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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es doch oder? Man hat euch verehrt als Hüter des magischen Pendels, das einmal dem Götzen der Großen Alten gehört hatte. Izzi! Erinnere dich an den Namen. Izzi der Riesenwurm. Er ist nicht tot, ich weiß es, er kann noch immer beschworen werden, und ihr habt nie vergessen, ihm zu dienen. Noch immer seid ihr unterwegs, um für ihn Diener und Opfer zu sammeln. Opfer habt ihr genug gefunden. Als Detektiven fiel es euch leicht, Menschen, die als Verbrecher galten, verschwinden zu lassen. Izzi hat sie gefressen. Er allein hat die Toten bekommen. Und niemand hat sich darum gekümmert, denn sie waren Gesetzlose. Warum hat denn noch keiner die Frage gestellt, wo sich Baby Bellamy befindet? Ich habe zwar die Erklärung gelesen, daß er in dem tiefen Vulkansee versunken sein soll, aber niemand wird ihn dort finden, weil Izzi und seine Erdgeister ihn geholt haben. Der Götze muß besänftigt werden, er hat sein Opfer bekommen, und ihr habt diesen anderen Kidnapper der Polizei wieder einmal als Toten präsentiert, denn tote Zeugen sind die besten, wie auch ich gehört habe. Gebt euch zu erkennen, Totenpriester einer längst vergessenen Zeit!«
    Es waren harte Anklagen, die Kara den beiden Detektiven entgegenschleuderte, und die Worte zeigten auch ihre Wirkung. Die Zuhörer, selbst der Staatsanwalt und der Polizeioffizier, waren irritiert.
    Keiner wußte so recht, wie er reagieren und was er sagen sollte.
    Nur Voss flüsterte: »Die spinnt.«
    Ich warf ihm einen Blick zu. Der Sergeant hockte leicht vorgebeugt auf seinem Stuhl. Noch immer wurden die Augen von einer Sonnenbrille verdeckt. Halboffen stand der Mund, die Wangenmuskeln zuckten, und er schob seine rechte Hand langsam unter das Jackett.
    Eine Bewegung, die mich mißtrauisch machte, obwohl ich sie selbst oft genug durchgeführt hatte, um an eine Waffe zu gelangen. Ich behielt Voss im Auge.
    »Warum sagt ihr nichts, Ghani und Rokan?« fragte Kara. »Hat es euch die Sprache verschlagen? Wundert ihr euch, daß es noch jemand gibt, der den Untergang einer alten Welt überlebt hat? Dann will ich euch sagen, daß ich nicht die einzige bin. Es gibt zahlreiche Menschen auf dieser Welt, in deren Adern Blut der Atlanter fließt. Auch das Erbe des Bösen existiert, ihr seid das beste Beispiel, euch habe ich gefunden, denn ich muß euch vernichten!«
    Ghani lachte. Weit riß er den Mund auf. »So einen Unsinn habe ich noch nie gehört. Sie etwa?« wandte er sich an den Attorney und den Polizeioffizier.
    Der Attorney fummelte an seiner Brille. Ihm war der Auftritt der beiden Personen sichtlich unangenehm, und er versuchte, diplomatisch zu sein.
    »Die ganze Sache ist natürlich etwas aus dem Rahmen geglitten, möchte ich mal sagen, aber die Anschuldigungen stehen natürlich im Raum. Wir können sie auch nicht so stehen lassen. Ich bin der festen Überzeugung, daß Sie beide nichts dagegen haben, wenn jemand Ihrem Büro einen Besuch abstattet. Insbesondere, da Sie unschuldig sind, aber in Anbetracht der Lage…«
    »Vertrauen Sie uns nicht?« fragte Rokan scharf.
    Der Staatsanwalt wandte sich. »Natürlich vertraue ich Ihnen. Deshalb sage ich Ihnen auch offen, was wir vorhaben, damit das Mißverständnis endlich aus der Welt geräumt werden kann, was auch in Ihrem Interesse sein muß.«
    »Es liegt keine Leiche in unserem Büro.«
    Der Staatsanwalt nickte. »Das glaube ich natürlich auch, nur sind hier Presseleute geladen, die immer an einem hundertprozentigen Beweis interessiert sind, das müssen Sie verstehen.«
    »Sehr richtig«, rief der Mitarbeiter des Reporters Mill. »Ich werde auch mitkommen, schließlich habe ich für Thomas gearbeitet.«
    »Keiner wird gehen!« Ghani hatte sie Worte gesprochen. »Niemand wird es wagen, unser Büro ohne Einwilligung zu betreten. Habt ihr verstanden?«
    »Hört sich nach einem Schuldbekenntnis an«, meinte Suko leise. »Ich schätze, jetzt geht es rund.«
    Das war auch meine Meinung. Ich stand sowieso unter Strom und wußte, daß die gewaltlose Auseinandersetzung vorbei war. Ein kleiner Funke, und das Pulverfaß explodierte.
    Und dann sah ich den Revolver in der Hand des neben mir sitzenden Polizisten. Voss hatte ihn tatsächlich von mir unbemerkt gezogen.
    »Was wollen Sie damit?« fragte ich leise.
    Er gab keine Antwort, sondern drehte sich und hob den Arm. Die Mündung des Revolvers fand ein Ziel.
    Kara!
    Himmel, der Polizist wollte das Mädchen aus dem Totenreich erschießen.
    Das hatte auch Suko mitbekommen. Der Chinese reagierte so

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