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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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Universität von innen gesehen hatte, machte, zusammen mit ein paar anderen Gaunern, ein gemeinnütziges Institut auf und hatte allerhöchste Protektion. Erst nachdem er allerhand Unheil angerichtet hatte, kam man dahinter, daß er früher Hypnotiseur auf Rummelplätzen war. Er benutzte seine Kunst dazu, um Leuten, die ihm genügend dafür bezahlten, Vorteile zu verschaffen. So brachte zum Beispiel ein junger Mann seine reiche Tante in das Institut, weil sie an Migräne litt. Dem Burschen ging es aber gar nicht darum, seine Tante ausheilen zu lassen. Er wollte nur erreichen, daß sie ein Testament zu seinen Gunsten machte. Die alte Frau jedoch war weder ein gutes Medium noch dumm. Sie ging scheinbar auf die ,Behandlung des Gauners ein und faßte auch das Testament ab. Allerdings gebrauchte sie dabei einen Trick, er ist mir nicht mehr gegenwärtig, der jedenfalls das Schriftstück ungültig machte. Danach begann der Hypnotiseur ihr einzureden, als unheilbar Kranke sei es das beste, wenn sie ihrem Leben ein Ende machte. Auch darauf ging die Alte ein. Darauf verständigte sie ihren Rechtsanwalt, der sich ins Wartezimmer setzte, das Ohr an die Tür des Behandlungsraumes hielt und Anzeige erstattete. Der gute Crumbine kriegte acht Jahre wegen Mordversuchs, und seine beiden Komplizen, denen man nur Betrug in mehreren Fällen nachweisen konnte, kamen ebenfalls hinter Gitter. Der Neffe rückte beizeiten aus und nahm die Schmuckschatulle der Tante mit. Die Geschichte hatte damals noch ein politisches Nachspiel. Einige Herrschaften in der Stadtverwaltung dankten ab, und bei der nächsten Wahl bekamen wir einen neuen Bürgermeister.«
    »Ich hoffe, hier wird es nicht ganz so schlimm sein«, sagte ich, »aber auf alle Fälle, werden wir die Vorgeschichte des Selbstmords nachprüfen, ebenso die Vermögens- und Familienverhältnisse dieser Frau. Außerdem wäre es gut, festzustellen, auf welche Art und Weise der merkwürdige Dr. Dalton an Titel und Amt gekommen ist.«
    Das letztere wollte Dr. Baker übernehmen. Phil sollte sich um die Selbstmörderin, die Daisy Hendrick hieß, kümmern, und sich erkundigen, ob es Verwandte gab, in deren Interesse ihr Tod liegen könne. Ich selbst hatte mir was ganz Besonderes vorgenommen.
    Ich wollte in die Höhle des Löwen, nämlich in das Wohnheim der Heilsarmee für junge Mädchen gehen.
    Nichts gegen die Heilsarmee als philantrophische und bewährte Einrichtung. Wer jemals gesehen hat, wie ihre »Soldaten« in südamerikanischen oder ostasiatischen Häfen die betrunkenen Seeleute aus dem Rinnstein auflasen und wie die Säuglinge bemutterten, wird allen Respekt vor ihnen haben.
    Trotzdem gibt es überall zwielichtige Gestalten. Ich hatte gerade unter den Mitgliedern wohltätiger Einrichtungen eine Menge Leute kennengelernt, die glaubten, den lieben Gott für sich allein gepachtet zu haben, und die sich dann auch dementsprechend aufführten.
    ***
    Es waren also gemischte Gefühle, die mich erfüllten, als ich klingelte. Die Tür wurde prompt aufgetan, und dahinter stand ein recht sympathisches junges Mädchen in der blauen Uniform und den beiden Buchstaben SA auf dem roten Spiegel am Kragen.
    »Ich möchte die Heimleiterin sprechen«, sagte ich.
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Bums, machte die Tür, als sie vor meiner Nase geschlossen wurde.
    Ich wartete fünf Minuten, bis das Mädchen wieder vor mir stand.
    »Mrs. Brigadier erwartet Sie.«
    Obwohl ich wußte, daß die Mitglieder der »Armee« ihre Dienstrangbezeichnungen bittererst nahmen, konnte ich ein leises Lächeln nicht verbergen. Es tat mir in diesem Augenblick fast leid, daß ich selbst es niemals zu einem militärischen Rang gebracht hatte und weder mit Orden oder Ehrenzeichen prunken konnte.
    Meine Führerin ging voraus, durch einen dunklen, spiegelglatt gebohnerten Flur, klopfte und schob mich in ein Zimmer.
    Mrs. Brigadier sah genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte: ältlich, mager, mit streng gescheiteltem Haar, spitzer Nase und durchdringenden, mißtraurigen Augen. Zweifellos war sie eine der Frauen, für die jeder Mann der Satan in Person ist.
    Bevor ich was sagen konnte, eröffnete sie das Verhör.
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    »Ich heiße Cotton, und ich möchte eine Auskunft von Ihnen.«
    Ich wartete ein paar Sekunden, aber sie reagierte überhaupt nicht. Also fuhr ich fort:
    »Kennen Sie einen gewissen Dr. Dalton?«
    »Gewiß, aber warum fragen Sie mich das?«
    »Er ist mir empfohlen worden. Ich habe

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