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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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grinste. »Du bist alles, was ich zur Verfügung habe, mein Schatz. Also schwing dich in einen fahrbaren Untersatz und roll los. Kamera ist vielleicht empfehlenswert.«
    Sally tippte sich an die Stirn. »Entweder gute Fotos oder eine gute Reportage, aber nicht beides zugleich! Wie sieht es mit Lyka aus?«
    »Die brütet über einer anderen Story! Komm, mach voran. Wenn du gut genug bist, können wir die Sache in den überregionalen Teil bringen oder sogar Reuters anbieten, und wenn du schnell genug bist, kannst du dich an den Bobbykreuzer hängen und brauchst nicht mal zu suchen…«
    Sally McCullough erhob sich und sah Pete Delany, den Chef vom Dienst, durchdringend an. Irgendwann, dachte sie grimmig, wirst du auf dem Opferstein liegen, du Ekel, und dann wird es mir ein Vergnügen sein, dich persönlich dem Satan zu weihen!
    Aber da sie neben ihrer Tätigkeit als Hexe auch noch den Beruf einer Reporterin für die Lokalzeitung von Carmarthen ausübte und Delany der Chef vom Dienst war, mußte sie sich zumindest äußerlich gut mit ihm stellen. Delany schickte seine Leute an die verschiedenen Brennpunkte, und nur wer gut war, bekam auch gute Themen.
    »Darf man zu nachmittäglicher Stunde auch mal wissen, worum es geht?« erkundigte sie sich. »In zwei Stunden habe ich Feierabend…«
    »Ein guter Reporter hat nie Feierabend, Süße«, grunzte Delany. »Ein Freund von mir bei der Polizei hat gerade den Auftrag erhalten, nach Cwm Duad zu fahren. Da sollen zwei Ausländer verschwunden sein, Franzosen. Rob hat mir versprochen, noch ein paar Minuten zu warten, bis du oder ein anderer von uns aufschließt. Mach 'was aus der Story.«
    Seufzend griff Sally nach der leichten Jacke. Es hatte keinen Sinn zu protestieren. Ausgerechnet dieses Hinterwäldlerkaff Cwm Duad, wo sich Fuchs und Hase nur deshalb nicht gute Nacht wünschten, weil sie beide zu sehr damit beschäftigt waren, die Gehsteige hochzuklappen! »Soll ich gleichzeitig noch das Rätsel von Loch Ness und der fliegenden Untertassen losen?« fragte sie, schnappte nach ihrer Handtasche und wirbelte hinaus.
    Sie haßte diese kleinen Dinge des Alltags. Zwei Ausländer verschwunden! Mochte der Teufel wissen, was dahinter steckte, in Zweifelsfällen immer etwas sehr Harmloses. Aber man mußte es als große Sensation aufmachen.
    Sally träumte davon, den Sprung nach London zu machen, zu einer großen Zeitung, oder zur Nachrichtenagentur Reuters. Aber die stellten nicht jeden kleinen Berichterstatter einer Dorfzeitung ein. Sie hatte auch nichts, was sie vorlegen konnte und darauf verweisen konnte. Aus einem schlechten Thema kann selbst der beste Journalist nur eine mittelmäßige Reportage machen, und Delany verteilte nur schlechte Themen. Es gab auch keine Möglichkeit, nebenher an einer anderen Sache zu arbeiten. Delany spannte sie zu sehr ein, und wenn sie mit einer Nebenstory fertig war, war das Thema längst wieder überholt und vergessen.
    Sicher, sie hätte ihre Hexenmacht einsetzen können, um Karriere zu machen. Aber das Spiel mit dem Feuer war ihr zu riskant. Nur zu gut schätzte sie die Kraft der Hölle ein und wußte, daß alles seinen Preis forderte. Und sie wollte ihr Konto nicht überziehen.
    Auch nicht im Alter von vierhundertdreiundachtzig Jahren…
    Sally fuhr im Lift nach unten und ließ sich die Schlüssel eines der Redaktionsfahrzeuge geben. Sie besaß keinen eigenen Wagen. Ein Dienstfahrzeug war ihr für ihre Auswärtsaufträge lieber, als den eigenen Wagen kaputtzufahren, und von ihrer Wohnung bis zur Redaktion hatte sie es ohnehin nicht weit.
    Sie stieg in den kleinen Austin und fuhr in Richtung Polizeiwache. Dort wartete ein unauffälliger grauer Hillman und rollte an, als der Fahrer den Zeitungs-Aufkleber am nahenden Austin erkannte.
    Die beiden Wagen verließen Carmarthen und rollten in Richtung Cwm Duad.
    Die Weichen des Schicksals waren gestellt.
    ***
    Sam Valk war Junggeselle, aber was da dem Austin entstieg, ließ ihn vergnügt und bewundernd pfeifen. Dieses Prachtgeschöpf war es durchaus wert, sich näher mit ihr zu beschäftigen…
    Aber eine feste Verbindung würde auch dies mit Sicherheit nicht werden. »Eine eigene Frau zu unterhalten«, pflegte Sam zu behaupten, »kommt teuer, weil die nicht nur essen und trinken will, sondern auch ständig sündteuren Schmuck und modischen Schnickschnack verlangt, der nach zweimal Tragen im Schrank von den Motten gefressen wird… nee, nee! Da bleibe ich lieber noch eine Weile solo!«
    Und nahm seine

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