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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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seinem Schädel einnistete: »Wir sind gefangen!«
    »Forrmoll!« flüsterte Zamorra. »Wo-wo bist du?«
    »Vor dir, Zamorra. Sie haben uns gemeinsam eingesperrt. Sie vermögen mich nicht zu töten - weder mit Magie noch mit herkömmlichen Waffen. Ich weiß nicht warum das so ist, aber ich weiß, daß sie mich fürchten, obwohl auch ich nichts gegen sie tun kann. Deshalb sperrten sie uns zusammen ein. Möglicherweise belauschen sie uns.«
    »Ich hatte dich für einen Moment im Verdacht, mit der Hexe gemeinsame Sache zu machen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.«
    »Es kommt alles wie es kommen muß«, orakelte Forrmoll, der Einäugige mit dem Namen eines Königs. »Wir sind hergekommen, weil wir keine andere Wahl hatten. Und wir sind gefangen, weil die anderen sich als stärker erwiesen haben. Doch auch du bist gegen die Magie, die in diesem Land herrscht, immun. Ich habe es beobachten können -von der Halle aus. Leider konnte ich dir nicht helfen, als man dich niederschlug.«
    »Das wäre auch schleht möglich gewesen - bei einer solchen Übermacht.« Zamorra füge mir einem Gedankenstoß hinzu: Du hast doch zuerst mit deinen Gedanken zu mir gesprochen?
    Natürlich, Zamorra. Ich kann es und wußte es nicht einmal. Erst als der Angriff der Hexe gegen dich erfolgte und du von einer Sekunde zur anderen scheinbar spurlos verschwandest, haben meine Gedanken nach dir gerufen. Da sah ich dich hinter einem wallenden Nebel. Mehr habe ich nicht wahrnehmen können. Vorhin das war nur ein Experiment. Es ist gelungen. Allerdings kann ich deine Gedanken nur lesen, wenn du es willst - Genauso wie umgekehrt.
    Zamorras Kopfschmerzen waren wie weggeflogen. Er hatte sich rasch erholt.
    Jetzt tastete er mit den Händen umher. Er lag auf einer Holzliege. Links war eine feuchte Steinwand, aus der Kälte kroch. Eine Art Verlies anscheinend.
    »Ich möchte wissen, was aus Gor wurde.« Zamorra sprach direkt in die Dunkelheit hinein. Forrmoll antwortete ebenfalls laut. Beide dachten an seine Bemerkung, daß sie wahrscheinlich belauscht wurden. Sie durften nichts sagen, was für den Gegner von Wichtigkeit gewesen wäre.
    »Er wurde zum Liebhaber der Göttlichen«, erklärte Forrmoll im Brustton der Überzeugung.
    »Und danach? Kannst du dir vorstellen, daß er uns darüber vergißt und sich nur noch dem süßen Liebesspiel hingibt?«
    »Warum nicht?«
    »Höchstens vorübergehend. Doch was geschieht, wenn der erste Rausch überstanden ist?«
    »Er wird sich nach uns erkundigen. Die Hexe wird ihn hinhalten, so lange es geht, und dann ist Gor ein toter Mann -falls er nicht wie wir im Kerker landet.«
    Das deckte sich haargenau mit Zamorras Überlegungen. Er erwiderte nichts darauf, sondern lauschte mißmutig in das Dunkel. Es war nichts zu hören. Wie tief befanden sie sich eigentlich?
    Er stellte eine entsprechende Frage, schließlich war Forrmoll im wachen Zustand hergeführt worden.
    »Unterhalb des Palastes!« gab der Einäugige Auskunft. »Es sind die Kerker von Zyklopenstadt.«
    Was weißt du über die Stadt und die Bewohner? fragten Zamorras Gedanken.
    Bedaure, Irdischer, aber ich kann dir nicht mehr mitteilen als du schon weißt. Es gelingt mir nicht, das Geheimnis meiner Vergangenheit zu ergründen.
    In diesem Augenblick hörte der Professor die seltsamen Geräusche. Er sprang von der Liege.
    Auch Forrmoll hatte es gehört. Gemeinsam tasteten sie sich zur Holztür. In Kopfhöhe war ein Gitter angebracht. Es gab dahinter einen kleinen Schalter.
    Als würde etwas durch den Gang auf der anderen Seite geschleift. Was war das? Die Wächter? Was taten sie?
    Zamorra spürte ein Würgen an der Kehle. Auf der anderen Seite ging etwas Grausiges vor. Davon war er überzeugt.
    In der Finsternis versuchte er Forrmoll zu erkennen. Das mißlang natürlich.
    Das Schleifen näherte sich und wurde lauter.
    Und dann drehte sich, klirrend ein Schlüssel im Türschloß.
    Unwillkürlich wichen Zamorra und Forrmoll zurück.
    ***
    Die Ekstase war vorüber und die Wirklichkeit hielt sie wieder in ihren Fesseln. Beesier stand als erste auf. Nackt stand sie da. Ihr Gesicht zeigte einen undeutbaren Ausdruck, als sie sich nach den kläglichen Überresten ihres Gewandes bückte.
    Gor beobachtete sie. Er brauchte gewisse Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Nur so war es zu erklären, daß er keinen Verdacht schöpfte.
    Die Hexe bedeckte sich notdürftig mit dem Stoff. Dann lächelte sie.
    Gleichzeitig öffneten sich mehrere Türen. Eine Schar von

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