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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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wurde ihm bewußter denn je, was das für arme Teufel waren. Sie standen völlig unter dem Eindruck ihrer Göttlichen. Sie beherrschte jede Zelle ihres Daseins, konnte mit ihnen machen was sie wollte. Sie war die Inkarnation des Bösen schlechthin und beherrschte Zyklopenland bis zum letzten Staubkorn.
    Und Beesier ließ das Opfer zappeln. Sie hatte sich dazu entschlossen, ein kleines Plauderstündchen unter erschwerten Bedingungen durchzuführen.
    »Du bist nicht nur ein gewaltiger Krieger, sondern auch überragend intelligent. Eine Mischung, die man eigentlich nie trifft.« Sollte das anerkennend oder ironisch sein?
    Die Stimme der Hexe drang aus einer der offenen Türen.
    Gor brüllte, daß die Wände erbebten, und stürzte sich gegen die Angreiferfront. So ließ er nicht mit sich spielen. Sein ganzer Haß, den er gegen die teuflische Hexe empfand, brach in ihm durch. Er war in ihr Netz gegangen wie die Fliege in die Fänge einer fetten Spinne.
    Die Krieger reagierten sofort. Es gab praktisch keine Schrecksekunde, weil sie darauf vorbereitet waren. Ihre Sichelschwerter parierten seinen Hieb.
    Doch Gor führte nur einen Scheinangriff durch. Sein Sichelschwert traf die Gegner vor der zweiten Tür.
    Damit wurden die Beschützer der Hexe aus dem Konzept gebracht.
    Gor nutzte ihre momentane Verwirrung und wandte sich ihnen mit der ganzen Wildheit seiner Natur zu. Er setzte seine übermenschlichen Kräfte ein. Jeder zufällige Beobachter hätte nur sein grollendes Gebrüll gehört und die Leiber der Zyklopen durch die Luft wirbeln sehen.
    Es verging keine Sekunde, da befand er sich im Nebenraum und stand mit erhobenem Sichelschwert vor der Göttlichen.
    »Ruf sie zurück oder du bist des _ Todes!«
    Die Hexe lachte gellend, winkte jedoch die überlebenden Krieger zurück, die sich rasch von ihrem Schock erholten.
    »Du glaubst, mich als Geisel benutzen zu können?«
    »Laß meinen Freund Zamorra hierher bringen und auch Forrmoll!«
    »Ich denke nicht daran!«
    »Nun, alle hier stehen unter deinem Bann. Wie ist das, wenn ich bei dir anfange, mir einen Weg nach draußen zu erkämpfen?«
    Sie richtete sich steil auf.
    »Bedenke, Gor, daß du inmitten meines Machtbereiches bist. Es gibt kein Entrinnen - auch nicht für den Helden von Zartas, für den angeblich Unbesiegbaren. Du bist nicht mehr wichtig für mich. Zamorra wird mir den Weg zur Erde zeigen. Er befindet sich in meiner Gewalt - wie Forrmoll.«
    Gor betrachtete sie und wußte, daß er sie nicht töten konnte - nicht hier und auch nicht jetzt. Er hatte kein normales Wesen vor sich, sondern eine dämonische Hexe. Die Waffe in seiner Hand mußte angesichts dieser Tatsache lächerlich wirken.
    Er brauchte es nicht einmal auszuprobieren.
    Langsam ließ er die Waffe sinken. Jetzt lächelte er amüsiert.
    »Und du glaubst wirklich, Zamorra allein genügt dafür? Beesier, du scheinst keine Ahnung von den Schwierigkeiten zu haben. Wisse, daß Zamorra und ich gegenläufige Pole sind. Er ist ein Irdischer und ich gehöre in diese Dimension, vielleicht wirst du das Geheimnis des Dimensionstores erfahren, aber nicht so wie du es vorhast. Das geht ins Auge. Wir lassen uns nicht zwingen.«
    Das erbeutete Sichelschwert landete klirrend am Boden.
    Die Hexe stierte ihn mit ihrem roten Zyklopenauge einen Moment verständnislos an. Dann schluckte sie Gors Behauptung.
    Der Held von Zartas lachte schallend. Er wollte sich gar nicht mehr beruhigen.
    Abrupt unterbrach er sich. Aus seinen Augen schienen Funken zu sprühen.
    »Ich bin dein Gefangener, Beesier. Du wirst mich nicht töten, weil du mich noch immer brauchst! Und ich will mir den Weg in die Freiheit nicht erkämpfen, weil ich nicht das Blut all dieser Unschuldigen vergießen will, die gar nicht wissen, was sie tun.«
    Beesier bellte ihre Befehle. Gor ließ sich widerstandslos festnehmen. Er schien tatsächlich jegliche Lust an einem Fluchtversuch verloren zu haben.
    Aber die sogenannte Göttliche wiederholte auch nicht den Befehl, ihn zu töten.
    Ihr Gesicht war maskenhaft starr, als sie Gor nachblickte. Niemand konnte ahnen, was hinter ihrer unmenschlichen Stirn vorging.
    Es konnten unmöglich positive Gedanken sein…
    ***
    Licht fiel herein, als sie öffnete. Einer der Wächterzyklopen trug eine blakende Fackel.
    Sie waren nur zu zweit und hatten noch nicht einmal ihre Waffen in den Händen.
    Dafür hatten sie einen Begleiter, der viel effektiver war als Waffen. Von diesem Begleiter gingen auch die eigenartigen

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