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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Paddel, das man zu Hilfe nahm, wenn der Wind sich gelegt hatte und man nicht mehr von der Stelle kam.
    Doch diesmal wollte White es nicht zum Rudern verwenden. Es sollte ihm als Waffe dienen, denn dieser Fremde er mußte wahnsinnig sein hatte offensichtlich Mordabsichten.
    White packte das Paddel mit beiden Händen. Er stand auf. Leicht nach vorn gebeugt erwartete er den Bleichen. Der verzog sein Gesicht zu einem gehässigen Grinsen. Er lachte rauh und gurgelnd.
    »Kommen Sie nicht näher!« rief ihm Fess White schneidend zu. »Wer immer Sie sind, woher immer Sie kommen, kommen Sie meinem Boot keinen Zoll näher, sonst passiert was!«
    Der andere lachte wieder.
    White hob das Paddel, und als der Bleiche in seiner Reichweite war, schlug er zu. Noch nicht mit aller Kraft. Er wollte den Fremden nur mal abschrecken. Doch der Pirat ließ sich nicht aufhalten. Das Ruderblatt war auf seinem Hut gelandet. Das schwarze Ding war ihm vom Kopf gefallen. Was Fess White dann zu sehen bekam, drehte ihm den Magen um.
    Die Schädeldecke war zum Teil offen. In einer tiefen, ausgewaschenen Wunde bewegten sich Würmer und Blutegel.
    Whites Augen weiteten sich vor Grauen. Dieser Mann konnte mit einer solchen Verletzung doch unmöglich leben. Er mußte tot sein. Aber seit wann schwammen Tote auf dem Meer und griffen harmlose Segler an?
    Der Zombie-Pirat erreichte das Boot.
    Fess White schlug mit dem Ruder wieder zu. Es gab ein häßlich klatschendes Geräusch, als das Blatt traf. Der Unheimliche hielt sich mit einer Hand am Bootsrand fest. Seine Finger waren dünn und sehnig.
    Algen wuchsen unter den Fingernägeln hervor.
    Whites Verstand weigerte sich, dies alles als Tatsache zu akzeptieren.
    Wurde er wirklich von einem Toten attackiert?
    Der Zombie wollte sich an der Bootswand hochziehen. White verwendete das Paddel wie ein Lanze. Er setzte es dem Schrecklichen an die Brust und stieß ihn zurück.
    Da hieb der Zombie-Pirat mit seinem Krummsäbel zu. Breit war die blitzende Klinge. Breit auch der Faustschutz. Die Waffe surrte gefährlich durch die Luft, und wenn White nicht blitzschnell zurückgewichen wäre, hätte die Klinge seinen Brustkorb getroffen.
    Er hatte im Reflex das Paddel hochgerissen, und der Säbelhieb hatte es in der Mitte entzweigeschlagen. Jetzt hielt Fess White nur noch einen lächerlich kurzen Stiel in seinen Händen.
    »Du verdammtes Scheusal!« brüllte er und drosch damit auf den Zombie ein. Blind vor Wut und Angst schlug er immer wieder zu. Er kam außer Atem. Der Schweiß rann ihm in die Augen und brannte wie Feuer.
    Da schnellte die Zombie-Hand hoch und bekam Whites linkes Bein zu fassen. Eiskalt war die Hand, und ihr Griff war so fest, als wären die Finger Stahlklammern. Fess White brüllte entsetzt auf.
    Er drosch auf die Hand, doch die Finger gaben ihn nicht mehr frei. Ein Säbelstreich schlitzte seine Schwimmweste auf. Die Waffe erwischte auch Whites Körper. Sofort war ein höllischer Schmerz da.
    White warf sich zurück, doch der Zug des Zombie-Piraten war so stark, daß er nicht von ihm loskam. Ein kraftvoller Ruck, und White verlor das Gleichgewicht.
    Er klammerte sich verzweifelt an den Mast. Es nützte ihm nichts. Der Zombie riß ihn brutal von Bord. In hohem Bogen flog Fess White über den Blassen hinweg.
    Er sauste ins Wasser und brüllte dabei. Die Fluten erstickten sein Geschrei. Er spürte, wie der Zombie ihn in die Tiefe zog und kämpfte dagegen an. Wie durch ein Wunder gelang es ihm, sich frei zustrampeln.
    Gehetzt kämpfte er sich an die Wasseroberfläche und pumpte gierig Luft in seine Lungen.
    Aber der Zombie erwischte ihn sofort wieder. Ein harter Arm schlang sich um seinen Hals. White begriff in diesem schrecklichen Augenblick, daß er verloren war.
    Er schrie noch einmal auf.
    Dann verschwand er erneut mit dem Bleichen. Noch hatte er die Kraft, sich zu wehren. Er drehte und wand sich. Er versuchte den Arm von seinem Hals wegzukriegen. Er zog die Beine an und stemmte sich gegen den Untoten.
    Da wurde es dem Zombie-Piraten zu bunt. Er setzte seinem Opfer den Säbel an und stach damit zu. Mehrmals. Das Wasser um sie herum färbte sich rot. Fess White hing schlaff im Arm des Unheimlichen. Von nun an war es ihm egal, was mit ihm passierte, denn er lebte nicht mehr.
    ***
    Debra Newman hatte es sich auf einer Düne gemütlich gemacht. Sie trug ein weißes T-Shirt und zitronengelbe Bermuda-Shorts, die jetzt wieder in Mode waren. Ihr langes blondes Haar flatterte wie eine gelbe Fahne im Wind. Auf

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