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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterwegs werden sie..."
    Atlan hob den Arm. „Wir brauchen uns den Kopf nicht länger zu zerbrechen", rief er. „Hier sind sie."' Er hatte, während Bully sprach, ein paar Schaltungen vorgenommen. Das Boot besaß ein Teleskop, das mit einem der Kleinbildschirme gekuppelt war. Die leistungsstarke Optik hatte die Bildpunkte eingefangen, die zunächst nur von der Ortungsanlage erfaßt worden waren, und sie nahe herangeholt.
    Staunend schauten die beiden Insassen des Linsenbootes auf die seltsamste Prozession, die sie jemals gesehen hatten.
    Es handelte sich um einen Verband von zwanzig riesigen Raumschiffen. Raumschiffe mußten es wohl sein, wenn sie auch äußerlich nichts mit den Gebilden zu tun hatten, die Atlan und Bully kannten. Sie sahen aus wie gewaltige Bohrtürme, endlos lange Gestelle aus filigranfeinem Fachwerkmuster, ein Gewirr von Stangen und Streben. Im Schacht hingen etwa zehn zylindrische Gebilde, metallene Formen, wahrscheinlich die Unterkünfte der Schiffsbesatzung. Bully atmete hastig ein So hatte man sich auf Terra vor Beginn des Raumzeitalters die ersten Raumschiffe im Pendelverkehr zwischen Mond und Erde vorgestellt. Sie waren nicht dafür gebaut, die Atmosphäre eines Planeten zu durchdringen. Ihre Heimat war der Raum. Von Planetenoberflächen aus wurden sie durch Zubringerdienst versorgt. Die Größe der Schiffe war schlecht zu schätzen. Der Weltraum bietet keine Vergleichsmöglichkeit.
    Nur daß sie riesengroß sein mußten, ließ sich leicht erkennen.
    Einen etwas genaueren Anhaltspunkt lieferten die Gebilde, die hinter den Raumschiffen herschwebten. Die Gerüstschiffe bewegten sich nahezu in gleicher Höhe. Wie Kinderdrachen ihren Papierschwanz, so zog jedes von ihnen eine lange Kette von Dingen hinter sich her, die im gelben Schein der Sonne Orbon matt glänzten. Atlan verstellte das Bild. Die Gerüstschiffe verschwanden nach links, und Landungsboote tauchten auf, lange Ketten von Landungsbooten, fünfzig hinter jedem Raumschiff.
    „Sie haben sie während des Fluges zusammengebaut", sagte Atlan leise. „Während der Beschleunigungsperiode waren die Einzelteile fest mit den Schiffen verbunden. Danach nahmen sie sie ab und setzten sie zu Booten zusammen." Er drehte abermals an der Vergrößerung. Zwei Landungsboote wichen zur Seite, eines nach links, das andere nach rechts. Ein matter, geräder Strich wurde zwischen ihnen sichtbar. „Sie ziehen sie an Kabeln hinter sich her! Natürlich, bei der Schwerelosigkeit im Raum ist das ungefährlich. Und bevor die Bremsphase beginnt, sind die Boote bemannt, legen ab Und machen sich auf den eigenen Weg."
    Bully nickte nachdenklich. „Wenn das so ist", sagte er, „dann wollen wir ihnen einen großen Strich durch die Rechnung machen." Er hielt den Atem an, als die Wand sich plötzlich öffnete.
    Eine Sekunde lang glaubte er zu spüren, wie die Kälte des Weltraums hereinstürmte, wie das Blut im Vakuum zu kochen begann und die Gefäße sich aufblähten. Aber nichts von alledem geschah wirklich. Es blieb alles so, wie es war, nur daß eben ein Teil der Wand fehlte. Bully schaute noch einmal zu Atlan, dann schwang er sich hinaus. Er hielt sich an der Kante des Ausstiegs fest, verschaffte sich einen sicheren Stand, und stieß sich ab.
    Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, er hinge an einem Gummiband, das ihn wieder zurückzerren wollte. Er glaubte sogar, ein Geräusch zu hören, als das Band zerriß. Auf jeden Fall war er plötzlich frei, und sein Impuls trieb ihn langsam auf das Landungsboot zu, das etwa hundert Meter vor ihm im Raum schwebte. Es war das letzte in einer der zehn Ketten, und die Kette war die am weitesten links liegende, wenn man in Flugrichtung sah. Er machte sich wenig Gedanken über den merkwürdigen Feldschirm, der ihn vor der Weltraumkälte „und all ihren Folgen bewahrte. Er konnte den Schirm nicht sehen, aber in seinem Innern fühlte er sich so wohl, als hatte er Kahalo gar nicht verlassen. Mit ausgestreckten Armen bremste er seinen Flug an der runden Wandung des Flooth-Bootes. Plötzlich hatte er Angst.
    Es brauchte nicht so zu sein, wie Atlan vermutet hatte. Vielleicht waren die Flooths gar nicht mehr im Gerüstschiff, sondern saßen schon in den Booten? Er ließ zwei Minuten verstreichen, und als sich dann immer noch nichts gerührt hatte, hangelte er sich an der Wand entlang nach vorne. Er erreichte das Kabel, mit dem die Boote untereinander und mit dem Schiff verbunden waren, und glitt daran weiter nach vorn.

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