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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Zamorra an und erriet dessen Gedanken.
    »Sei es drum«, meinte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wir können froh sein, daß wir endlich wieder Reittiere haben und nicht den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen müssen.«
    »Welchen Weg meinst du denn?« fragte Zamorra mißtrauisch.
    Gor deutete wortlos mit dem Daumen in Richtung ehemaliger Staubwolke.
    »Ach, da liegt doch wohl nicht neuerdings Zartas, wie?«
    »Natürlich nicht, Professor. Wie kommst du bloß darauf?«
    Zamorra sagte nichts mehr und nahm sein Reittier in Empfang. Das war schwierig genug. Er konnte sich nicht auch noch gleichzeitig mit Gor unterhalten…
    ***
    Kaum waren alle drei im Besitz von Reittieren, die einigermaßen sich an ihre ungewohnten Herren gewöhnt hatten, als sie einen fernen Punkt entdeckten, der genau auf sie zuhielt.
    Zamorra verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und versuchte über der flirrenden Hitze Einzelheiten zu erkennen.
    Ein Seitenblick auf Gor. Der Hüne hatte es natürlich ebenfalls bemerkt, doch er gab sich ruhig.
    Was war es?
    Mißtrauisch sah Zamorra in die Runde.
    Ein erneutes Ablenkungsmanöver, derweil die eigentlichen Angreifer aus einer ganz anderen Richtung kamen?
    Nichts war zu sehen. Alles blieb ruhig.
    Gor sagte: »Wir hätten die anderen Reittiere ebenfalls einfangen sollen. Falls es zur Flucht kommt, hätten sie uns wertvolle Dienste leisten können.«
    Das klang, als wollte er mit diesen Worten nur Zeit gewinnen. »Was siehst du?« erkundigte Zamorra sich ärgerlich.
    »Einen einzelnen Reiter. Er scheint uns besuchen zu wollen. Fehlt nur noch die weiße Fahne.«
    Gor sprach ruhig und ohne Emotionen.
    Zamorra konnte immer noch nur einen fernen Punkt erkennen. Er beneidete Gor ob seiner besonderen Fähigkeiten -wenigstens in diesem Auenblick.
    Und dann rückte der Punkt so nahe, daß es nicht mehr zu leugnen war: ein Reiter! Was sollte das? Was wollte er von ihnen? War er ein so guter Krieger, daß er den Kampf allein gegen sie aufnehmen wollte?
    Zamorra schielte nach der mächtigen Gestalt von Gor und verwarf den Gedanken sofort wieder.
    Sie warteten ab.
    Es handelte sich um einen Zyklopen, gekleidet in die gleiche Rüstung mit den blitzenden und blinkenden Metallschuppen. Im Abstand von vielleicht zwanzig Schritten zügelte er sein Pseudopapella. Über der Rüstung hing ein lose befestigtes Cape, vorn von einer kostbar aussehenden Brosche gehalten. Es wehte sanft im Wind.
    Der Zyklop sah häßlich aus mit seinem spärlichen Haarwuchs, wobei die Haare völlig unfrisiert und wie dünner Draht wirkten.
    Zamorra verglich ihn mit den anderen Kriegern und auch mit Forrmoll.
    Dieser Zyklop hier gehörte offenbar zu der besseren Sorte. Er war gedrungener und fettleibiger als Forrmoll und besaß gewiß nicht ein Zehntel von dessen Kampfkraft. Überhaupt erschien Forrmoll wesentlich größer und kräftiger als seine Artgenossen. Er mußte ein besonderes Exemplar seiner Rasse sein, obwohl man ihn einst in die Verbannung schickte.
    Das Pseudopapella, auf dem der Zyklop saß, kratzte unruhig mit den Hufen. Und dann trippelte es ein paar Schritte näher. Der Zyklop beobachtete die drei ungleichen Besucher, die ihn regungslos erwarteten.
    »Hallo!« rief er.
    Das war so gewöhnlich und unkompliziert, daß Zamorra alles andere als diese simple Begrüßung erwartet hätte.
    Gor grollte zurück: »Hallo!«
    Zamorra ahnte, daß jetzt ein langatmiges Spielchen der gegenseitigen Begrüßung und Beschnüffelung begann. Dazu hatte er absolut keine Lust. Auch fand er Diplomatie fehl am Platz, wo es schon blutige Kämpfe gegeben hatte.
    »Was willst du von uns, Zyklop?« rief er aus. »Komm näher, damit wir besser sehen können, mit wem wir es zu tun haben. Außerdem erleichtert das die Unterhaltung.«
    Der Zyklop schwieg verblüfft. Gor runzelte die Stirn. Forrmoll gab sich neutral.
    »Was ist nun? Hat es dir die Sprache verschlagen?« fügte Zamorra hinzu.
    Der Zyklop wollte sein Reittier nähertreiben, doch das Tier widersetzte sich deutlich. Es hatte eine unerklärliche Scheu vor den dreien.
    Zamorra vermutete, daß es in Wirklichkeit die Scheu des Reiters war, die sich nur auf das Tier übertragen hatte. Diese Pseudopapellas konnten zwar sehr gefährlich werden, waren auf der anderen Seite jedoch überaus sensible Geschöpfe.
    »Du hast Angst!« stellte Gor mit seiner grollenden Stimme fest. »Erst versuchst du, uns töten zu lassen, und dann kommst du selber. Nun mußt du natürlich annehmen, daß wir uns für den

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