0184 - Schlimmer als der Satan
ein guter Mann, wirklich, aber sie hätten sich nicht gegen mich stellen sollen.«
Da lachte Bennet auf. »Lieber sterbe ich als geachteter Mensch.«
»Sie sterben doch nicht.« Kongre lachte. »Die Wahrscheinlichkeit, daß Sie den Tod finden, ist gering. Ich habe meine Experimente genau vorbereitet, sie werden ebenso reagieren wie die Tiere, Bennet. Nichts kann mehr schiefgehen.«
»Und was haben Sie davon?«
Da verzog Kongre die Mundwinkel noch tiefer. »Ich habe mich mit einem mächtigen Mann zusammengesetzt, der in dieser Stadt gute Beziehungen hat.«
»Ja, mit Logan Costello, einem Gangster.«
»Ob er ein Gangster ist, will ich dahingestellt lassen. Er verdient eben auf etwas ungewöhnliche Art und Weise sein Geld. Aber er hat auch Beziehungen und tritt eigentlich nur als ein Agent in Erscheinung, der die Provision kassiert. Die wirklichen Leute, die sich für meine Erfindung interessieren, die hat er mir erst genannt, und einer von Ihnen wird mich besuchen.«
»Ja, ich weiß.«
Kongre wollte noch etwas sagen, doch in diesem Augenblick schellte es. Im Keller war ein schrilles Geräusch zu hören.
»Er ist da«, sagte Kongre. »Jetzt wird es für Sie nicht mehr lange dauern, Bennet.« Der Wissenschaftler machte kehrt und verließ den großen Kellerraum mit den kahlen grauen Betonwänden.
Bennet blieb allein zurück. Er hatte nur noch einen unsichtbaren Partner.
Das Grauen!
Kongre schritt inzwischen die Treppen hoch. Seinen weißen Laborkittel hatte er nicht geschlossen. Er wehte hinter ihm her, wenn er die Stufen nahm.
Mit großen Schritten durchquerte er die holzgetäfelte Diele und öffnete, nachdem er durch einen kleinen Spion geschaut hatte und zufrieden war.
Vor ihm stand genau der Mann, den er so sehnsüchtig erwartet hatte.
Die beiden Männer musterten sich. Dann fragte der Ankömmling:
»Sind Sie Kongre?«
»Ja.«
»Ich bin Marvin Mondo.«
Kongre lächelte. »Es freut mich sehr«, sagte er und streckte seine rechte Hand aus.
Mondo schüttelte den Kopf. »Ich bin es nicht gewohnt, so begrüßt zu werden.«
»Gut, lassen Sie uns ins Haus gehen.« Professor Kongre gab den Weg für Mr. Mondo frei.
Mondo war ebenfalls Wissenschaftler, und auch ein verbrecherischer. In der Größe glichen sich die beiden Männer. Nur besaß Mondo keine Haare mehr, seine Kopfhaut war spiegelblank. Auf der Nase trug er eine randlose Brille, und sein Gesicht war eigentlich nichtssagend, wäre der harte, eiskalte Ausdruck in seinen Augen nicht gewesen, die hinter den Brillengläsern noch größer erschienen als normal. Mondo trug einen grauen Anzug, einen leichten Mantel, ein weißes Hemd und eine unauffällige Krawatte.
»Ich freue mich, daß Sie so schnell gekommen sind«, begann Kongre das Gespräch.
»Wir haben uns auf Logan Costello verlassen. Er hat mich auch herfahren lassen. Wenn ich innerhalb einer Viertelstunde nicht zurück bin, fahren seine Leute wieder ab. Ich hoffe, Sie werden die Zeit nützen, Kollege.«
»Natürlich, und Sie werden begeistert sein, das kann ich Ihnen versprechen.«
»Warten wir es ab.«
»Darf ich Sie bitten, mir in den Keller zu folgen?« fragte Kongre höflich.
»Weshalb?« Mondo war wirklich das Mißtrauen in Person.
»Weil ich dort meine Laborräume habe.«
Mr. Mondo nickte. »Gehen wir.«
Sie verließen die Halle, bogen in einen schmalen Gang ein, der vor einer Tür endete. Kongre zog sie auf. Breite Stufen führten nach unten. Helles Leuchtstoffröhrenlicht lag schattenlos auf den Betonwänden und Stufen.
Schon jetzt, am Beginn der Treppe, waren die schrecklichen Laute aus dem Keller zu hören.
Geräusche, die nicht von einem Menschen stammen konnten. Dafür waren sie zu fremd, zu grausam und zu schrecklich. Man hörte ein Kreischen, ein Summen, Heulen und Jammern. Als würde sich in diesem Keller das Fegefeuer der geknechteten Seelen befinden.
Mondo blieb stehen. »Was ist das?« fragte er.
Kongre drehte sich um und lächelte schmal. »Sie werden sie bald sehen können, Kollege, aber zuvor möchte ich Ihnen ein Experiment vorführen, wenn Sie gestatten.«
»Natürlich.«
Eine Minute später standen die beiden Männer in dem Raum, wo Bennet gefesselt im Käfig hing. Mondo schaute sich um. Seine Augen waren sehr wachsam. Mit kleinen Schritten drehte er seine Runden, wobei er die Arme auf den Rücken gelegt hatte.
»Was ist das hier?«
»Meine neueste Erfindung«, erwiderte der Professor.
»Und?«
Kongre lächelte voller Besitzerstolz und rieb über sein
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