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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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der Erinnerung, wurden von den Bildern des Horrors geschlagen und getreten und fanden sich schließlich in einem Raum wieder, in dem es Ruhe und Geborgenheit gab.
    Eine Episode im Leben des Zyklopen, in der er sich wohlgefühlt hatte. Ein fruchtbares Tal mit glücklichen Wesen, die wie Menschen aussahen, aber wesentlich kleiner erschienen. Sie erinnerten eher an intelligente Affen. Zamorra und Gor sahen eine Gruppe herumtollen wie ausgelassene Kinder. Sie spielten zu Füßen des Zyklopen und der Namenlose erfreute sich an dem harmlosen Spiel.
    Zamorra und Gor wollten nicht wissen, was den Namenlosen dazu veranlaßt hatte, sich aus diesem fruchtbaren Tal eines Tages doch zurückzuziehen. Sie kehrten in die Gegenwart zurück und verließen die Räume, die größtenteils düstere Erkenntnisse beherbergten und nur wenig Licht erhielten.
    Beide erwachten aus der Trance.
    Zamorra sagte, was sie beide in der Lücke der Nebelwand ganz kurz gesehen hatten: »Ein verwaschenes Zyklopengesicht, aus dem das Böse floß wie giftiges Wasser aus einer verdorbenen Quelle, und das Böse kämpfte gegen einen Namen in flammender Schrift: FORRMOLL! Unser Namenloser ist FORRMOLL!«
    Der Zyklop hörte den Namen und fuhr auf. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer grauenerregenden Maske. Er schrie gellend auf.
    Zamorra wiederholte: »Forrmoll!«
    Der Zyklop fuchtelte herum, als müßte er unsichtbare Fäuste abwehren.
    »Forrmoll!«
    Mit einem letzten Aufstöhnen sank der Zyklop zurück und blieb regungslos liegen.
    Er hatte das Bewußtsein verloren.
    Ringsum erlosch das Leuchten und Strahlen der materialisierten Geister. Der Höhleneingang öffnete sich wieder.
    »Er heißt Forrmoll!« Jetzt war auch Gor davon überzeugt. »Und das Gesicht gehörte zu der Hexe, von der wir schon gehört haben.«
    Zamorra fügte hinzu: »Und die Hexe steht in den Diensten des Kriegsgottes. Wir haben den Krieg zwar gewonnen, aber Mars nicht endgültig besiegt. Zartas ist nach wie vor gefährdet. Ich nehme an, daß er ein neues Heer aufbauen will. Möglicherweise sollten die Marskrieger die Zyklopen nicht nur vor dir und deinen Zartanern warnen, sondern ein Bataillon von Zyklopen rekrutieren, die sich schließlich anderen Kriegern anschließen. Falls es noch einmal zu einem Krieg kommen sollte, sehe ich schon jetzt schwarz. Wir müssen alles tun, um dieser Gefahr vorzubeugen.«
    »Indem wir uns zum Zyklopenland begeben?« fragte Gor grinsend.
    »Ganz genau, mein Freund, und wir haben nur sehr wenig Zeit.« Noch einmal dachte Zamorra an seine geliebte Nicole. Es gab ihm einen Stich ins Herz, daß er sie so ohne Hinweis verlassen hatte, aber sie war ein schlaues Mädchen, würde das Amulett im Arbeitszimmer finden und die richtigen Schlüsse ziehen.
    Hoffentlich! Sonst machte sie sich unnötig Sorgen um ihn.
    Unnötig? Nun, dachte er zähneknirschend, das muß sich erst mal noch erweisen!
    ***
    Sie schwitzten, Professor Zamorra, Gor und Forrmoll, und das war auch kein Wunder, denn sie befanden sich in einer öden Umgebung mit bizarren Felsformationen, keinerlei Bewuchs und einer ungeheuren Hitze, als würde sich die Hölle selbst direkt unter dem schroffen Felsboden befinden.
    Forrmoll sprach kein Wort. Er war äußerst nervös und blickte immer wieder nach allen Richtungen.
    »Was ist los?« grollte Gor, dem das veränderte Verhalten des Zyklopen nicht entging.
    »Es - es ist nicht mehr weit«, murmelte Forrmoll. »Wir - wir haben die Grenzen zum Zyklopenland bereits überschritten. In dieser Welt sind die Grenzen keine willkürlichen Einrichtungen, sondern haben magische Bedeutung. Zwischen den Sphären liegt das Niemandsland, wie es auch Zartas und seine Umgebung umgibt. Das Niemandsland gehört niemandem, was natürlich nicht bedeuten soll, daß man darin keiner Gefahr ausgesetzt ist.«
    »Das habe ich bemerkt!« knurrte Gor.
    Unbeirrt fuhr Forrmoll fort: »Sobald man jedoch die Grenzen eines anderen Landes überschritten hat, muß man damit rechnen, daß der Besuch nicht unbemerkt bleibt. In jedem Land herrschen ein wenig andere Gesetze. Was in dem einem Land möglich ist, kann im anderen unmöglich sein. Wie die Höhle der Magie die Sphäre um Zartas bestimmt, so beherrscht das Böse Zyklopenland. Spürt ihr es denn nicht?«
    Zamorra und Gor sahen sich an. Dann schüttelten sie die Köpfe. Verhielt sich die Sphäre von Zyklopenland neutral ihnen gegenüber?
    Forrmoll fügte heiser hinzu: »Es ist sogar möglich, daß man gewisse Ländergrenzen gar nicht

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