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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesichter gemalt hatte. Zu einem bösen Lächeln waren die Lippen verzogen, die Augen leuchteten in einem fanatischen Feuer, und Ghani hielt noch immer sein Pendel in der Hand.
    Es schwang vor und zurück.
    Mit jedem Ausschlag verstärkte es die Magie, die uns treffen sollte.
    Ich hatte plötzlich Angst um die Menschen. Sie konnten sich nicht wehren, sie waren unschuldig in die gefährliche Falle der Totenpriester hineingeraten, denn die beiden begnügten sich ja nicht damit, einen hypnotischen Bann über die Anwesenden zu legen, nein, sie wollten die volle Rache und die Befriedigung der Erdgeister, die mit dem Pendel in magischer Verbindung standen.
    Und die Erdgeister enttäuschten sie nicht. Einmal gerufen, erschienen sie und bewiesen ihre Macht. Das Pendel veränderte die Umgebung. Die Wände nahmen plötzlich die gleiche Farbe an wie die Gesichter der beiden Totenpriester. Sie leuchteten türkisfarben, waren aber durchsichtig, so daß wir hinter ihnen Bewegungen wahrnehmen konnten.
    Das waren sie!
    Sie kamen nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus den Wänden.
    Die Naturgeister ließen sich durch das verdammte Pendel beschwören, die Uralt-Magie dieser Waffe zeigte auch in der heutigen Zeit noch ihre Wirkung.
    Nichts war vergessen, gar nichts. Was lange tief geschlafen hatte, wurde nun erweckt, und meine Freunde und ich bekamen einen ersten Eindruck von dem, was die Uralt-Magie für uns zu bieten hatte. Es war der Schrecken an sich.
    Ich hatte mir vorgenommen, die beiden Detektive zu attackieren, doch es blieb beim Vorsatz, denn der Boden unter mir geriet in Bewegung. Er wellte auf und nieder, als wäre es ein wogendes Meer. Ich wurde nach vorn geworfen, wieder zurück und stellte fest, daß meine Füße auf der Unterlage klebten.
    Jetzt erst reagierten auch die anderen Gäste. Erste Schreie gellten auf. Menschen kippten von ihren Stühlen, klammerten sich aneinander fest, und ich sah, wie aus den Wänden dicke, schlammige Arme stießen, die nach Opfern griffen.
    Da war der Staatsanwalt, der ziemlich nahe an der Wand saß. Um seinen Hals legte sich plötzlich ein schwarzbrauner schlammiger Arm und drückte zu.
    Der Schrei des Attorneys ging in der allgemeinen Panik unter. Er versuchte, sich mit den Händen am Tisch festzuklammern, doch die Kraft des Wesens war zu groß. Er wurde kurzerhand weggezogen und glitt auf die Wand zu.
    Sein Gesicht zeigte Todesangst, und der Ausdruck blieb auch, als er in der Wand verschwand.
    Ich hatte nicht eingreifen können. Es bereitete mir ungeheure Mühe, mich zu bewegen. Verzweifelt fingerte ich nach der Beretta, in der anderen Hand hielt ich mein Kreuz und mußte mit Schrecken ansehen, daß auch vor mir Arme aus dem Boden krochen.
    Dampfend, schlammig, braunschwarz, widerlich stinkend, mit Gliedern, die entfernt an Hände erinnerten. Sie bewegten sich auf mich zu, und ich spürte, wie sie sich um meine Beine wickelten.
    Auch mit Suko war das gleiche geschehen. Ihn hielt ebenfalls ein Wesen umklammert. Trotz seiner Kraft war der Chinese nicht in der Lage, sich zu befreien.
    Ich stürzte.
    Fiel weich und wurde von anderen Armen aufgefangen.
    Dazwischen hörte ich das Lachen der Totenpriester. Sie waren aufgestanden, schauten triumphierend auf das Chaos und demonstrierten ihre uneingeschränkte Macht.
    Suko und ich hatten schon gegen zahlreiche Dämonen gekämpft, nie waren unsere Waffen so wirkungslos geblieben. Was finstere Götter in grauer Vorzeit erschaffen hatten, das existierte auch noch heute in der gleichen grauenhaften Art und Weise.
    Weitere Wesen erschienen.
    Aus den Wänden krochen sie, stachen aus dem Boden, wollten ihre Opfer und reagierten auf das Schwingen des Pendels.
    Ich hatte meinen Dolch gezogen und stach in die braunen Arme. Ich traf auch, zerschnitt den lebenden Schlamm, aber er fügte sich immer wieder zusammen.
    Ein paar Schritte weiter kämpfte Suko. Er hatte sich in den Boden gekrallt, in einer Hand hielt er die Dämonenpeitsche und schlug damit zu.
    Kraftlos waren seine Schläge, und er traf nicht oft, die meisten fehlten.
    Aber wo die magischen Riemen die aus dem Boden dringende Masse berührten, da zeigten sie auch Wirkung.
    Sie zuckten zurück.
    Die Dämonenpeitsche war eine schwarzmagische Waffe und sehr stark. Zwar konnte sie die aus dem Boden kommenden Wesen nicht zerstören, aber sie trieb sie zurück.
    Und doch war es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn Suko konnte sich nicht so schnell bewegen, und die Macht des unheimlichen Pendels

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