0184 - Schlimmer als der Satan
gänsehauterzeugend.
Etwas fiel um. Beide, Kongre und Mondo, hörten den Knall. Glas zerplatzte, und Jason Kongre wurde bleich.
»Tun Sie was!« knirschte Mondo.
Kongre nickte und holte seinen Elektrostab aus der Tasche.
»Was ist das?« fragte Mondo.
»Damit kann ich sie zähmen.«
»Dann beeilen Sie sich.« Er gab dem verbrecherischen Professor einen Stoß. »Gehen Sie schon, Mann.«
Jason Kongre lief vor. Es war mehr ein Stolpern. Mondo hielt seinen Revolver nach wie vor in der Hand. Es war eine schwere Magnum Waffe, damit konnte er Elefanten von den Beinen holen.
Es juckte Mondo in den Fingern, Kongre eine Kugel zu verpassen, aber er brauchte den Mann noch. Die Mutation hatte durchgedreht.
Wenn sie jemand unter Kontrolle bekam, dann deren Schöpfer.
Der Wespenmensch hatte es geschafft, Kongre zu entkommen.
Plötzlich zuckte ein Lächeln über Mondos Lippen. Das Ganze konnte man von zwei Seiten betrachten. Die Flucht war natürlich schlecht, aber wenn es dem Wespenmensch gelang, in den Raum einzudringen, wo seine Artgenossen gefangengehalten wurden und er sie befreite, war es interessant zu sehen, wie diese Mutationen reagierten. Stürzten sie sich auf die Menschen, um sie zu vernichten?
Langsam schritt Mondo vor. Schußbereit hielt er seinen schweren Magnum-Revolver. Das Lächeln behielt er bei, und er hörte die Schreie des verbrecherischen Wissenschaftlers.
An der Tür blieb er stehen.
Kongre war in den Keller gegangen. Er stand inmitten eines Chaos’ von umgestürzten Käfigen und zersplitterten Scheiben. Der Wespenmensch hatte einen Teil seiner Artgenossen befreien können, und sie waren durch den Luftschacht verschwunden. Er befand sich an der Decke. Die Öffnung war sogar ziemlich groß.
Etwas wischte an Mondos Nase vorbei. Das war eine der Fliegen, die einen Menschenkopf hatten. Er schimmerte weiß. Die Fliege krallte sich an der Wand fest.
Mondo wollte sie schon töten, als sich Jason Kongre umwandte.
»Einige sind geflohen«, sagte er mit belegter Stimme.
»Wie viele?«
»Ich weiß es nicht genau.«
»Ungefähr.«
»Vielleicht zehn.«
»Welche Mutationen waren dabei?«
Da lachte Kongre. »Schlimme Arten. Menschen mit Hundeschädeln, eine Frau mit einem Katzenkopf, dann einige mit den Köpfen von Fliegen…«
»Und die Hunde mit dem Kopf eines Menschen? Die müssen doch auch da sein.«
Kongre nickte. »Zum Teil.«
»Was heißt das?« fragte Mondo scharf.
»Ich habe sie getötet.«
»Wie?«
»Erschossen oder mit meinem Elektrostab vernichtet.«
»Sie sind mir ein schöner Teufel, Kongre«, lachte Mondo, »aber genau richtig. Es ist wohl gar nicht mal so schlecht, daß Ihre Mutationen den Weg in die Freiheit gefunden haben. Ich bin gespannt, wie sie auf Menschen reagieren.«
»Na ja…«
»Mehr sagen Sie nicht?«
Kongre schaute Mondo an. »Was soll ich dazu sagen? Wir müssen es abwarten.«
Mondo ging vor. Nicht alle waren entkommen. Außer den kleinen Fliegen mit Menschenköpfen sah er auch andere Mutationen. Und besonders eine fiel ihm auf.
Ein Frauenkopf!
Er saß auf einer Ratte!
Zum Sprung hatte sie sich geduckt. Der Mund war aufgerissen, die beiden Zahnreihen schimmerten, der schmale Schwanz peitschte über den Boden.
Schwarzes Haar hatte die Frau. Verzerrt war ihr Gesicht und schmutzig.
Mondo hob die Waffe.
»Schießen Sie ruhig«, sagte Kongre, »das sind keine Menschen mehr, Mr. Mondo.«
»Diese Tatsache hätte mich auch nicht abgehalten«, erwiderte der Mann aus der Mordliga kalt.
Die Ratte mit dem Frauenkopf schien zu, spüren, daß es ihr an den Kragen gehen sollte. Sie schrie. Es waren Angstschreie und piepsende Rattentöne dazwischen.
Mondo zielte genau. Eine Kugel würde diese Mutation zerreißen.
Dann ließ er die Waffe sinken. »Gehen wir«, sagte er zu Jason Kongre.
»Wie das?«
»Ich habe genug gesehen.«
»Wie Sie meinen.«
Die beiden Verbrecher verließen den Raum. Jason Kongre ging vor. An der Tür blieb Mondo stehen, drehte sich um und schoß.
Kongre hatte nicht damit gerechnet. Er zuckte so heftig zusammen, als hätte er selbst das Geschoß abbekommen. Es hatte nicht ihm gegolten, sondern der Rattenmutation.
Von ihr war nichts mehr zu sehen.
»Sie hatte mich doch zu sehr geärgert«, erklärte Marvin Mondo und lächelte eisig…
***
Ich fand die Commercial Road nach einigem Suchen. In Whitechapel hatte ich mich zwar herumgetrieben, wie man so schön sagt, aber man kann ja nicht alles kennen.
Schräg stand die Sonne am Himmel,
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