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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wir freuen uns auf ihn, wirklich. Warum haben Sie ihn eigentlich nicht mitgebracht, er ist doch bei jeder Pressekonferenz anwesend?«
    »Das kann ich Ihnen sagen. Er hat sie vor der Konferenz besucht, um ein Interview mit Ihnen zu machen, oder nicht?«
    »Nein, er war nicht da.«
    Ein anderer Reporter verlor die Geduld. »Sollen wir hier dieses dämliche Fragespiel weiterführen? Oder lieber Fragen von allgemeinem Interesse stellen?«
    Beifall brandete auf. Die meisten Kollegen standen auf der Seite des zweiten Fragers.
    Ghani lächelte süffisant und nahm wieder Platz. Mir gefiel sein Lächeln überhaupt nicht. Es war mir eine Spur zu siegessicher, zu kalt, zu überheblich.
    Heimlich fühlte ich nach meinem Kreuz. Es gab Situationen, da erwärmte es sich. Besonders dann, wenn Gegner in der Nähe waren, wenn sich Schwarze Magie ausgebreitet hatte, aber hier tat sich nichts.
    Das Kreuz fühlte sich völlig normal an.
    Was hatten Kara und Myxin gesagt?
    Atlantische Totenpriester sollten die beiden sein. Kein Wunder, daß mein Kreuz nicht reagierte, denn diese Wesen entstammten einer unheimlich fremden und nicht erforschten Mythologie. Vielleicht sogar aus einer, die vor der atlantischen lag und von der uns Menschen so gut wie nichts bekannt war und die jetzt daranging, den Schleier ein wenig zu lüften.
    Es wurden weitere Fragen gestellt. Die meisten bezogen sich auf den letzten Fall. Vor allen Dingen dieser Baby Bellamy schien ein stadtbekannter Gangster gewesen zu sein, denn immer wieder erkundigte man sich nach ihm.
    »Hat er denn sein Gewicht nicht ausspielen können?« fragte einer.
    »Ich habe mal gehört, seine Freundin ist unter ihm erstickt.«
    Das war der große Lacher, und Rokan konterte: »Ich hätte es ausprobiert, aber ich bin keine Frau. Und als Mann war Baby Bellamy nicht der Typ für mich.«
    Wieder wurde gelacht. Ich beteiligte mich nicht daran. Der Gangster war tot, und über Tote sollte man meiner Ansicht nach keine Witze machen.
    »Nun«, sagte Rokan und spielte mit seinem Glas, das vor ihm stand.
    »Baby hat es natürlich versucht. Er schoß auf mich, während sich der andere das Kind schnappen wollte. Ghani war schneller, und ich erwischte Baby Bellamy, als er sich in Deckung werfen wollte. Seine Gestalt war eben zu unförmig.«
    »Haben Sie schon einen neuen Fall?« wurden die beiden Detektive gefragt.
    »Sollen wir es sagen?« fragte Rokan.
    Ghani nickte. Die Männer waren gut eingespielt.
    »Also gut«, sagte Rokan. »Wir haben eigentlich vorgehabt, einige Wochen Urlaub zu machen. Und zwar dort, wo es keine Killer gibt. In den Wäldern Montanas Lachse fischen, uns ausruhen und auf neue Aufgaben vorbereiten.« Dann grinste er und sagte: »Natürlich lassen wir euch unsere Telefonnummer da. Wenn es brennt, sind wir eben zur Stelle. Wir können die Polizei ja nicht allein lassen.«
    Trampeln, Beifall, Jubel..
    Sergeant Voss drehte den Kopf. »Gut, die beiden, nicht wahr?« fragte er und grinste.
    »Zumindest nicht schlecht«, erwiderte ich. »Sie können sich gut verkaufen.«
    »Das gehört dazu.«
    Wie recht Voss hatte. Wieder einmal wurde ich daran erinnert, daß wir uns im Land der unbegrenzten Möglichkeiten befanden. Da war eben einiges anders als in merry old England.
    Der Staatsanwalt lächelte, und auch der Polizeioffizier verzog die Lippen. Daran war zu erkennen, daß die beiden Detektive von Seiten des Gesetzes vollste Unterstützung besaßen. Irgendwie war es auch verständlich, denn wer mit so starken Verbrecherquoten zu kämpfen hatte, wie die Stadtväter von L A., war über jede Hilfe froh.
    »Wie lange arbeiten die beiden schon zusammen?« wandte ich mich an Voss. »Zwei Jahre ungefähr.«
    »Und in dieser kurzen Zeit haben sie die fantastischen Erfolge errungen?«
    »Sicher.«
    »Unwahrscheinlich.«
    »Sie sagen es, John, wirklich unwahrscheinlich.« Er grinste breit.
    »Manchmal könnte man wirklich annehmen, daß es bei ihnen nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »War nur so dahingesagt.«
    Es wurde weiter gefragt. Und man kam aufs Geld zu sprechen.
    Prämien waren plötzlich gefragt.
    Da wollten die beiden nicht so mitmachen. »Nun, über Geld rede ich nicht gern«, sagte Ghani. »Ich glaube, daß versteht jeder von Ihnen. Wir haben unser Auskommen.«
    »Ja, aber mit Blutgeld«, hörte jeder von uns plötzlich eine Frauenstimme. »Denn Ihren Kollegen und Sie kann man ruhig als Mörder bezeichnen!«
    Stille nach den Worten. Man hätte wirklich eine

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