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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ORTHOS-Tempel hindurch zum anderen Ende der Stadt führte, machte die Ausnahme. Doch auf ihr durfte Zamorra sich nicht zeigen.
    Sie jagten ihn.
    Eine ganze Stadt, vielleicht ein ganzes Land war ihm auf den Fersen.
    Tapp - tapp - tapp…
    Zamorra atmete flach. Langsam hob er das Schwert, bereit, jeden Moment zuzuschlagen. Aber würde es ihm wirklich helfen?
    Tapp - tapp - tapp ,…
    Ganz nah war der andere schon. Gleich…
    Da ging er an dem Spalt zwischen den Häusern vorbei. Er sah nicht einmal hinein, aber seine Augen glühten unheilvoll. Zamorra hielt den Atem an. Er fühlte die Aura des Bösen fast körperlich, die den Hexer umgab.
    Tapp - tapp - tapp…
    Er verschwand.
    Offenbar war er nicht auf der Suche nach Zamorra, denn sonst hätte er ihn finden müssen. Ein Hexer war bereits einer der mittleren Ränge der schwarzmagischen Hierarchie in dieser Welt, und allein seine bloße Anwesenheit hätte genügen müssen, Zamorra aufzuspüren. Aber vielleicht war er in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt.
    Langsam ließ Zamorra im Schatten das Schwert wieder sinken und atmete tief durch. Er hatte noch einmal Glück gehabt. Einmal mehr, aber wer konnte wissen, wie lange ihm das Glück noch hold war?
    Die Schritte verhallten, als der Hexer in seiner dunklen Robe in eine Seitengasse bog.
    Zamorra trat wieder auf die Gasse hinaus.
    Da sah er den Hexer. Er stand knapp fünf Meter nur entfernt, und im nächsten Moment rollte eine Feuerkugel rasend schnell auf Zamorra zu!
    ***
    Drei Verneigungen waren vorgeschrieben, und abermals erhöhte der Adept von sich aus ihre Anzahl auf fünf, ehe er es wagte, dem Schamanen ins Antlitz zu sehen. »Du hast versagt«, sagte der Schamane dumpf. »Warum konnte dieser Zamorra entkommen?«
    »Ich habe ihn unterschätzt«, gestand der Adept. »Ich dachte nicht, daß er so schnell und so stark sei. Was kann ich tun, meinen Fehler wieder auszumerzen?«
    Der Schamane richtete sich auf und sah über den Adepten hinweg. Auf der anderen Seite des Saales flirrte etwas Dunkles, das sich den Augen des Adepten nahezu entzog, das der Schamane aber halbwegs sehen konnte. Es war eine Wesenheit, die der ORTHOS vor wenigen Stunden entsandt hatte. Auch dort war man aufmerksam gewesen.
    Der Wisch - oder war es gar ein Derwisch ? - verlangte Informationen.
    »Normalerweise wäre dein Leben jetzt verwirkt, und du weißt es«, sagte der Schamane. »Wer dem ORTHOS dient, versagt nur einmal, nie wieder -weil er es nicht mehr kann. Aber ich gebe dir eine Chance. Wenn es dir gelingt, diesen Zamorra lebend in den Tempel zu schaffen, wirst du weiterleben. Du wirst kein Adept mehr sein können, aber auch als einfacher Dhyarra-Techniker in der Armee des Königs wird es dir gut genug ergehen.«
    Der Adept keuchte erschrocken. Er wußte, was es bedeutete, kein Adept mehr sein zu dürfen. Man würde ihm einen großen Teil seiner magischen Kräfte gewaltsam entreißen. Er würde gerade noch so stark bleiben, einen Kristall erster Ordnung bedienen zu können, um mit ihm stupide Arbeiten zu verrichten. Und der Makel des Ausgestoßenen würde immer auf ihm haften.
    War es da nicht besser, tot zu sein?
    »Nein!« sagte der Schamane, der seine Gedanken gelesen hatte. »Siehst du den Wisch dort?«
    Der Adept drehte sich langsam um. Nur andeutungsweise sah er einen verwaschenen Schemen, immer wieder verschwimmend…
    Ein Wesen, das einmal ein Mensch gewesen war wie er, das in der Rangfolge immer weiter aufgestiegen war. Adept, Magier, Hexer, Zauberpriester, Schamane… und dann Wisch. Dann fehlte nicht mehr viel zum Dämon.
    »Er«, sagte der Schamene langsam, »würde dich töten.«
    Da warf sich der Adept herum und hastete aus dem inneren Tempelbezirk hinaus. Angst und Grauen saßen ihm im Nacken und beflügelten seine Bewegungen.
    Er mußte diesen Zamorra finden! Diesen Mann, den ORTHOS-Diener und königliche Soldaten gleichermaßen suchten, auf den bereits ein Kopfpreis ausgesetzt worden war, um auch die Bevölkerung anzuspornen.
    Dieser Zamorra, der aus dem Nichts gekommen war…
    ***
    Zamorra überlegte nicht lange. Er handelte reflexartig, ließ sich nach vorn fallen. Seine Haare knisterten wie elektrisiert, und eine Hitzewelle fuhr über seinen nackten Rücken. Der flutende magische Ball fegte dicht über ihn hinweg, zerplatzte ein paar Meter weiter und hüllte die Gasse in ihrer ganzen Breite in waberndes Feuer.
    Der Hexer hatte ihn hereingelegt. Er hatte genau gewußt, daß Zamorra in der Nähe war, hatte ihn

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