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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Kanonen immer näher an die Reste dieser Kirche…!«
    General Pridens spitzes Gesicht nahm plötzlich die Konturen eines Kieselsteines an glatt, hart und unbeweglich wurde es. Die tiefe Stimme aus dem Empfänger klang hastig, erregt und nicht besonders deutlich. »Verletzte?«
    »Keiner verletzt, Lady General«, keuchte Gabriels Bass aus dem Empfänger.
    »Aber es liegen tonnenweise Trümmer auf Segment drei und vier unseres EWATs! Der Pilot kann die Maschine nicht befreien!«
    Auf dem Panorama Display blähten sich Glutbälle auf. Die Waffentechniker nahmen die Wärmequellen unter Beschuss. Die Militär Octavian starrte in die Flammen zwischen den Baumstämmen. »Es sieht so aus, als müssten wir den EWAT aufgeben, General. Was meinen Sie? Kommen!«
    Navigator und Pilot drehten sich nach Priden um. Fragende Blicke trafen sie. Niemand, bei dem sie sich vergewissern konnte. Sie hatte das Kommando. Sie war der General. Sie musste die Entscheidung treffen. Ihr Mund und ihr Hals fühlten sich plötzlich an, als hätte sie geraspeltes Kunstleder geschluckt. »General an Scout II, stellen Sie die Selbstzerstörung der Gefechtstürme auf dreißig Minuten ein und verlassen Sie den EWAT.«
    Ihre Kaumuskulatur pulsierte, während sie lauschte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Antwort kam. »Verstanden, General.« Gabriels Stimme klang jetzt weder laut noch besonders hastig. Im Gegenteil sie klang wie die Stimme eines Mannes, der alle Zeit der Welt hatte. »Wir stellen die Zerstörungsautomatik auf dreißig Minuten ein und verlassen den EWAT. Ende.«
    »Viel Glück, Sir Gabriel«, murmelte der Pilot.
    »Allah sei euch gnädig«, flüsterte der Navigator.
    General Emily Priden schluckte endlich den Stachelkloß in ihrem Hals hinunter. »General an Scout III, kommen.«
    »Scout III hört.«
    »Geben Sie Ihre Position auf und nehmen Sie Kurs auf die Ruinen von Salisbury. Steuern Sie die Kathedrale an und versuchen Sie so viele Besatzungsmitglieder von Scout II aufzunehmen wie möglich. Kommen.«
    »Scout III an Scout I soll das heißen, dass Scout II zerstört wurde? Kommen!«
    »General an Scout III. Ich habe Scout II das Kommando für die Selbstzerstörung gegeben. Fliegen Sie nach Salisbury. Retten Sie Gabriel und seine Leute. Ende.« Pridens Augen wurden schmal, als ein schwacher Lichtstreifen hinter den Baumstämmen sichtbar wurde. Der Waldrand!
    »Scout III an General wir erfassen Wär- mequellen etwa fünf Meilen entfernt in südwestlicher Richtung. Es müssen Truppen der Nordmänner sein! Sie bewegen sich auf London zu. Es sind Tausende!«
    »Verständigen Sie London und nehmen Sie Kurs auf Salisbury«, sagte Priden knapp.
    »Sie verlassen eben einen Wald und durchqueren Buschland!«
    Dem Kommandanten von Scout III war die Begeisterung anzuhören.
    »Wir könnten sie unter Feuer nehmen! Sie hätten keine Chance!«
    »General an Scout III!«, sagte Priden scharf.
    »Sie verständigen London und nehmen Kurs auf Salisbury! Ende!«
    »Verstanden. Ende.«
    Die letzten Baumstämme glitten an ihnen vorbei. Dann der Blick auf den Fluss. Mehr als ein Dutzend Schiffe brannten. Schwarze Qualmwolken schraubten sich in den Abendhimmel. Zwei Boote hatten bereits Schlagseite. Am anderen Ufer brannte das Lager der Nordmänner. Etwa zweihundert Soldaten liefen kopflos am Ufer entlang oder arbeiteten sich die Böschung hinauf zum Waldrand. Sie schwangen Äxte und Schwerter.
    »General an Gefechtsstand nehmen Sie unter Feuer, was Ihnen in den Ziellaser gerät.« Kalte Wut packte die Octavian.
    »Verstanden!«, kam es zurück. Pfeile und Armbrust Bolzen prasselten gegen die Außenhülle des EWATs. Priden beachtete das hässliche Geräusch kaum. Die molekularverdichtete Titan Carbonat Legierung hielt mehr aus als das. So lange keine Kanonenkugeln die Sichtkuppel trafen, hatten sie nichts zu befürchten.
    Gegen Abend kehrte Rulfan in den Sit- zungssaal der Regierung zurück. Auf einer Digitaluhr, die im Glas des Tisches eingelassen war, sah Matt die Uhrzeit: 18:34. Sie diskutierten das Bündnisbegehren der Lords.
    Eine hitzige, äußerst kontroverse Diskussion. Um 19:10 Uhr brach die Prime sie ab und ließ abstimmen. Fahka, Yoshiro und die Warrington selbst waren gegen das Bündnis. Winter enthielt sich. Der König und die restlichen vier Octaviane stimmten dem Bündnis zu.
    »Aber nur unter einer Bedingung«, sagte Roger III. »Sie müssen Lu begnadigen. Das will ich schriftlich.«
    Die Prime musterte ihn mit kritischer Miene.
    »Wer ist

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