0180 - Der gnadenlose Gegner
ich einen fähigen Offizier zu Ihrer Gruppe schicke. Sie sind dafür verantwortlich, daß weder Rhodan noch den anderen etwas passiert."
„Natürlich, Sir", preßte Matthieu hervor. Er unterbrach die Verbindung und wandte sich an seine Männer. „Ich werde versuchen, in den hinteren Teil dieser Höhle vorzudringen. Wenn alles in Ordnung ist, folgt ihr mir." Er überprüfte den Paralysator. Perton hatte verlangt, daß ein direkter Beschüß der Flüchtlinge nur durch Lähmungsstrahler erfolgen dürfte. Eine solche Waffe konnte den Abwehrschirm eines Schutzanzuges zwar durchdringen, gab aber dem Gegner Gelegenheit, seinerseits schwere Waffen einzusetzen. Matthieu gab sich einen Ruck. Perton hatte recht. Er selbst hatte darauf gedrängt, einen der Suchtrupps anzuführen. Nun durfte er keinen Rückzieher machen. Langsam ging er auf den Spalt zu. Die Scheinwerfer begleiteten seinen Weg mit Bahnen grellen Lichts.
Als Matthieu den Durchgang erreicht hatte, befahl er den Soldaten, die Scheinwerfer auszuschalten. Er legte keinen Wert darauf, von den Gegnern gesehen zu werden, Matthieu wartete einen Augenblick, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann schob er sich entschlossen zwischen die Felsen. In der anderen Höhle war es vollkommen dunkel. Angespannt verließ Matthieu den Durchgang und versuchte etwas zu erkennen. Ein Flammenbündel zerriß die Finsternis. Bevor er sich zu Boden werfen konnte, hüllte es ihn ein und durchbrach den Abwehrschirm seines Schutzanzuges. Auf allen vieren wollte er in die Vorhöhle zurückkriechen, doch er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. „Sie sind hier", krächzte er. „Sie haben den Durchgang unter Kontrolle." Es kam keine Antwort. Er hatte die Verbindung zu Perton nicht eingeschaltet. Jetzt hatte er keine Kraft mehr dazu.
Matthieu lag immer noch an der gleichen Stelle, als die Soldaten in der Vorhöhle den Durchgang sprengten. Die Explosion riß Felsen auseinander und ließ das gesamte Labyrinth erbeben. Eine Steinlawine begrub Matthieu.
„Jetzt wissen sie genau, wo wir uns aufhalten", sagte Kasom. „Der Bursche, den sie vorgeschickt haben, tut mir leid, aber er kam schließlich mit der Absicht, auf uns zu schießen."
„Mehr als eine Atempause haben wir nicht gewonnen", sagte Rhodan. „Sie werden jetzt vorsichtiger sein." Fünf Augenpaare schauten angestrengt in die Dunkelheit der Höhle. Nur durch einen Spalt fiel ein schwacher Lichtschimmer. Von dort würde der Gegner den nächsten Versuch unternehmen, sie zu überwältigen. „Wir sollten einen Ausbruchversuch wagen", schlug Kasom vor. „Es gefällt mir nicht, daß wir uns wie Tiere hier verkriechen."
„Wollen Sie das gleiche Schicksal erleiden wie dieser Plophoser, auf den wir geschossen haben?" fragte Atlan. „Vergessen Sie nicht, daß der Durchgang von beiden Seiten aus gut zu bewachen ist." Kasom brummte unwillig. Für ihn bedeutete diese Untätigkeit, das angespannte Warten auf einen neuen Angriff, die Aufgabe seiner Kampfmethoden. Der Ertruser war ein Riese, der fest daran glaubte, daß in jeder Auseinandersetzung Angriff die beste Verteidigung war. Obwohl die Männer mit einer Sprengung gerechnet hatten, traf sie die Explosion völlig unvorbereitet. Ein Lichtblitz fuhr durch die Höhle. Die Detonation machte die fünf Schiffbrüchigen für Sekunden vollkommen taub. Rhodan preßte sich fest an den Felsen. Der ganze Berg schien zu beben. Er spürte, daß kleine Steine auf ihn herabfielen. Vorsichtig hob er den Kopf und spähte über die Deckung. Dort, wo bisher der Spalt den einzigen Durchgang zur hinteren Höhle gebildet hatte, zeigte sich nun ein von Scheinwerfern angestrahlter, rauchverhangener Einbruch von mindestens zehn Metern Breite. Und durch die neugeschaffene Öffnung kamen die Plophoser, nebelhafte Gestalten im Qualm der Explosion. Rhodan versuchte nicht, die Gegner zu zählen. Neben ihm begann Kasom zu feuern. Rhodan schob seine Waffe vor. Die Plophoser eröffneten den Beschuß.
Rhodan vermißte das charakteristische Aufblitzen von Energiewaffen. Das konnte nur bedeuten, daß man Lähmungsstrahler benutzte. Der Feind war also interessiert, sie lebend in die Hände zu bekommen. Die Plophoser begannen sich in der Höhle zu verteilen, ohne daß Rhodans kleine Gruppe sie daran hindern konnte. Da sie ebenfalls Schutzanzüge mit Abwehrschirmen trugen, waren sie nur aufzuhalten, wenn sie von mindestens zwei Strahlenwaffen gleichzeitig unter Beschuß genommen wurden. Auf diese Weise
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