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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschützen.
    Er lächelte, als er an ihn dachte. Izzi war mächtig, denn er war von denen erschaffen worden, die auch die Hölle nicht fürchteten, von den Großen Alten.
    Es gab sie noch, diese finsteren Götter, aber sie hielten sich sehr zurück, denn die Machtverhältnisse hatten sich ein wenig verlagert. Es waren andere Dämonen erschienen, auch gefährliche, aber längst nicht so alt und mit dem Wissen der Urzeit ausgestattet.
    Seine Gedanken irrten ab. Er hörte das Zwitschern der Vögel und vernahm auch Stimmen aus dem Haus, denn eines der drei kleinen rückseitigen Fenster stand offen. Bis zur Hälfte war die Scheibe hochgeschoben worden.
    Ghani schaute auf die Uhr. Ja, die Zeit war günstig. Sein Partner mußte bereits die Vorderseite erreicht haben.
    Der Totenpriester richtete sich auf. Er tat dies mit einer geschmeidigen Bewegung, so daß sich sein Kopf etwa mit der Veranda in einer Höhe befand. Er ging ein paar Schritte zurück und kletterte dort auf die Veranda, wo sich kein Fenster befand. Gelassen schwang er sich über die Absperrung. Er hatte die Kidnapper nur flüchtig gesehen. Beide machten einen gefährlichen Eindruck. Einer von ihnen, den sie Baby Bellamy nannten, wog fast drei Zentner und war ein stadtbekannter Schläger. Allein durch sein Gewicht und durch seinen Umfang räumte er Lokale leer.
    Einmal hatte es sechs Polizisten bedurft, um ihn festzunehmen. Drei Beamte wurden ins Krankenhaus geschafft.
    Und jetzt wollten Rokan und Ghani Baby Bellamy das Handwerk legen. Sie würden wieder die gefeierten Helden sein. Überhaupt besaßen sie in L. A. einen tollen Ruf. »Die Saubermacher der Stadt« hatte sie eine Zeitung genannt, und sie hatten zahlreiche Ehrungen bekommen, wobei sie sogar vom Bürgermeister eingeladen worden waren.
    Dabei ahnte niemand etwas von ihrem gefährlichen Doppelleben und davon, was sie wirklich vorhatten und auch heimlich im Untergrund durchführten.
    Hätte das jemand gewußt, er hätte es nicht geglaubt, denn so nette, junge Männer konnten doch nicht einem alten atlantischen Totenkult frönen?
    Ghani stand jetzt auf der Veranda. Fünf Schritte trennten ihn noch von der Tür an der Rückseite. Einmal mußte er dabei ein Fenster passieren.
    Der Totenpriester duckte sich und gelangte ungesehen bis an die Tür, wo er für einen Moment stehenblieb.
    Er konzentrierte sich.
    Gefahr!
    Mit seinen übersensiblen Sinnen spürte er sie. Hinter der Tür lauerte die Gefahr, und schon verwandelte sich die friedliche Stille in ein regelrechtes Chaos.
    Etwas donnerte mit unheimlicher Wucht von innen gegen das Holz, dann flog die Tür aus den Angeln, und mit ihr kam Baby Bellamy.
    Drei Zentner Lebendgewicht, er war wirklich ein Koloß. Er rammte die Tür auf, die nach außen kippte, Ghani von den Beinen riß und ihn unter sich begrub.
    Genau das hatte Baby Bellamy gewollt. Der rotblonde Koloß mit den fleckigen Jeans und dem verwaschenen Hemd lachte wild auf, wuchtete sein Gewicht in die Höhe, zog die verhältnismäßig kurzen Beine an und sprang mit beiden Füßen auf die Tür, unter der Ghani begraben lag.
    Bellamy hatte die Arme halb erhoben, die Hände zu Fäusten geballt, und er schrie triumphierend auf.
    Ein zweites Mal wuchtete er sein Gewicht auf die Tür. Das Holz, alte, gute Eiche, vibrierte. Der auf der Veranda liegende Staub wurde aufgewirbelt. In trägen Wolken zog er davon.
    Baby Bellamy hatte den Feind schon längst gesehen und so lange gewartet, wie nötig war. Er wollte ihn zermalmen.
    Und noch einmal sprang er.
    Dabei fiel ihm nicht auf, daß er weder einen Schrei, noch ein anderes Geräusch hörte, so sehr war er mit seiner Aufgabe beschäftigt.
    Gelassen schritt er nach dem dritten Sprung zur Seite. Der Mann unter der Tür rührte sich nicht. Wenn er viel vertragen konnte, war er nur bewußtlos. Normalerweise hatte er nicht überlebt. Und der See war tief, wie es bei den meisten mit Wasser gefüllten Vulkankratern der Fall war.
    Er würde noch einige Leichen fassen.
    »So«, sagte Baby Bellamy, der den Körper eines Urzeitmonsters hatte, aber mit dem Gehirn eines Affen ausgestattet war, »jetzt wollen wir doch mal sehen, was von dir übriggeblieben ist, Partner.«
    Aus dem Innern der Hütte schrie Ed Purdom. »Hast du ihn, Baby?«
    Bellamy lachte kurz auf. »Und wie ich den habe.« Er bückte sich, hob die schwere Eichentür mit einer Hand auf, um sich die Überreste anzuschauen.
    Die Tür kippte und knallte auf die Veranda.
    Kein Blut, keine zerstörten Knochen

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