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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlans Raumlinse verschwand im Schatten des hintersten Bootes. Bully fühlte sich verlassen. Bis zum vordersten Boot in der Reihe waren es wenigstens zehn Kilometer.
    Er schauderte bei dem Gedanken an die langen Stunden, die er hier draußen allein würde zubringen müssen. Als er jedoch das zweite, das dritte, das vierte Boot hinter sich ließ, ohne daß die Flooths sich rührten, kehrte seine alte Verwegenheit zurück. Er verließ sich jetzt nicht mehr auf das Tau als Transportmittel, sondern zog seine Waffe hervor und richtete einen kräftigen Strahlstoß nach rückwärts. Der Impuls des Schusses verlieh ihm weit größere Geschwindigkeit, als es das Seil jemals fertiggebracht hätte. Bully wunderte sich darüber, wie der Thermostrahl seinen Schutzschirm mühelos durchdringen konnte, während Luft und Wärme gefangen blieben. Aber wäre es anders gewesen, hätte er jetzt keine Gelegenheit mehr gehabt, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Elegant tauchte er unter dem nächsten Boot hindurch, korrigierte seinen Kurs mit einem kurzen Schuß und schoß wieder in die Höhe. Auf diese Weise brauchte er kaum zwanzig Minuten, bis er schließlich das vordere Ende der Kette erreichte. Weit vor ihm ragte jetzt das mächtige Heck des Schiffes auf. Bully sah in die schwarzen Schlünde der Raketenöffnungen. Die Entfernung betrug etwa einen Kilometer, und trotzdem wirkte das Gerüst noch beängstigend groß. Bully machte sich an die Arbeit. Rund fünfzig Meter vor dem Bug des ersten Landungsbootes durchtrennte er das Haltekabel .mit einem einzigen Strahlschuß. Die beiden Seilenden trieben zur Seite, von der Wucht des Schusses getrieben. Zufrieden betrachtete Bully sein Werk. An der Bewegung der Landungsboote änderte sich nichts. Ihr Flug war kräftefrei. Sie hatten keinen Grund, ihren Kurs zu verändern, nur weil das Tau entzweigetrennt war. Wenigstens vorläufig noch nicht. Bully schoß hinüber zur zweiten Bootskette, über einen sternerfüllten Abgrund von fünfzig Kilometern Weite. Er zertrennte auch das zweite Kabel, das dritte, das vierte... Mittlerweile war er so in Fahrt geraten, daß er die Gefahr, die von den zehn Schiffen her drohte, fast völlig vergaß. Nur selten schaute er zu den schwarzen Heckmündungen hinüber, um sich zu vergewissern, daß nicht irgendwo plötzlich ein Flooth auftauchte und ihn bei der Arbeit beobachtete. Die Zeit verging, ohne daß er es merkte. Er erreichte die letzte Kette, hielt sich am Tau fest und warf einen Blick zurück auf die gekrümmten, zerfaserten Enden der Kabel, die in der Sonne glitzerten. Das Bild' befriedigte ihn zutiefst. Er hatte ganze Arbeit geleistet. Jetzt brauchte er sich nur noch von Atlan aufnehmen zu lassen.
    Er drehte sich um und visierte das letzte Tau an. Da war plötzlich ein warnendes Gefühl der Gefahr, das .ihn veranlaßte, den Finger vom Auslöser zu nehmen und sich umzusehen. Sein Blick wanderte die Reihe der Schiffe entlang.
    Plötzlich überlief es ihn kalt. Auf dem neunten Heck standen, deutlich erkennbar, drei Gestalten. Bully wußte nicht, ob sie ihn schon entdeckt hatten'. Er begriff nur, daß jetzt Eile geboten war, höchste Eile. Mit einem Gefühl des Unbehagens wandte er den drei Fremden den Rücken zu. Er war so aufgeregt, daß sein erster Schuß das Tau nicht traf, sondern dicht daran vorbeifuhr. Er fluchte zornig. Wenn sie ihn bis jetzt noch nicht bemerkt hatten - den Blitz hatten sie bestimmt gesehen. Er wollte sich ein zweites Mal umdrehen, da bekam er einen harten Schlag gegen die Schulter. Die Wucht des Treffers riß ihn vorwärts. Eine halbe Sekunde lang spürte er den Druck des Taus gegen seinen Leib, dann war er darüber hinweg. Die Behinderung durch das Seil hatte seinen Geradeausflug in eine Drehbewegung verwandelt. Mit rasender Geschwindigkeit sah er das Meer der Sterne, zu bunten Scharen huschender Striche verzerrt, sich um ihn drehen. Er verlor die Orientierung. Er spürte, wie ihm übel wurde. Er mußte die Drehung abbremsen, sonst war er verloren!
    Er sah nichts, aber er spürte deutlich, daß die Fremden jetzt ganz in seiner Nähe waren. Er streckte den schweren Blaster aufs Geratewohl seitwärts aus und feuerte einen kurzen Schuß ab. Das half. Er drehte sich langsamer, und wenn er sich auf eine Blickrichtung konzentrierte, konnte er sogar etwas sehen.
    Nichts Erfreuliches allerdings. Er hatte sich ein paar Kilometer weit vom letzten Landungsboot entfernt und trieb weiter ab. Die drei Fremden waren hinter ihm her, und auf den

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