0184 - Schlimmer als der Satan
es erhoben, die Finger öffneten und schlossen sich, es schlug nach der kleinen Wespe, man hatte den Eindruck, als würde es das Tier fangen wollen, aber es hockte zu hoch, zudem befanden sich noch Gitter und Draht zwischen ihnen.
Sekunden verstrichen.
Dann löste sich die Wespe von ihrem Platz. In einer Linie und schräg flog sie dorthin, wo sich hinter dem Gitter das Gesicht des Wespenmonsters befand.
Die beiden starrten sich an.
Mondo ging zu Kongre und blieb neben ihm stehen. »Irgend etwas stimmt da nicht«, wisperte der Vertreter der Mordliga.
Kongre hob nur die Schultern.
»Haben Sie so etwas zum erstenmal gemacht?«
»Ja.«
»Die Folgen könnten ärgerlich werden.«
»Unsinn.«
Das Wespenmonster winkelte den Arm an und hob die rechte Hand. Es schien so, als wollte es die Wespe streicheln, dann plötzlich warf es den Kopf zurück, und ein Geräusch drang aus seinem Maul, das weder Mondo noch Kongre je gehört hatten. Es war ein wütendes Heulen und Kreischen, das jedoch von einem summenden, brummenden Laut übertönt wurde.
Mondo lächelte. »Es will zu der Wespe.«
Da packte das Monster schon zu. Seine Hände umklammerten den Käfig und rüttelten an den Stäben. Das gesamte Gefängnis erzitterte, und Mondo ahnte, daß der Wespenmensch Kongres Kontrolle entglitt.
»Pfeifen Sie ihn zurück, Mann!« Kongre lief vor. Das Monster hatte noch immer beide Hände um die Stäbe geklammert. Als er die Hand seines Schöpfers auf der Schulter spürte, kreiselte es herum. So heftig und wuchtig, daß der Griff sofort gesprengt wurde.
Und dann kassierte Kongre den Schlag. Er traf ihn mitten im Gesicht, schleuderte ihn zurück und warf ihn zu Boden.
»Verdammt!« schrie Mondo, »ich habe es doch geahnt.« Er holte einen Revolver hervor und legte auf den Wespenmensch an.
Doch der war schnell, er konnte zwar nicht fliegen, sich jedoch blitzartig bewegen.
Das tat er auch. Als Mondo viel zu überhastet schoß, war das Wespenmonster schon an der Tür, hatte sich geduckt, und die Kugel fuhr dicht an seinem Schädel vorbei, wo sie mit einem häßlichen Geräusch in die Betonwand klatschte.
Mondo wollte ein zweites Mal abdrücken, er konnte sich die Kugel sparen, das Monster hatte den unheimlichen Raum bereits verlassen und rannte durch den Gang.
Drei Schritte brachten Mondo bis an die Tür. Er blickte nach links, in den langen Gang hinein und sah Bennet durch eine offene Tür hasten.
Wieder feuerte er.
Abermals fehlte die Kugel. Das Wespenmonster war bereits hinter der Tür verschwunden.
Marvin Mondo dachte natürlich an eine Verfolgung, aber er kannte sich hier unten nicht aus und wollte erst mit Kongre reden, der stöhnend am Boden lag und sich Blut aus dem Gesicht wischte.
Darauf nahm Mondo keine Rücksicht. Er riß Kongre auf die Füße.
»Verdammt, er ist entkommen.«
Jason Kongre schaute ihn mit verdrehten Augen an. Er war noch nicht richtig auf der Höhe.
»Der ist weg!«
»Ich… Ich weiß.«
»Mehr haben Sie nicht zu sagen, Mann?«
»Wir müssen ihn fangen.«
»Ja, das denke ich auch, verdammt. Kommen Sie endlich hoch.«
Mondo zog ihn auf die Beine.
Kongre tat sich schwer. Er schwankte sogar, als er endlich auf den Füßen stand.
»Wo ist er hingelaufen?« fragte er krächzend.
»Den Gang hinunter, dann ist er hinter einer Tür verschwunden.«
»Hinter welcher?«
»Keine Ahnung.«
Kongre wurde noch bleicher und kaute auf seiner Unterlippe.
»Verflucht, was haben Sie?«
»Da gibt es nur eine Tür, die offen war. Und zwar zu dem Raum, wo auch die Käfige stehen.«
In Mondos Augen blitzte es. »Kann der Wespenmensch die anderen befreien?«
»Nein, eigentlich nicht. Aber ich weiß nicht, welche Kräfte er hat, wir müssen mit dem schlimmsten rechnen.«
»Und wie können sie aus dem Keller kommen?« Mondo dachte schon weiter.
»Durch den Gang brauchen sie nicht«, erklärte Kongre. »Es gibt dort eine andere Möglichkeit.«
Mondo fuhr herum und packte Kongre an beiden Schultern. »Sind Sie eigentlich wahnsinnig?« fuhr er ihn an. »Sie züchten hier Geschöpfe und sorgen nicht für die nötige Sicherheit?«
»Doch, aber…«
»Kein aber!« zischte Marvin Mondo. »Kommen Sie, wir wollen sehen, daß wir die Bestien unter Kontrolle kriegen.«
Mr. Mondo verließ als erster den Raum. Auf dem Gang blieb er jedoch stehen.
Er brauchte nichts zu sehen, aber er hörte es. Es waren kreischende, heulende Geräusche, dazwischen ein Brummen und Summen, grauenerregend und
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