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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vollkommen ausgeliefert. „Jetzt gehören Sie zu uns", sagte einer der Wächter. „In vier Wochen benötigen Sie die erste Gegeninjektion." Es schien ihm Freude zu bereiten, daß nun ein weiterer Mann sein eige- nes Schicksal teilte. „Vielleicht sind diese Injektionen nur ein Trick", meinte Noir. „Ein Trick?" Der Wächter lachte zynisch. „Das glaubten bereits andere. Als sie sahen, daß sie sich täuschten, war es bereits zu spät für sie."
    „Was wird nun mit uns geschehen?" fragte Noir. „Sie kommen alle nach Greendoor. Dort wartet Al bereits auf Sie. Al Jiggers. Er wird sich mit Ihnen beschäftigen. Wenn er mit Ihnen fertig ist, werden Sie und Ihre Freunde brauchbare plophosische Bürger sein." Jiggers, wiederholte Noir in Gedanken.
    Das war ein Name, den er sich einprägen mußte.
    Dreitausend Flammenwerfer und ebenso viele Säuresprüher bildeten einen Ring um Zentral-City, die Hauptstadt von Greendoor. Über die Hälfte dieser automatischen Geräte waren ständig in Tätigkeit, um die vordringende Pflanzenwelt zu vernichten.
    An den Grenzen der Stadt war die Luft verpestet vom Gestank verschmorter Drenhols, Paruppkas und Fegranzers. Eine meterhohe Humusschicht bildete einen Gürtel um die gesamte Stadt. Er bestand aus den Überresten der zerstörten Pflanzen und aus den Überresten von Plophosern, die nicht geglaubt hatten, daß Pflanzen gefährlicher als Raubtiere sein können.
    Zentral-City reichte auf der einen Seite bis an die Ufer eines großen Ozeans, auf der anderen Seite waren die Erbauer bis in die Flanken des Hochgebirges vorgedrungen, das die Stadt vom Innenland trennte. Weder die Berge noch das Meer bildeten für die Pflanzen ein Hindernis.
    Immerhin verminderten sie den Druck einer ungestümen Natur so weit, daß Zentral-City zur sichersten Stadt auf Greendoor geworden war. Es gab noch andere Städte, Städte, die stündlich um ihre Existenz ringen mußten.
    Zentral-City wurde nicht allein von Flammenwerfern und Säuresprühern geschützt. Ganze Kolonnen von Kampfrobotern, eigens für diesen Zweck geschaffen, waren ständig an der Arbeit, Lücken in den Wald und um die Stadt zu treiben. Mit Strahlwaffen ausgerüstete Gleiter schwebten über der Stadt, um sofort einzugreifen, wenn es nötig sein sollte.
    Über dem Wald sah man sie selten. Es war für einen Piloten lebensgefährlich, über dem Wald zu fliegen. Die Paruppkas hatten eine tödliche Methode, die Gleiter zum Absturz zu bringen. Mit einer ans Wunderbare grenzenden Sicherheit schleuderten sie dicke, klebrige Samenkörner nach den Flugzeugen. Die Körner drangen in die Düsenöffnungen der Triebwerke ein und wurden dort zu einer festen, unzerstörbaren Substanz.
    Das befallene Flugzeug stürzte ab, eine sichere Beute der Drenhols, die mit ihren Peitschenarmen die Besatzung töteten, nachdem sie den Gleiter mit Säure übersprüht hatten.
    Die Drenhols waren die vorherrschende Pflanzenart auf Greendoor.
    Dank seiner Überlegenheit hatte sich dieser Baum überall ausbreiten können. Er war in der Lage, eine blitzschnelle Ortsveränderung vorzunehmen, indem er seine mächtigen Wurzeln aus der Erde löste und sich darauf fortbewegte.
    Die Drenhols lebten mit unzähligen kleineren Pflanzen in Symbiose.
    Aber sie besaßen auch Feinde. Außer den Paruppkas und Fegran- zers existierten noch Hunderte von anderen Pflanzen, die um ihr Leben kämpften. Da die Tierwelt fast vollständig ausgerottet war, hatten sich die Pflanzen darauf eingestellt, von ihren eigenen Artgenossen zu leben.
    So war Zentral-City von einer Hölle umgeben, die sich ständig in Bewegung befand. Wer in den Dschungel geriet, war praktisch verloren. Nur wer in großer Höhe über die Urwälder flog, hatte keine Gefahr zu befürchten. Kein Mensch dachte daran, den Dschungel zu betreten. Er schien undurchdringlich.
    Verschiedene Forscherteams hat ten es gewagt, mit Fahrzeugen und Schutzanzügen in den Wald vorzustoßen, aber nur wenige waren zurückgekommen. Ihre Berichte verhinderten, daß weitere Wissenschaftler ihrem Beispiel folgten.
    Die üppige Pflanzenwelt beruhte auf der extremen Umlaufbahn Greendoors um die Doppelsonne mit dem Namen Zwillinge.
    Zusammen mit drei weiteren Planeten schlängelte sich Greendoor zwischen diesen Sonnen hindurch. Gewaltige Temperaturschwankungen waren die Folgen, einmal herrschte auf Greendoor glühende Hitze, dann, sobald die Welt sich auf ihren Weg in die äußeren Regionen des Systems machte, gab es jahrelange Eiszeiten.
    Während der

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