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0184 - Gucky und die Blaue Garde

Titel: 0184 - Gucky und die Blaue Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angenommen habe. Ich habe ihn unterschätzt. Abstreiten - eine andere Möglichkeit gab es hier nicht mehr. „Sie irren. Es war der eigene Entschluß des Konsuls. Sie können ihn ja fragen, wenn Sie das wollen."
    „Wir werden das später tun. Doch ich habe einige Fragen an Sie.
    Was geschieht in der Galaxis? Hat sich Rhodans Tod und der seiner engsten Mitarbeiter schon ausgewirkt? Eine sehr bedauerliche Entwicklung, nicht wahr?" Die gleichen Worte fast, wie sie der Konsul benutzte, dachte Marshall mit einer Spur von Befriedigung. Ein Zusammenhang ...?
    „Wir stehen vor einigen politischen Problemen", gab er vorsichtig zu. „Aber es gibt Leute bei uns, die nicht so sehr von Rhodans Tod überzeugt sind."
    „Die Beweise liegen vor ..."
    „Sie sind nicht eindeutig." Es entstand eine kurze Pause. Marshall fand erst jetzt Gelegenheit, den Versuch eines telepathischen Kontaktes mit dem Obmann zu unternehmen. Zu seiner grenzenlosen Verblüffung mißlang das gründlich. Zwischen seinen tastenden Sinnen und dem Gehirn des Obmanns war eine undurchdringliche Sperre, deren Natur Marshall nicht sofort erkannte. Gucky! dachte er verzweifelt. Ich. schaffe es nicht.
    Kannst du es versuchen? Keine Antwort. Marshall versuchte es noch einmal. Steigende Panik bemächtigte sich seiner. Er sah die dunkle Hand von Ras Tschubai direkt neben der seinen. Sie wirkte beruhigend. Er brauchte sie nur zu fassen... Gucky.' Nichts!
    Auch mit Gucky und der Gazelle war kein Kontakt mehr möglich.
    Der Abwehrschirm des Obmanns wirkte hundertprozentig.
    Er hielt sogar telepathische Impulse ab. „Worüber denken Sie nach?" fragte der Obmann plötzlich. „Gefällt Ihnen etwas nicht?"
    Marshall wußte, daß er sich zusammenreißen mußte, wollte er keinen Verdacht erwecken. Der Obmann durfte ruhig wissen, daß er nicht an Rhodans Tod glaubte. Er konnte sogar annehmen, daß man die Plophoser verdächtigte, das Komplott gegen das Imperium. begonnen zu haben, aber niemals durfte er ahnen, daß sich fast das vollzählige Mutantenkorps hier aufhielt. „Der Konsul benahm sich sehr merkwürdig", sagte er schließlich, um einen neuen Gesprächsstoff zu finden. „Er muß erkrankt sein. Haben Sie das nicht bemerkt? Wo sind übrigens seine Mitarbeiter?"
    Der Obmann lächelte kalt. „Hat Ihnen das der Konsul denn nicht gesagt? Er muß es vergessen haben. Vielleicht ist er wirklich krank. Das Konsulat unternimmt eine Besichtigungsfahrt auf Einladung der Regierung. Landwirtschaftliche Betriebe und Werftanlagen in der Nähe des Meeres. Ich verstehe nicht, daß der Konsul selbst nicht an der Reise teilnahm." Auch ohne Telepathie erkannte Marshall die glatte Lüge. Es hatte wenig Sinn, unter diesen Umständen das Versteckspiel weiter aufrechtzuerhalten. Wenn man alles auf eine Karte setzte, erfuhr man vielleicht etwas. Allerdings würde es dann schwer sein, noch länger auf Plophos zu bleiben. In den Zwiespalt hinein kam plötzlich die Stimme des Obmanns: „Sie sind doch Telepath, nicht wahr?" Marshall war es, als erhielte er einen Schock. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Der Obmann hatte ihn erkannt. Aber wie? Woher konnte er wissen, daß er ein Telepath war? Er selbst war bestimmt keiner. Die beiden Wächter ...?
    Mit ausdruckslosen Gesichtern standen sie da und sahen ins Leere. Etwas an ihnen fiel Marshall auf, aber er wußte nicht sofort, was es war. Sie waren hager und ziemlich groß. Terraner oder Plophoser, natürlich. Oder etwa nicht? „Antworten Sie!"
    Marshall sah den Obmann an. In dessen Augen war ein gnadenloses Funkeln, das sich mit Genugtuung paarte. „Was veranlaßt Sie zu dieser Annahme?" Der Obmann lächelte. Er gab dem an der Tür stehenden Gouthy einen Wink. Die Tür wurde geöffnet, und die vier dort draußen auf dem Korridor wartenden Wachen kamen ins Zimmer. Sie postierten sich an der Tür. Die Waffen hielten sie schußbereit in den Händen. Die Mündungen waren auf Marshall, Ras und Tako gerichtet. „Ich weiß es, das genügt. Glauben Sie nicht, daß ich mit dem Erscheinen von Mutanten gerechnet habe? Rhodan ist wichtig genug, ihren Einsatz zu rechtfertigen. Ein gewisser Verdacht mußte ja auf Plophos fallen, wenn ich auch nicht annahm, daß Sie so schnell reagieren würden. Sie sind leider nicht auf den Konsul hereingefallen.
    Warum haben Sie ihn nicht im Amt belassen und sind so schnell wie möglich weitergeflogen? Das wäre gesünder für Sie gewesen."
    Marshall wußte, daß nun die Masken gefallen waren. Auch gut. Er hatte

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