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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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mein Junge!«
    Ich war jetzt geladen genug, um nicht mehr lange zu fackeln. Ich räumte den Mann mit einem krachenden Haken aus dem Weg, fischte Grounds Pistole aus der Brusttasche und nahm sie in die Hand.
    Das genügte! Zum zweiten Mal kreischten die Menschen auf. Sie spritzten vor mir und der Waffe auseinander.
    Ich stürzte mich in die Herde der verkeilten Wagen. Mitten darin stand der Lincoln mit verknautschten Kotflügeln und eingedrücktem Kühler. Everys Ausbruchsversuch nach der MP-Garbe hatte zu einem Massenzusammenstoß geführt. Der junge Gangster befand sich nicht mehr im Wagen. Offenbar war er nach dem Zusammenprall zu Fuß getürmt, und in der allgemeinen Verwirrung hatten ihm die wenigen Sekunden, die ich mit Ground und den Leuten, die mich festhalten wollten, beschäftigt war, genügt, um zu entkommen.
    Hinter mir brüllte es: »Haltet ihn! Haltet ihn!«
    Ich turnte über den Kühler eines festgekeilten Wagens hinweg, sprang auf das Dach des nächsten Autos, stieß einen Mann aus dem Weg, der nach mir griff, zwängte mich zwischen zwei Wagen durch und erreichte die Stelle der Filbert Street, die noch nicht verstopft war. Da die Stelle des Zusammenstoßes den Verkehr auf der rechten Fahrbahnseite zum Erliegen gebracht hatte, war diese Seite frei. Die geparkten Wagen am Straßenrand konnten ausscheren. Selbstverständlich gab es auch hier einen Menschenauflauf, der dichter und dichter wurde. Ich ließ die Pistole verschwinden.
    Zwar wurde immer noch geschrien: »Haltet ihn!«, aber niemand wusste mehr, wer festgehalten werden sollte. Ich zwängte mich durch die Menschen und steuerte einen Buick an, der am Straßenrand stand und dessen Besitzer im Begriff war, den Wagen aus der Reihe zu bugsieren. Wahrscheinlich hatte der Mann Angst um sein Auto und wollte es dem Tumult entziehen.
    Er hatte das Pech, dass mir ausgerechnet sein Schlitten ins Auge fiel. Ich riss die Tür auf.
    »Raus!«, befahl ich. »FBI! Ich brauche Ihren Wagen zur Verfolgung eines Verbrechers.«
    Er stotterte irgendetwas, das sich wie ein Protest anhörte, aber ich wollte keine Zeit mehr mit langen Reden verlieren. Ich griff zu, beförderte den Mann an die Luft und nahm seinen Platz ein.
    Der Motor lief bereits. Ich kurbelte das Fenster herunter und schrie, während ich den Wagen aus der Parkreihe lotste, den Besitzer an: »Hau endlich ab, Mann, sonst überrollt dich dein eigener Wagen!«
    Zu diesem Zeitpunkt saß der Buickbesitzer auf der Verlängerung seines Rückens, noch ganz sprachlos von dem, was ihm widerfahren war. Mein Anschnauzer bewirkte, dass er eiligst davonkrabbelte.
    Ich bekam freie Bahn, verscheuchte eine Anzahl von Leuten, die über die Fahrbahn rannten, mit schrillender Hupe, brachte die ersten zweihundert, dreihundert Yards in doppeltem Schritttempo hinter mich. Dann endlich war die Fahrbahn gänzlich frei. Ich konnte Gas geben.
    ***
    Die Greenwich Street liegt am Fuß des Russian Hill. Früher war es einmal eine Villenstraße, bewohnt von den reichen Kaufleuten, deren Geschäfte bis nach Ostasien reichten. Inzwischen sind die Villen durch große Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt worden, aber zwischen den modernen Blocks hält sich hier und da immer noch einmal eine Villa, erbaut im Stil der Jahrhundertwende und feudal in einem großen Garten liegend. Gewöhnlich schirmen Mauern und ein Tor den Garten und das Haus gegen den Lärm der Straße ab.
    Ich erreichte die Greenwich Street, nahm das Gas weg und achtete auf die Hausnummern. Nummer 90 war ein Wohnhaus. Daran schloss sich eine hohe, weiße Mauer an, unterbrochen von einem massiven Tor, und auf dem Tor zeigte ein Emailleschild die Hausnummer: 92.
    Ich stieg aus und probierte an dem Tor herum. Es ließ sich nicht öffnen, und ich fühlte keine Neigung, den Klingelknopf zu drücken. Ich warf einen raschen Blick die Straße hinunter. In einiger Entfernung gingen zwar einige Leute, aber die Greenwich Street war nicht besonders gut beleuchtet, und die nächste Straßenlaterne befand sich rund dreißig Yards weiter oben. Das Tor selbst hatte Verstärkungsleisten aus Profilstahl, die den Fingern und den Füßen genug Halt boten.
    Ich turnte so hastig hoch wie ein Affe, den ein Bananenbüschel lockt, schwang mich hinüber und ließ mich auf der anderen Seite hinunterfallen.
    Tiefe Finsternis empfing mich. Der Schein der Laternen auf der Greenwich Street drang nicht bis hierher.
    Ich bückte mich. Gegen den etwas leeren Nachthimmel erkannte ich in der Entfernung von

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