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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihres Vaters schaute. Am Rand der Böschung legte ich ihn nieder.
    »Er wird bald wieder zu sich kommen«, sagte ich zu dem Mädchen. »Bleiben Sie bei ihm, und rühren Sie sich nicht vom Fleck.«
    Maureen nickte. »Und Sie?« hauchte das Girl.
    Ich deutete über die Schulter und damit auf den Wagen. »Dort verbirgt sich eine schaurige Ladung«, sagte ich leise. »Die müssen wir – oder vielmehr ich – erledigen.«
    »Können Sie das?« Große Augen schauten mich bei dieser Frage zweifelnd an.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber sie bedeuten eben eine zu große Gefahr für uns. Es geht nicht an, daß sie entkommen. Drücken Sie mir die Daumen, und verhalten Sie sich bitte völlig ruhig, egal, was auch geschieht.«
    »Und wenn Sie überwältigt werden?«
    »Dann fliehen Sie.«
    Maureen nickte. Ich ließ das Mädchen neben seinem Vater sitzen und schritt auf den Waggon zu.
    Das schaurige Geheul erinnerte mich an die Musik aus der Hölle.
    Der Teufel selbst schien sie komponiert zu haben. Das Kreischen schmerzte in meinen Ohren. Ich verzog das Gesicht und glaubte sogar, den Namen Xorron zu verstehen.
    Ja, sie alle warteten auf ihn. Auf den Herrn der Ghouls und Zombies. Das letzte Mitglied der Mordliga, die mein Todfeind Solo Morasso befehligte, wobei im Hintergrund die gefährliche Asmodina ihre Fäden wie die berühmte Spinne im Netz zog.
    Drei Schritte vor der breiten Tür blieb ich stehen und starrte auf den Waggon.
    Was sollte ich tun?
    Die Tür aufreißen und schießen? Sollte ich mich zwischen die Ghouls begeben und dabei versuchen, sie mit meinem Kreuz auszuschalten? Wie viele von ihnen paßten überhaupt in so einen Waggon hinein?
    Der Gesang steigerte sich noch mehr. Er wurde schriller, heulender, klagender und auch triumphierender.
    Bis er plötzlich abbrach, als hätte ein unsichtbarer Dirigent seinen Taktstock weggelegt.
    Mir rann ein kalter Schauer über den Rücken. Tief holte ich Atem.
    Es war ziemlich düster hier. Die nächsten Lampen waren zu weit weg, um die unmittelbare Umgebung zu beleuchten. Hinzu kam die Stille. Sie belastete mich.
    Dann geschah etwas.
    Von innen wurde die Tür des Waggons geöffnet. Jemand drückte gegen sie, Ich vernahm ein schabendes Geräusch, und dann schwang sie sehr langsam auf.
    Zuerst nur ein winziges Stück, jedoch breit genug, um einen schleimigen Arm hindurchzulassen und eine Pranke mit dicken Fingern, die sich auf und ab bewegten.
    Die Ghouls wollten raus!
    Obwohl ich damit gerechnet hatte, traf es mich doch überraschend, und ich merkte, wie mir der Schweiß aus sämtlichen Poren brach. Vielleicht war es Angst, daß ich hier allein einer Übermacht von dämonischen Kreaturen gegenüberstand, doch die Ghouls ließen mir keine Zeit mehr, die schweren Gedanken auszuweiten.
    Mit einem heftigen Ruck wurde die Tür bis zum Anschlag aufgezogen, und ich starrte auf die Masse der Ghouls!
    ***
    Noch nie in meinem Leben hatte ich so viele dieser widerlichen Kreaturen zusammen gesehen. Sie standen dicht an dicht in dem Güterwagen, konnten sich kaum rühren, bildeten eine schleimige, zuckende und sich bewegende Wand.
    Ich sah Krallen, Körper, Mäuler, Arme und Finger. Ehrlich gesagt, Freunde, am liebsten hätte ich kehrtgemacht und wäre weggelaufen. Was tat ich statt dessen?
    Ich schritt vor.
    Mein Ziel war der Einstieg des Waggons, wo sie sich am stärksten drängten, so daß es nicht mehr lange dauern würde, bis die hinteren die vorderen nach draußen gedrückt hatten.
    Über den Kopf streifte ich die Kette und hielt das Kreuz in der Hand. Es leuchtete fahl und dennoch irgendwie hell. Die Ghouls sahen es, und ein schauriges Heulen entrang sich zahlreichen Kehlen.
    Die Ghouls, die dicht an der Tür standen, wichen zurück, sie drängten die anderen nach hinten, und zwei von ihnen bekamen den Gegenschub zu spüren, dem sie nichts entgegenzusetzen hatten. Sie fielen aus dem Wagen und mir genau vor die Füße.
    Die Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen. Mit dem Kreuz schlug ich zu.
    Beide Ghouls starben.
    Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht. Die hinteren drängten inzwischen weiter vor. Sie wollten mich. Und sie wollten mich töten, obwohl sie sicherlich ahnten, daß ich bewaffnet war.
    Noch ein Schritt.
    Zu meinen Füßen breitete sich die Lache aus, die irgendwann im Boden versickern würde.
    Dann schlug ich mit dem Kreuz zu. Ich traf zwei Arme. Ghouls heulten, lösten sich auf. In die Masse der Kreaturen kam Bewegung.
    Es konnte

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