der alten Sportarena.
    Bewegung kam in seine Bewacher. Einer spurtete zurück zum Lager, der zweite griff nach Honnes und zerrte ihn hinter sich her den Zelten entgegen. Donner und Glutbälle lösten einander ab, ein Schiff nach dem anderen ging in Flammen auf. Kopflos hin und her rennende Soldaten überall, Schreie von allen Seiten.
    In das Donnern mischte sich ein anderes, lauteres Honnes sah Rauchschwaden von einem der hinteren Schiffe aufsteigen: Die Nordmänner schossen mit ihren Feuerkugeln nach dem Ding über den Baumwipfeln.
    Plötzlich zischte es fünf, sechsmal hin- tereinander : Glutkuppeln entstanden über zwei Schiffen und dem Zeltlager. Ein gewaltiger Donner folgte. Etwas riss Honnes von den Beinen. Zeltplanen, Stangen, Waffen und Soldaten wirbelten durch die Luft.
    Honnes wusste nicht, ob ein Fiebertraum ihn narrte oder er die Wirklichkeit erlebte. Er sah seinen Bewacher neben sich im Gestrüpp liegen und dessen Kurzschwert zwischen den Zweigen! Er ergriff es und schlug zu.
    Der Nordmann war viel zu benommen vom Sturz, um sich wehren zu können, und Honnes wuchs angesichts der Fluchtmöglichkeit über sich hinaus. Der Schlag traf den Soldaten über dem verkrüppelten Ohr. Er kippte seufzend zur Seite. Honnes packte die Waffe mit beiden Händen und rammte die Klinge in die Kehle des Mannes. Ein Blutschwall ergoss sich über Gestrüpp und Gras.
    Es zischte und donnerte überall. Honnes zwang seine weichen Knie Richtung Waldrand zu laufen. Dort drehte er sich noch einmal um.
    Kein Zelt

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