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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt hinter sich gelassen. Einen halben Kilometer unter ihm zog sich der schmale Streifen Sandstrand, und nach Osten zu öffnete sich der Blick auf einen flacheren Teil der Küste. Das Bild blieb eindrucksvoll, auch als die steilen Felsnadeln der Berge hinter dem Fahrzeug zurückblieben. Hügeliges Land dehnte sich drunten. Dichter Wald bedeckte den Boden. Ein mächtiger Strom kam von Norden her, bildete ein weit ausladendes Delta und mündete dicht unter dem Horizont ins Meer. Von Häusern oder Siedlungen war weit und breit nichts zu sehen. Nur über dem Delta stand eine eigenartige Dunstfahne, die sich unter dem sanften Wind nur träge bewegte. Es sah aus, als hätte es dort vor kurzem einen Sturm gegeben.
    Einen Sturm vielleicht, überlegte Perry. Die Triebwerke der floothischen Landungsboote mußten ungeheuer kräftig sein. Sie wären ohne Zweifel in der Lage, kurz vor dem Aufsetzen Tonnen von Staub in die Höhe zu schleudern.
    Der Fluß vor ihnen war der Nam-me. Der Name schien aus einer Zeit zu stammen, in der die Bigheads noch keine Telepathen waren, oder Perk hatte ihn sich schnell ausgedacht. Auf jeden Fall lag im Nam-me-Delta der Brückenkopf der Flooths, und dafür, daß der Gegner nach wie vor aktiv war, legte die Dunstwolke deutliches Zeichen ab. Perry bremste den Flug des Gleiters und hielt ihn in der Schwebe. Das Fahrzeug stand jetzt etwa fünf Kilometer vor der geschlossenen Felswand des Gebirges, das im Westen aufragte.
    Seine Farbe war unauffällig. Wenn die Flooths bisher keine Veranlassung gehabt hatten, die Berge unter Beobachtung zu halten, würden sie den Gleiter nicht entdecken. Den Insassen dagegen bot sich die Möglichkeit, in Ruhe zu beobachten, was sich dort unten im Brückenkopf abspielte.
    Es war leicht zu erkennen, nach welchen Gesichtspunkten der Gegner diese Stelle ausgesucht hatte. Das Gelände war flach und bot den Nachschubfahrzeugen eine ausgezeichnete Landemöglichkeit. Gleichzeitig aber war es wegen der vielen Flußarme schwer zugängliches Land. Wer den Stützpunkt angreifen - und besetzen wollte, mußte vom Meer her kommen, und nichts ließ sich leichter überwachen als die Fläche des Ozeans. Für den Notfall aber befanden sich die Berge in nächster Nähe. Die Flooths konnten dorthin flütchen und sich verbergen.
    Interessant, wie sie die Maßnahmen ihrer Gegner nach ihren eigenen beurteilten. Sie hatten nicht die geringste Ahnung davon, daß für die Bigheads eine massive Felswand ebenso wenig Hindernis war wie ein Fluß, ein Sumpf oder die glatte Oberfläche des Meeres. Es war typisch für eine junge Rasse, so zu denken. Sie hielten sich für die Überlegenen. Was sie nicht konnten, das konnten andere erst recht nicht.
    Während Perry darüber nachdachte, berührte er mit der Hand etwas Hartes in seiner Tasche. Er stutzte, betastete es eine Weile und zog es hervor. Es war die schwarze Schale, die er in der Nähe des abgestürzten Landungsbootes gefunden und mittlerweile fast wieder vergessen hatte. Er hob sie ans Licht und drehte sie hin und her. „Was ist das?" fragte Bully. Perry erklärte ihm, wo er es gefunden hatte. Auch die anderen waren jetzt aufmerksam geworden. „Du hast keine Ahnung, woraus es besteht oder welchem Zweck es dient?" fragte der Arkonide. Perry schüttelte den Kopf und betastete das glatte Material von neuem. Er hielt mitten in der Bewegung inne und sah, wie Andre Noirs Augen sich in plötzlichem Schreck weiteten. Andre war zwar nur ein Hypno, aber auch das setzte ein parabegabtes Gehirn voraus. Perrys Gedanke war so heftig gewesen, daß er ihn hatte erkennen können. „Ich weiß nicht...", sagte Perry unsicher. „Sieh selbst!"
    Er reichte Atlan die schwarze Schale. Atlan strich mit den Fingern über den harten Stoff und verzog das Gesicht.
    „Ich habe eine Idee", erklärte er. „Deinem Gesicht nach zu urteilen ist es dieselbe, die ich gerade hatte", meinte Perry.
    Atlan hielt ihm die Schale entgegen. „Nicht ganz dasselbe, aber doch sehr ähnlich", meinte er. .„Ähnlich wie was?" fragte Mory ungeduldig. „Chitin", antwortete Perry. Bully stöhnte auf. „Himmel hilf! Nicht schon wieder intelligente Insekten!"
    Die Frage ließ sich vorläufig nicht beantworten. Die Entfernung vom Stützpunkt war zu groß, als daß Einzelheiten sich hätten ausmachen lassen. So blieb vorläufig nur die Vermutung, daß es sich bei der gefundenen Schale tatsächlich um ein Stück Chitin handeln könne, das zum Körper eines der verunglückten Bootspassagiere

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