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0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

Titel: 0183 - Der Mann, der das Grauen erbte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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nach seinem Amulett. Aber das Schmuckstück blieb stumm. Bisher hatte ihn der magische Anhänger jedesmal gewarnt, wenn er in Gefahr war. Aber diesmal schien der Zauber des Amuletts nicht zu funktionieren. Das konnte bedeuten, daß sie hier unten sicher waren. Aber es konnte auch etwas anderes bedeuten, etwas, an das Zamorra lieber nicht dachte.
    Er gab sich einen Ruck. »Wir müssen weg«, sagte er bestimmt. Niemand widersprach ihm. Jeder schien froh zu sein, endlich aus dieser bedrückenden, unterirdischen Welt entkommen zu können -Bill, Nicole und Steve Marten gingen mit raschen Schritten zum Ausgang, während Zamorra sich vorsichtig dem weiterführenden Gang näherte und mit der Lampe hineinleuchtete.
    Der Tunnel war lang, so lang, daß sich der Lichtkegel der Lampe irgendwo in der Feme verlor. Die Wände bestanden hier aus normalem Fels, nicht aus der seltsamen, glasigen Masse, mit der der Zugang ausgekleidet war. Aber auf dem Boden entdeckte Zamorra etwas, das ihn an die Schleimspur einer Schnecke erinnerte. Er kniete nieder, tauchte den Finger in die farblose, klebrige Flüssigkeit und roch daran. Es schien tatsächlich eine Art Schleim zu sein. Allerdings hätte es Millionen und Abermillionen von Schnecken bedurft, um eine solche Kriechspur zu produzieren.
    Oder einer einzigen von geradezu unglaublicher Größe.
    »Kommst du?« drängte Bill vom Ausgang her.
    Zamorra machte eine ungeduldige Geste und lauschte weiter in den Gang hinein. Das Geräusch war jetzt deutlicher geworden, aber er konnte immer noch nichts erkennen. Der Gang schien irgendwo weiter vorne eine Biegung zu machen, aber auch das konnte er im schwachen Schein der Lampe kaum ausmachen. Es war seltsam - schon vorhin, als sie in das zusammengestürzte Kellergewölbe eingedrungen waren, war ihm aufgefallen, wie sich das Licht der Handscheinwerfer verändert hatte. Hier unten war es eine Zeitlang konstant geblieben, aber jetzt schien sich der gebündelte Lichtstrahl merklich abzuschwächen, als verlören die Ergebnisse menschlichen Fortschritts mit jedem Meter, den das namenlose Grauen näherkroch, ihre Wirkung.
    Mit einem entschlossenen Ruck drehte Zamorra sich herum und eilte auf den Ausgang zu. Das Kellergewölbe dahinter erschien ihm mit einemmal viel niedriger und enger als vorhin, eine dunkle, muffige Gruft, in der selbst das Atmen Schwierigkeiten machte.
    Er eilte zu dem Geröllhaufen, in dem er das Buch versteckt hatte, grub es aus und klemmte es sich unter den Arm. Martens zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als er das Buch bemerkte, sagte aber nichts.
    »Gehen wir«, sagte Zamorra. Hier draußen war das Geräusch nicht mehr zu hören, aber Zamorra wußte, daß das Grauen weiter hinter ihnen war. Und er wußte auch, daß das, was immer dort auf ihrer Spur war, ihnen hier unten keine Chance lassen würde.
    Er tastete noch einmal nach seinem Amulett, aber das Metall blieb weiterhin kühl und tot.
    Sie verließen das Kellergewölbe. Der schwache Lichtschein, der durch den Tunnel von oben hereindrang, war jetzt schon stärker als das Licht ihrer Scheinwerfer. Zamorra knipste seine Lampe mit einem resignierenden Schulterzucken aus. Der kümmerliche Schein nützte ihnen sowieso nichts mehr, aber er konnte uner Umständen die Beherrscher dieses unterirdischen Alptraumreiches auf sie aufmerksam machen.
    Steven Martens griff nach dem dünnen Seil, das er am oberen Ende des Tunnels befestigt hatte, und machte sich an den Aufstieg.
    Und dann krachte der Schuß.
    Zamorra sah den schwachen Widerschein der Mündungsflamme auf den polierten Gangwänden. Der Knall rollte wie Donner über sie hinweg, brach sich an den zusammengestürzten Wänden und rief geisterhafte Echos in der Höhle hinter ihnen hervor.
    Steve stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus, griff sich an die Schulter und fiel hintenüber.
    Zamorra war mit einem Satz bei ihm von oben krachte ein weiterer Schuß, aber die Kugel pfiff harmlos an Zamorra vorbei und fuhr klatschend in den Boden.
    Mit Bills Hilfe schleifte Zamorra den Verletzten aus der Schußbahn. Martens stöhnte unterdrückt, als Bill ihn nicht gerade sanft zu Boden gleiten ließ und seine Jacke zurückschlug, um die Wunde zu untersuchen.
    Sie sah schlimmer aus, als sie war. Es war ein glatter Durchschuß, wahrscheinlich sehr schmerzhaft, aber ungefährlich.
    Zamorra richtete sich auf und näherte sich vorsichtig dem Tunnel. Wieder krachte ein Schuß, aber er war entweder schlecht gezielt oder als reine Warnung

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