Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Baby Bellamy bekam große Augen.
    Der Mann lag vor ihm.
    Völlig normal!
    ***
    Baby Bellamy brauchte Sekunden, um dies zu begreifen. Diese Zeit reichte Ghani völlig aus. Er erhob sich.
    Dabei lächelte er und klopfte sich den Staub aus den Kleidern.
    »Unmöglich«, flüsterte Baby Bellamy. »Nein…Nein…Das kann nicht sein…«
    Baby Bellamy hatte ihn vorhin flüchtig gesehen und sich seinen Anblick auch eingeprägt, doch nun sah er, daß sich dieser Mensch auf eine erschreckende Art und Weise verändert hatte.
    Seine Haut war anders geworden. Sie zeigte die Sonnenbräune nicht mehr, sondern besaß jetzt einen metallischen Schimmer von einer blaugrünen Farbe, die man auch mit dem Begriff Türkis umschreiben konnte.
    Selbst die Haare hatten sich verändert. Sie lagen so glatt am Kopf, daß sie mit der Haut eine Einheit bildeten. Das gesamte Gesicht war breiter geworden. Es hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem des normalen Menschen.
    Aus Ghani war der Totenpriester einer längst vergangenen Zeit geworden.
    Und er lächelte, als er das entsetzte Gesicht des Kidnappers sah.
    »Nun, was wolltest du mit mir machen? Mich zerquetschen? Mich töten? Irrtum, ich werde dich töten!«
    Baby Bellamy schüttelte den Kopf. »Das ist Irrsinn«, flüsterte er. »Verrückt, Wahnsinn.« Er bewegte seine Beine automatisch und torkelte durch das offene Türrechteck.
    »He, was ist los?« hörte er Ed Purdoms Stimme. »Verdammt, Baby, sag doch was.«
    Baby schwieg. Das Entsetzen nagelte ihm förmlich den Mund zu. Erst jetzt fiel ihm ein, daß er noch seine Waffe im Gürtel stecken hatte. Es war ein stupnasiger Revolver, der fast in seiner Pranke verschwand, als er ihn gezogen hatte.
    Nur das Mündungsloch schaute aus seinen Fingern hervor.
    »Ich bringe dich um!« keuchte er. »Ich mache dich alle!«
    Dann schoß er.
    Feuerblumen stachen aus dem Mündungsloch. Mehrmals hintereinander drückte er ab, und, er traf mit jedem Schuß. Die Kugeln stanzten Löcher in die Kleidung des Totenpriesters, sie prallten gegen seinen Körper, und in die Echos der Abschüsse mischten sich die singenden Töne der Querschläger.
    Vor Schreck blieb Baby Bellamy der Mund offen. Er konnte es nicht fassen, daß der Mann vor ihm nicht von den Kugeln zu Boden gerissen wurde.
    Im Gegenteil, er lachte noch. Dabei blieb er auch nicht stehen, sondern ging auf Baby Bellamy zu. Sein Körper schien wirklich aus Metall zu sein.
    Noch zweimal blitzte es vor der Mündung auf, dann hatte sich der Kidnapper verschossen.
    Ein Schrei ertönte aus dem Haus. Ed Purdom hatte ihn ausgestoßen.
    Im nächsten Augenblick endete der Schrei in einem Wimmern, und Baby Bellamy rieselte ein kalter Schauer über den Rücken.
    Der Kidnapper ging zurück. Schritt, für Schritt, denn der andere kam vor. Nichts rührte sich in seinem türkisfarbenen Gesicht. Kalt und leer blickten die Augen. Wie ein Roboter schritt er in die Hütte hinein, trat einen kleinen, im Weg stehenden Tisch zur Seite, fetzte einen Vorhang von einer Nische weg und stand in dem großen Wohnraum, wo der stolze Besitzer zahlreiche Felle dekorativ auf dem Holzboden ausgebreitet hatte.
    Ed Purdom lag auf einem der Felle. Neben ihm stand Rokan. Er sah ebenso aus wie Ghani. Die beiden wirkten tatsächlich wie Zwillinge, wenn man sie so anschaute.
    Und Rokan hielt eine Waffe in der Hand. Er hatte sie Purdom abgenommen. Die Mündung wies genau auf den Kopf des zweiten Kidnappers.
    Baby Bellamy begann zu zittern. Schweiß lief über sein Gesicht. Sogar der Speck auf seinem Körper war in Bewegung geraten. Vor Angst machte er sich fast in die Hose.
    »Wo ist der Junge?« fragte Ghani.
    »Un…unten…Falltür!«
    Ghani nickte. Er war stehengeblieben und warf seinem Partner einen Blick zu.
    Der lächelte nur.
    Da griff Ghani in seine Tasche. Mit den Fingern der rechten Hand holte er ein Pendel hervor, das aus einem flachen blutroten Stein bestand, der an einer ledernen Schnur hing.
    Mit zwei Fingern hielt Ghani das Pendel fest. Der Stein sackte in die Tiefe und begann, sich plötzlich zu bewegen.
    Das Pendel schlug aus.
    Einmal nach rechts, dann nach links, vor und zurück. Gleichmäßig, ein Rhythmus, der die beiden Kidnapper in seinen Bann schlug. Auch der am Boden liegende Ed Purdom hatte den Kopf gedreht, um das Pendel anzuschauen.
    Und mit jeder Bewegung intensivierte der Stein seine Farbe. Hatte er vorhin noch blaßrosa ausgesehen, so strahlte er jetzt ein Licht aus, das ein intensives Rot zeigte, wie ein dicker, zu Eis

Weitere Kostenlose Bücher