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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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willst du?« fragte der Ami zurück.
    Giovanni grinste. Er erhob sich. »Dreitausend Lire die Stunde«, sagte er. »Das entspricht etwa dem Verlust, den ich mache, weil ich in der Zeit nicht fischen kann.«
    Der Amerikaner hob die Brauen.
    »So wenig, weil dafür nicht mehr heruntergehandelt wird«, sagte Giovanni trocken. »Ich setze den Preis von Anfang an reell an, dafür ist es ein Festpreis«. Er verschwieg, daß Kollegen den Preis zwar höher ansetzten, sich aber bei etwas Geschick bis auf zweitausend Lire herunterhandeln ließen.
    »Dann laß uns auslaufen«, verlangte der Amerikaner.
    »Ich warte noch auf meinen Partner«, erwiderte Giovanni.
    Der Amerikaner sah an den wenigen Fischerbooten entlang. »Welches ist deins?«
    »Das da«, sagte Giovanni und deutete auf ein heruntergekommenes Etwas, das man mit gutem Willen noch als Fischerboot erkennen konnte. »Es ist das Schönste und Schnellste von allen. Die ›Aurora‹.«
    Fast sah es so aus, als würde der Amerikaner es sich wieder anders überlegen, dann aber ging er über den Pier auf das Boot zu. Er betrachtete es aus der Nähe.
    »Das kann ein Mann allein lenken«, sagte er. »Auf geht’s. Ich habe keine Lust, auf deinen Partner zu warten.«
    »Ich aber«, widersprach Giovanni, dem der Bursche plötzlich überhaupt nicht mehr gefiel. Der schien einiges von Schiffen zu verstehen, weil er das Boot auf Anhieb als Einhänder klassifiziert hatte.
    »Willst du das Geschäft machen oder nicht?« fragte der Amerikaner. »Wir fahren sofort oder überhaupt nicht!«
    Giovanni Velono schluckte. Wenn er den Burschen fuhr, waren ihm die dreitausend Lire pro Stunde sicher; ob er zusammen mit Emilio entsprechende Fischmengen fing, war eine andere Frage und durchaus nicht so sicher.
    »Buono«, sagte er und sprang auf. »Wir fahren.«
    »Na also«, sagte der Amerikaner lächelnd. Aber dieses Lächeln gefiel Giovanni noch erheblich weniger.
    »Mach das Boot klar, ich hole noch einen Kasten«, sagte der Fremde. Er eilte mit langen Schritten zu seinem Wagen zurück. Giovanni runzelte die Stirn und ging an Bord. Er überprüfte den Inhalt des Dieseltanks mit einer Meßlatte, dann machte er das Boot klar zum Auslaufen. Das Netz ließ er liegen; wenn Emilio kam, konnte er sich selbst seinen Reim darauf machen. Aber lieber wäre es Giovanni gewesen, wenn Emilio jetzt noch eben aufgetaucht wäre.
    Aber er kam nicht. Vielleicht hatte er Ärger mit seiner Frau, oder sein Fahrrad hatte einen Plattfuß oder…
    Der Fremde kam zurück. Er schwenkte einen großen Kasten mit Drahtgitter an einer Seite. Überrascht erkannte Giovanni zwei Katzen.
    »Willst du die ersäufen?« fragte er.
    »Das geht dich nichts an. Ich zahle, du fährst. Sonst nichts«, sagte der Amerikaner.
    Für ein paar Sekunden überlegte Giovanni, ob er den unverschämten Kerl nicht wieder über Bord werfen sollte. Dann aber dachte er an die tägliche Unsicherheit des Fischfangs und an die sicheren dreitausend pro Stunde. Hoffentlich blieben sie lange genug draußen.
    Er warf den Motor an und löste die Vertäuung. Dann tuckerte das Boot mit dem eindrucksvollen Namen »Aurora« auf den See hinaus.
    ***
    Der Rolls-Royce glitt lautlos auf das Hafenpflaster und blieb zwischen den ausgespannten Netzen stehen. Der Chauffeur mit seinen traditionellen weißen Handschuhen wieselte um den Wagen herum lund öffnete die Fondtüren. Nicole, Zamorra und April stiegen aus.
    »Nette Gegend«, stellte Nicole fest und sah sich um. »Aber ein wenig provinziell aufgemacht.«
    Ein paar hundert Meter weiter begannen die ersten Häuser, zwischen Bäumen und Sträuchern halb verborgen. »Da drüben ist die Grym-Villa«, sagte April. »Sie haben es damals vorgezogen, am Ortsrand zu bauen, nicht wie wir mitten in freier Landschaft. Damit waren sie auch gleichzeitig direkt am Hafen und brauchten keinen eigenen Landesteg zu errichten.«
    Zamorra sah sich um. »Und wo ist dein Bekannter? Kommt er noch, oder ist er schon wieder weg?«
    »Warum das?« fragte April. »Meinst du, er fährt mit?« Energisch schüttelte sie den Kopf. »Ich fragte ihn am Telefon, aber er lehnte ab.«
    »Und wie kriegen wir den Kreuzer dann in Gang?« fragte der Meister des Übersinnlichen ironisch. April lachte. »Ach, du meinst den Schlüssel? Die beiden Yachten sind mit Computerkode abgesichert, und der steckt da oben drin.« Sie tippte mit dem Zeigefinger an ihre Stirn. »Mehr brauche ich nicht, um die Yacht zu starten. Los, kommt mit.«
    Nicole deutete mit dem

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