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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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dicht über der Nasenwurzel schon nach hinten. Nasen- und Kieferpartie sprangen affenartig vor, während das Kinn wieder zurückwich.
    Bulle, wie ihn Klinger gerufen hatte, wog an die zweihundertfünfzig Pfund, und nicht ein Gramm davon war überflüssiges Fett. Alles war Haut. Knochen oder Muskel. Man sagte ihm nach, daß er bei einem Rodeo in Texas, von wo er kam, einen jungen Stier mit den bloßen Fäusten in die Knie gezwungen hätte.
    ***
    Eine Weile herrschte bedrückendes Schweigen.
    Mrs. Eather drehte nervös ihre Schürzenzipfel. Wenn er doch nur etwas sagen würde, dachte sie. Ein rascher Blick flog hinüber zu ihrem Mann. Er sah nicht gut aus. Seine Haut hatte eine ungesunde Farbe. Vielleicht hatte er Magengeschwüre? Es wäre kein Wunder, dachte sie, wenn er welche hätte. All der Ärger die letzten Jahre. Und er hat es noch immer nicht überwunden. Ich glaube, er wird niemals darüber hinwegkommen. Er war ein Polizist durch und durch, und er wird's bleiben, mögen sie ihm tausendmal die Uniform ausziehen. Man kann auch einem Schaf den Pelz abscheren, und trotzdem wird's ein Schaf bleiben.
    Robert P. Eather faltete mit einer unendlich langsamen Bewegung die Zeitung zusammen, die er gemeinsam mit seinem Nachbarn abonniert hatte, um die Kosten dafür zu teilen.
    »Na ja«, sagte er. »Es wird schon richtig sein, was du gemacht hast, Helen. Es bringt eben auch ein paar Dollar, nicht?«
    Er stand auf und wusch sich die Hände.
    »Ich bin eben eine Null«, sagte er dabei. »Nicht einmal genug Geld für uns beide kann ich ranschaffen. Da ist das mit dem Zimmer…«
    Seine Frau stürzte auf ihn zu. Sie warf die Arme um seinen Hals und preßte ihr heißes Gesicht gegen seinen Rücken.
    »Robert!« rief sie. »So etwas darfst du nicht sagen! Das darfst du nicht! Du bist so gut. Ich möchte keinen anderen Mann haben. Es ist doch nicht deine Schuld, daß du Pech gehabt hast!«
    Eather trocknete sich die Hände ab.
    »Wenn ich dich nicht hätte…« sagte er.
    Die Frau wurde wieder geschäftig. Nun, da sie es überstanden hatte, drängte es sie, ihm etwas Gutes zu tun. Sie eilte hin und her.
    »Ich muß rüber zu den Neilsons«, sagte sie, während sie den Wasserkessel auf den elektrischen Herd stellte. »Anita ist von einer Freundin drunten in der Downtown zum Geburtstag eingeladen. Ich werde auf die Kinder aufpassen. Es kann spät werden, bevor ich wieder da bin. Deine Brote habe ich dir fertig gemacht. Auch der Kaffee ist schon in der Thermosflasche. Ich habe sie ins Bett gelegt, damit sie länger warm bleibt. Vergiß sie nicht, wenn du zum Dienst gehst!«
    »Nein, den Kaffee vergeß ich schon nicht«, sagte er.
    »Ich mach' dir jetzt schnell noch eine Tasse von dem Guten. Lizzy hat mir gestern ein halbes Pfund gegeben, weil ich ihr die Fenster geputzt habe. Du weißt doch, seit sie dauernd die Schmerzen im Rücken hat, kann sie so schlecht auf den Fensterbrettern herumklettern.«
    Eather lächelte flüchtig.
    »Sagen wir lieber, seit ihr Mann Bürovorsteher geworden ist, hält sie‘s für unter ihrer Würde, die Fenster selber zu putzen. Und ob sie tatsächlich Schmerzen im Rücken oder sonstwo hat, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Schon gut, nun reg dich nicht auf! Ich habe ja gar nichts dagegen, wenn du in der Nachbarschaft behilflich bist. Hm — der Kaffee riecht wirklich gut.«
    Freudestrahlend machte sich Helen Eather an die Zubereitung. Es gehörte zu ihren Spezialitäten, und Kaffeekochen war für sie eine Wissenschaft, die sie mit Auszeichnungen studiert hatte. Wenn die Raggers, die gewiß anspruchsvoll waren und es sich mit ihrem Geld auch leisten konnten, eine Gesellschaft gaben, mußte Helen Eather den Kaffee kochen. Niemand im ganzen Viertel hätte sie darin überbieten können.
    Sie stellte die Tasse, Milch und Zucker zurecht und wartete, bis der Kaffee fertig war. Der Mann stopfte sich unterdessen seine kleine Stummelpfeife, brannte sie an, stopfte den aufquellenden Tabak erneut zusammen und brannte ihn ein zweites Mal an. Er tat es mit der bedächtigen, ruhigen Art des Mannes, der seine Pfeife zu den schönsten Dingen zählt, die er kennt. Helen Eather beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Daß sie das Zimmer vermietet hatte, war von ihm leichter auf genommen worden, als sie gefürchtet hatte. Gott sei Dank, daß er ihr deshalb nicht böse war. Sie fühlte sich wie von einer schweren Last befreit.
    Nachdem sie ihm eingegossen hatte, sagte sie noch einmal, daß die Thermosflasche im Bett

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