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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mahlzeiten bei Dav im »Hanged Fletcher« ein, was trotz der niedrigen Gewinnspannen des Wirtes ein teurer Spaß blieb, aber Sam trug es mit Gelassenheit. Aber wie es denn so mit der Liebe wäre, hatte ihn einmal jemand gefragt. Sam hatte gegrinst. »Die hat mich noch nicht erwischt, ich lasse mich da überraschen.«
    Überraschen ließ sich die andere Hälfte der Menschheit indessen bei näherem Kennenlernen Sams ebenfalls, aber nur einmal, weil in der Regel jede engere Beziehung nach Kennenlernen mancherlei Eigenheiten des Junggesellen erlosch. Wer begibt sich schon freiwillig in die Fänge eines Sklavenhalters?
    Auch die Schönheit, die da dem Wagen entstiegen war, reizte Sam in erster Linie als Gespielin, weniger als liebenswerte Persönlichkeit. Überhaupt - zwei Wagen auf einmal, war das nicht ein bißchen viel auf einen Schlag?
    Sam stiefelte auf den Hillman und den Austin los. Von der anderen Seite tauchte Dav auf, der seinen Pub vorübergehend in der Hand der momentan wenigen Gäste ließ. Er konnte sich auf deren Ehrlichkeit verlassen; wenn eine durchzechte Nacht zu lange dauerte und Dav hinter dem Tresen einschlief, pflegten die Zecher, solange sie noch in der Lage waren, Striche zu malen, ihre Schnäpschen und Bierchen haargenau selbst aufzulisten.
    Aus dem grauen Hillman stiegen zwei Männer, die so unauffällig aussahen, daß sie schon wieder auffällig waren. Sam tippte auf Anhieb auf Polizisten. Und das waren sie dann auch.
    Im »Hanged Fletcher« setzte man sich gemütlich hin, und da wußte Sam bereits, daß die junge und aufregend hübsche Frau Reporterin aus Carmart -hen war. Fünf Minuten später ließ sie ihn eiskalt abblitzen, und da war für Sam Valk die Aktion erledigt.
    Er ließ Dav mit den Polizisten allein und traf in der Tür auf Derek Glynn, der die beiden Wagen ebenfalls gesehen hatte. Autos waren in Cwm Duad immer noch eine Seltenheit und deshalb auffällig genug, um innerhalb kürzester Zeit Neugierige anzulocken.
    Was da noch besprochen wurde, interessierte Sam nicht mehr. So hübsch die Frau war, so arrogant hatte sie ihn angefaucht, und arrogante Frauen konnte er nicht ausstehen. Und wie schnell sie ihm ihre Hand entzogen hatte!
    Sam stieß die Haustür seiner Wohnung auf und trat ein.
    Der Tod lauerte bereits auf ihn!
    ***
    Rob Mullon, der polizeiliche Freund Pete Delanys, schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was wir machen sollen«, sagte er. »Selbst ein verirrter Maikäfer wäre uns nicht entgangen«, sagte Derrek Glynn. »Die beiden sind tatsächlich spurlos verschwunden.«
    Mullon sah auf seine Armbanduhr. »Es geht dem Abend zu, und im Dunkeln ist da ohnehin nichts mehr zu machen. Ich schlage folgendes vor: wir fahren nach Carmarthen zurück und warten den kommenden Morgen ab. Und wenn sich die beiden Vermißten bis dahin immer noch nicht gemeldet haben, lassen wir eine Suchstaffel mit Hunden aufmarschieren. All right?«
    Derek nickte. »Die andere, mystische Erklärung, wird wohl ohnehin niemand akzeptieren und einen Magier oder Druiden hinzuziehen.«
    Rob Mullon beugte sich leicht vor. »Mystische Erklärung?«
    »Für das Verschwinden«, sagte Derek. »Merlin der Zauberer hat sie zu sich geholt.«
    Dafür hatte Mullon tatsächlich nur ein Lächeln übrig. »Vielleicht eine Story für Sie, Miß, aber nicht für uns… wir haben uns an Realitäten zu halten…«
    Dabei blieb es für diesen Abend.
    Sie fuhren nach Carmarthen zurück.
    Auch Sally McCullough, aber bevor sie ihren Dienst-Austin bestieg, glaubte sie in der Dämmerung ein Augenpaar zu sehen, das sekundenlang grell aufleuchtete, um dann wieder zu verlöschen.
    Aber dann dachte sie sich doch nichts mehr dabei, stieg ein und fuhr los.
    Damit verpaßte sie die letzte Chance.
    ***
    Sam Valk brummte etwas Unverständliches, schloß die Haustür hinter sich und wollte in die kleine Wohnstube treten, als er das eigenartige Geräusch vernahm. Es war ein seltsames, helles Singen wie von einer hochtourig drehenden Turbine.
    Ein Geräusch, das nicht in das kleine Haus paßte, das Sam allein bewohnte.
    Entschlossen riß er die Tür auf.
    Er erstarrte.
    Auf der Terrasse befand sich jemand. Er bewegte einen funkelnden Kristall an der Glasscheibe der Tür auf und nieder, daß sich ein großes Oval bildete.
    Ein Glasschneider! dachte Sam erbost. Ein Einbrecher, der… Er überlegte nicht weiter, sondern stürmte vorwärts, um diesem dreisten Burschen, der in den hellen Abendstunden seinem Geschäft nachgehen wollte, zu

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