0184 - Schlimmer als der Satan
skeptisch?«
»Nein.«
»Dann wollen wir zusammenarbeiten?«
»Moment. Sie sind immer voreilig, mein Lieber.«
Kongre trat mit dem Fuß auf. »Wer so lange gewartet hat wie ich, der hat das Recht, ungeduldig zu sein.«
»Vielleicht.« Mondo streckte den rechten Arm aus. Er hatte sich wieder voll unter Kontrolle. »Darf ich die andere Mutation auch mal sehen?«
»Ich bitte darum.« Jason Kongre griff in seine Tasche und holte eine Lupe hervor. »Nehmen Sie das Gerät, es wird Ihnen helfen, mein Freund.«
Mit unbewegtem Gesicht nahm Mr. Mondo die Lupe entgegen. Er hatte die Hälfte der Distanz zurückgelegt, noch zwei Schritte, und er stand vor dem anderen Käfig.
In ihm flog eine Wespe. Sie war sehr unruhig, hatte einen Zickzack-Kurs eingeschlagen, war einmal oben, dann wieder unten, schließlich rechts und auch links.
Dann hatte sich die Wespe beruhigt. Sie schien die Nähe des Menschen zu merken und zu suchen. Pfeilschnell flog sie auf Mondo zu und landete dicht vor seinem Gesicht auf dem Maschendraht des dünnen Fliegengitters.
Dort blieb sie hocken.
Zufällig sogar in Kopfhöhe, so daß Mondo sie bequem betrachten konnte. Er nahm die rechte Hand hoch und hielt die Lupe gegen sein linkes Auge.
Jetzt sah er die Wespe deutlich. Die Lupe vergrößerte so stark, daß Mondo auch ihren Kopf erkennen konnte.
Aber es war kein Wespenkopf, sondern der eines Menschen!
Auf dem Körper der Wespe saß der Kopf des Assistenten Bennet.
Mondos Hand zitterte unmerklich. Obwohl er mit ähnlichem gerechnet hatte, war er doch geschockt worden. Das Bild war wirklich ungeheuer, zeigte eine grauenhafte Szene, denn er konnte erkennen, daß die Menschwespe Angst hatte.
Große Angst sogar.
Der Mund bewegte sich, er war weit aufgerissen. Wenn Mondo sein Ohr dicht an den Maschendraht heranbrachte, da glaubte er, leise Schreie zu hören.
Ja, der Mensch schrie…
Die Augen hatte er weit geöffnet. Sie waren klein, winzig, die Zähne blitzen wie Diamantsplitter, und die Haare auf dem Minikopf hatten sich gesträubt.
Was mußte dieser Wespenmensch alles durchmachen? Welche Qualen stand er aus? Es war grausam, unbeschreiblich, jeder normale Mensch hätte sich abgewandt, von Entsetzen geschüttelt.
Nicht so Marvin Mondo. Er wandte sich zwar auch ab, aber er nickte zufrieden.
»Nun, was sagen Sie?« Jason Kongre lächelte.
»Ausgezeichnet, Sie haben mich in der Tat überzeugt.« Mondos Gedanken glitten bereits in die Zukunft. Wenn er Sinclair in die Hände bekam und mit ihm den gleichen Versuch anstellte, nur nicht mit einer Wespe im Käfig, sondern mit einem anderen Tier, würde das eine fantastische Mutation ergeben. Sinclair mit dem Schädel eines Hundes oder einer Katze.
Mondo malte es sich aus. Seine Augen leuchteten dabei. Ja, so mußte man ihn packen, so konnte man ihn packen, und das Problem des Geisterjägers war gelöst.
»Sie sind wirklich gut«, lobte Mondo den verbrecherischen Wissenschaftler. »Und was machen Sie mit den beiden Mutationen?«
»Ich habe mir da so einige Spielchen ausgedacht, die Ihnen sicherlich gefallen werden. Es sind übrigens nicht die einzigen Mutationen, die ich besitze. Ich kann Ihnen mehr zeigen. Unten im Keller habe ich Käfige gebaut, dort hausen sie. Wollen Sie meine Freunde sehen?«
»Gern, aber später.« Mondo deutete auf den Assistenten mit dem Wespenkopf. »Er interessiert mich. Wie reagiert er? Was kann man mit ihm machen?«
»Das weiß ich nicht genau. Ich habe mich bisher nur mit den Versuchen an sich beschäftigt, aber nicht mit der Verhaltensforschung. Soweit bin ich noch nicht.«
Mondo überlegte. »Wir gehen doch in den Keller«, sagte er. »Ich habe mich dazu entschlossen.«
»Und dann?«
Mondo holte etwas aus. »Sie wollen doch mit mir und unserer Gruppe zusammenarbeiten – oder?«
»Das hatte ich vor.«
Marvin Mondo nickte. »Bisher haben Sie die erste Hürde überwunden. Wir sind interessiert, aber Sie kennen das Sprichwort. Einmal ist keinmal, deshalb möchte ich Erfolge sehen.«
»Soll ich Ihnen noch ein Experiment vorführen?«
Mondo lächelte. »Das wird wohl nicht nötig sein. Sie haben mich überzeugt. Ich meine etwas anderes.«
»Und was, bitte?«
»Um Reaktionen feststellen zu können, kann man diese Mutationen nicht in Käfigen lassen.«
Jason Kongre begann zu lachen. »Da weiß ich, was Sie meinen, Mondo. Ja, daran habe ich auch gedacht. Sie wollen also, daß ich meine Freunde freilasse?«
»Genau, Mr. Kongre!«
»Gut«, sagte der
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