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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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anderen vier zu stehen, denn die achteten überhaupt nicht auf den Hünen.
    Gor bewegte sich gelassen und ruhig. Er vermied jede Hast, um die Pseudopapellas nicht vor der Zeit zu vertreiben. Diese hier konnte er nicht zu Fuß einholen. Sie waren zu schnell - schneller noch als irdische Pferde.
    Die Gruppe drängte noch dichter zusammen. Die Sichelflügel zitterten leicht. Die Tiere blieben verteidigungsbereit. Es erschien unmöglich, an sie heranzukommen.
    Gor blieb zehn Schritte vor ihnen stehen. Zamorra wagte kaum zu atmen. Er versuchte zu erraten, wie Gor Vorgehen konnte. Dabei durfte er keine normalen Maßstäbe anlegen. Ein gewöhnlicher Mensch hätte es niemals geschafft, auch nur ein einziges dieser Tiere zu erbeuten. Gor war es durchaus zuzutrauen.
    Zamorra war insgeheim froh, daß der Hüne sich allein auf den Weg gemacht hatte. Freiwillig legte er sich nur ungern mit diesen Pseudopapellas an.
    Und dann stürmte Gor los. Zwei Schritte, dann stieß er sich ab und flog durch die Luft wie von einer Sehne geschnellt.
    Die fünf Tiere stießen einen grellen Laut aus. Ihre Sichelflügel stellten sich und verdrehten sich so weit nach oben wie es ging, um Gor zu empfangen. Dabei rührten sie sich nicht vom Fleck.
    Damit hatte Gor offenbar gerechnet. Er landete genau in der Mitte der Tiere, kam federnd mit beiden Beinen auf. Der gewaltige Sprung war so genau berechnet, daß er nicht einmal mit einem Rudern der Arme das Gleichgewicht halten mußte.
    Die Tiere zuckten unter der plötzlichen Last zusammen, gingen jedoch nicht auseinander - in der trügerischen Hoffnung, sich noch immer verteidigen zu können.
    Dabei hatte Gor längst gesiegt. Nur wußten die Tiere das noch nicht.
    Gor ließ sich in den Sattel von einem Pseudopapella fallen und preßte die Beine so fest zusammen, daß der Rückenpanzer des Tieres knackte. Das war so laut, daß sogar Zamorra und Forrmoll es hörten.
    Das gab den Ausschlag. Das Tier verließ die Verteidigungsgruppe und ging durch. Die anderen vier wurden ebenfalls kopflos und liefen sekundenlang gehetzt im Kreis. Dann galoppierten sie in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Gor stieß einen Urschrei aus, der über die Wüste brauste wie das Getöse einer trompetenden Elefantenherde. Das Pseudopapella, das irgendwie klein und zierlich unter ihm wirkte, drehte vollends durch und lief so schnell es konnte -ohne dadurch die Chance zu erhalten, Gor loszubekommen.
    Zamorra wunderte sich, wie diese spindeldürren Beine das Gewicht von Gor aushalten konnten. Es mußte an der Beschaffenheit dieser hornartigen Substanz liegen.
    Weit kam das Reittier mit seiner ungewohnten Last nicht. Gor zwang es in eine Kurve und jagte dann den davoneilenden vier Pseudopapellas nach.
    Die hörten das Hufgetrappel hinter sich und machten langsamer. Dabei starrten sie Gor an wie ein Gespenst.
    Gor ritt dicht an ihnen vorbei, griff in den Sattel des einen und hielt ihn einfach fest. Die Wirkung war überwältigend: Das Pseudopapella wurde einfach mitgerissen. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Zamorra, es müßte Gor den Arm abreißen, aber es sah nur so aus. Beide Papellas krachten gegeneinander. Das eine wurde ein Stück mitgeschleift, bis es sich automatisch der Geschwindigkeit angepaßt hatte. Da erst erkannte Zamorra, daß Gor rechtzeitig sein Bein hochgerissen hatte, ehe es vom stahlharten Rückenpanzer der Tiere zerquetscht wurde.
    Und dann ritt Gor zwei Pseudopapellas gleichzeitig.
    Die Tiere legten ihre Sichelflügel dicht an, weil sie Gor damit doch nicht nahe kommen konnten, und rannten im weiten Bogen herum. Ihr Ziel waren Zamorra und Forrmoll. Als sie endlich heran waren, zügelte Gor die Tiere und fragte grinsend: »Na, wer will denn eins von euch? Oder wollt ihr die beiden unter euch teilen? Ich kann mir ein anderes besorgen.«
    Die drei Verbliebenen bildeten in ihrer Verwirrung schon wieder eine Verteidigungsgruppe. Das bewies, daß ihre Intelligenz doch nicht so hoch war, sonst hätten sie das Weite gesucht.
    Zamorra runzelte die Stirn: Oder waren die fünf Pseudopapellas gar ein Geschenk des Gegners?
    Ein Gedanke, der ihn nicht mehr losließ und sogleich eine zweite Frage nach sich zog: Warum tat der Gegner das?
    Zamorra blickte in Richtung Staubwolke. Dort war nichts mehr zu sehen. Der Staub bildete einen zarten Schleier dicht über dem Wüstenboden. Entweder versteckten die Krieger sich hinter einer Düne, in einer flachen Senke oder sonstwo - oder sie waren nicht mehr da!
    Gor blickte

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