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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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her, denn er war viel zu schmächtig, um ihn ausfüllen zu können.
    „Wie alt bist du, Plog?" fragte der Obmann.
    Sofort wurde der Narr ruhig. Seine glanzlosen Augen richteten sich aufden Obmann, als müßten sie die Ant wort auf diese Frage im Gesicht des Gegenübers ergründen.
    „Hundert", meinte Plog.
    „Nein", sagte der Obmann.
    „Zweihundert", sagte Plog.
    „Etwas über Dreißig", berichtigte der Obmann. „Und du hast nur noch fünf oder sechs Jahre zu leben, weil du krank bist."
    „Krank?" brüllte Plog. „Dreihundert Jahre krank."
    „Sei still!" befahl der Obmann und wandte sich den Kontrollen des kleinen Raumschiffes zu. „Ich muß arbeiten."
    Kichernd zog sich Plog in eine Ecke zurück. Er war nur 1,50 Meter groß und wog siebzig Pfund. Er war dürr, krank und verrückt. Unter normalen Umständen wäre er bereits gestorben, aber der Obmann ließ nichts unversucht, um das Leben des Idioten zu retten.
    Plog war die einzige Schwäche des Obmanns. Kein Mensch konnte oft mit dem Obmann zusammen sein, ohne nicht eine Giftinjektion zu erhalten, deren Wirkung nach vier Wochen durch ein Gegengift aufgehoben werden mußte, über das nur der Obmann verfügte. Plog bildete die einzige Ausnahme.
    Iratio Hondro, Obmann und Ministerpräsident des Eugaul-Systems, hielt sich für berufen, die Macht Rhodans und des Vereinten Imperiums innerhalb der Galaxis zu brechen. Hondro war einer der grausamsten Diktatoren, die die terranische Kolonisationsgeschichte erlebt hatte - darüber täuschte auch die Ansicht einiger seiner Anhänger nicht hinweg, die in ihm einen demokratischen Staatsmann sahen. Hondro war alles andere als demokratisch. Hondro war der Alleinherrscher über die Plophoser. Die Mittel, mit der er seine Herrschaft aufrechterhielt und festigte, waren verbrecherisch.
    Hondro war 52 Jahre alt, mittelgroß, breit und wuchtig gebaut.
    Gekraustes Grauhaar bedeckte seinen eckigen Schädel.
    „Wir haben den Verband bald erreicht", sagte er und wandte sich zu Plog um. „Perton wird uns wie ein stolzer Flottenadmiral empfangen. Eines Tages wird dieser Bursche das Gegengift nicht erhalten, er ist mir zu unsicher."
    „Pfft!" machte Plog und wies mit dem ausgestreckten Daumen auf den Boden.
    Die Tür ging diesmal nicht mit einem Ruck auf, sie glitt nur langsam zur Seite, als sei der Eintretende nicht in der Lage, sie schnell zu öff- nen. Ihr Wächter hatte die Eigenart, die Tür aufzustoßen. Der Mann, der zu ihnen hereinkam, war Con Perton, der Kommandant des zwanzig Schiffe starken plophosischen Verbandes. „Wie ich hörte, haben Sie versucht, den Wächter mit Hilfe Ihrer paranormalen Begabung zu beeinflussen", wandte er sich an Andre Noir, den Hypno-Mutanten.
    „Ist er aus Stein?" erkundigte sich Noir gleichgültig.
    Perton lächelte. „Ich bewundere dieses Anzeichen von Humor in Ihrer Situation", sagte er. „Seien Sie versichert, daß wir von Anfang an alle Vorkehrungen getroffen haben, um Ihre Psi-Kräfte auszuschalten." Noir gab dem Plophoser keine Antwort. Er blickte durch ihn hindurch. Perton wandte sich an Rhodan, der mit Atlan am kleinen Tisch in der Mitte des Raumes saß. Kasom lag wie üblich am Boden, Bully und Noir in den Betten. Der riesenhafte Ertruser knüpfte eine Fünfliterflasche vom Gürtel seiner Kombination, setzte sie an die Lippen, trank, schnaufte laut und rülpste.
    Perton errötete, verkniff sich aber eine Bemerkung. Er hatte schon herausgefunden, daß ihn der Riese provozieren wollte. Am Anfang hatte er mit dem Gedanken gespielt, Kasom die Flasche mit Alkohol abzunehmen, doch da er sich nicht vorstellen konnte, daß eines der Besatzungs mitglieder diesem Auftrag nachgekommen wäre, ohne den Ertruser vorher mit einem Paralysator zu betäuben, hatte er den Gefangenen im Besitz der Flasche gelassen.
    „In einigen Minuten haben wir die Ehre, den Obmann an Bord der PHOENIX zu begrüßen", sagte Perton zu Rhodan. „Die Nachricht über Ihre Gefangennahme hat ihn sehr erfreut. Er wird persönlich über Ihr weiteres Schicksal entscheiden."
    „Wird er mit uns sprechen?"
    fragte Atlan. „Natürlich", sagte Perton. „Geben Sie sich jedoch nicht der Hoffnung hin, ihn überrumpeln zu können. Seine Leibwache wird jeden noch so geschickten Versuch vereiteln."
    „Vielleicht stellt er noch gute Männer ein", meinte Kasom.
    Perton schaute ihn gereizt an, sagte jedoch nichts.
    Rhodan spürte, daß der plophosische Kommandant vor dem sogenannten Obmann Furcht hatte. Wahrscheinlich war sich

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