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0184 - Der Kraken-Götze

0184 - Der Kraken-Götze

Titel: 0184 - Der Kraken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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predigt, das Symbol dessen, der am Kreuz erblich. Nun aber nähern wir uns der Zeit des Wassermanns. Und wenn der ganze Tierkreis bis zum Steinbock durchlaufen ist, wenden die ewig Unsterblichen das Stundenglas. Ein weiteres Äon hat dann sein Ende erreicht.«
    »Was aber hat das alles mit uns zu tun?« fragte Zamorra mit einem leisen Anflug von Ungeduld.
    »Weil etwas, was am Ende des letzten Äons, in eurer Berechnung vor zwanzigtausend Jahren, mit dem alten Zauberreich Atlantis dem Verderben anheim fiel, erneut erwacht ist. Amijn Re, der Herrscher des Krakenthrones, ist dem Leben zurückgegeben. Und er trachtet danach, die Erde seinem entsetzlichen Krötengott untertan zu machen.«
    »Das kann euch von der Schwarzen Familie doch nur recht sein«, bemerkte Zamorra spöttisch, aber Asmodis unterbrach ihn unwillig.
    »Erinnere dich an die Meeghs!« knurrte er. »Auch sie wollen die Erde erobern. Und du bekämpfst sie genauso wie wir. Denn sie wollen das Menschengeschlecht ausrotten, ihr dämonischer Geist duldet keine anderen Lebewesen neben sich. Wir aber benötigen die Menschen, denn wenn niemand Gutes vollbringen kann, ist der Teufel eine ziemlich nutzlose Einrichtung. Und die Gefahr durch die Meeghs hat dich und uns oft an den Rand des Untergangs gebracht. Aber wisse, gegen die Kraft des Amun Re, wenn er im Vollbesitz seiner Macht ist, kommen selbst die mächtigsten Fürsten unserer Familie nicht an, sie ist stärker als die Meeghs!«
    »Warum erzählst du mir das alles?« fragte Zamorra. »Weil ich dir hier und heute ein Bündnis anbieten will, du Narr!« fauchte der Dämon, »weil weder du noch die Meeghs noch die Schwarze Familie stark genug sein werden, einem Amun Re zu widerstehen, wenn er erst im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Die Geister und Dämonen, denen er dienstbar ist, gehören einer anderen Hölle an, wie ja auch die Hölle der alten Heiden von denen der Christmenschen verschieden ist. Hat er aber erst einmal seinen dämonischen Blutsbruder Muurgh zu seiner Unterstützung gerufen, gibt es kaum noch eine Möglichkeit, seine Machtgier zu stoppen. Tage werden anbrechen, gegen die die Zeiten eines Caligula friedlich waren. Darum rate ich dir, verbünde dich mit uns zum Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind !«
    »Nie und nimmer wird das geschehen!« rief Zamorra erregt. »Kann zwischen dem Wolf und dem Lamm Eintracht bestehen? Wird der Frosch freiwillig zum Verbündeten des Storches? Nieder, Schlange! Weiche, Versucher! Mich schlägst du nicht in deinen Bann!«
    »Verblendeter!« heulte der Dämon, »dann nimm das Bündnis ohne dein Einverständnis! Wisse, daß dir bei allen Kämpfen, die du gegen den Gewaltigen des Krakenthrones führen mußt, die Schwarze Familie nicht im Wege sein wird. Denn mein ahnender Geist sagt mir, daß nur du ihn besiegen kannst!«
    »Sieh da«, schmunzelte Zamorra, »wie schrieb doch der alte Goethe: Der Teufel ist ein Egoist und tut nicht leicht um Gottes Willen!«
    »Laß deine weisen Sprüche!« schnappte Asmodis. »Im Kampfe gegen die Dämonen des alten Atlantis sind wir einig. Mit eventuellen Siegen spielst du uns in die Hände, ja, wenn es Not tut, werde ich dir auch ungerufen meine Diener senden. Schweig! Keine Ablehnung! Du hast dich nicht mit deinem Blut in das Register der Verdammten eingetragen und stehst somit trotz meiner Hilfe rein vor den Thronen der Mächtigen. Es mag auch noch andere Verbündete geben. Denn siehe, die Welt ist im Umbruch. Ansonsten aber hüte dich, der du unsere wohlmeinende Hand derb zurückstößt, weiterhin vor unserer Macht. Ah, daß ich dich doch einmal zu fassen bekäme, ohne daß die Macht des Amuletts dich stärkte. In den tiefsten Schlünden der Hölle würde ich deine Seele leertrinken wie einen trockenen Schwamm. Hüte dich also. Tritt die Gewalt des Krakenthrones auf den Plan, bist du sicher vor mir und meinen Untergebenen. Ansonsten aber geht der Krieg weiter - der Krieg - bis in alle Ewigkeit - Zamorra - ha - ha -ha… !«
    Mit seinen letzten Worten war die Gestalt des Fürsten der Finsternis immer blaßgrauer geworden, er verging förmlich vor den Augen Zamorras und der beiden Jungen. Die letzten Worte kamen wie aus weiter Ferne. Die grünleuchtende Aura floß in das Amulett zurück.
    Zamorra wurde wie von einem Eisschauer geschüttelt. Dumpf ahnte er, daß er nun seinen schwersten Kampf beginnen würde. Denn sein Gegner, der ihm gegenübertreten würde, lebte zu einer Zeit, bevor Merlin das Amulett schuf. Die Kraft der

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