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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte weiterhin als Kurier zwischen Kerr und Asmodis dienen. Daß es der Fürst der Finsternis war, der Kerr hatte warnen lassen, war diesem klar. Kerr wußte zwar nicht, daß Damon Asmodis längst verdrängt hatte, weil ihm Vigeous als eines der kleinsten Lichter darüber keine Detailinformationen hatte vermitteln können, aber auch so war es klar, daß Damon Asmodis’ größter Gegenspieler im eigenen Lager geworden war. Und nach Merlins Eingreifen im Krankenhaus schätzte Kerr die Gefährlichkeit Dämons richtig ein.
    Vigeous’ Bericht hatte in ihm die letzten Zweifel gelöscht, daß alle diese eigenartigen Fälle miteinander verknüpft waren. Jetzt kannte er immerhin auch den Mörder, nur nützte ihm dieses Wissen nichts, weil er Damon nicht verhaften und vor ein Gericht stellen konnte.
    Momentan war Damon auch für einen Druiden unangreifbar!
    Vigeous hatte Dämons Aufenthaltsort preisgeben müssen. Jene grauen Sphären, die zuweilen unter dem Oberbegriff »Hölle« zusammengefaßt wurden, waren sein vorübergehendes Domizil geworden. Von dort aus konnte Damon wie jeder andere Damon jederzeit in die Welt der Menschen einbrechen, um seine Schandtaten zu begehen, aber wenn Kerr versuchte, nach drüben vorzustoßen, bedeutete das, daß er mit höchster Wahrscheinlichkeit schon beim Übergang sein Leben verlieren würde.
    Nur Byanca konnte es schaffen, nach »drüben« vorzustoßen, wo das Zentrum des Bösen sich befand, der Palast des Fürsten der Finsternis in einer Welt des Schreckens, aus der es für Mensche keine Rückkehr gab. Wer sich dorthin begab, war verloren und verging - oder er paßte sich an und wurde selbst zum Ungeheuer.
    Bisher hatte Kerr nur ahnen können, wie jene Dimensionen aussahen. Jetzt hatte er durch Vigeous erstmals einen schwachen Einblick gewonnen und wußte doch, daß er auch jetzt noch kaum etwas über diese andere Grauens-Welt wußte. Denn weder Worte noch Gedanken reichten aus, sie zu beschreiben.
    Kerr wußte, daß er Byanca finden mußte. Sie als Dämons Gegenpol konnte allein zu diesem vorstoßen… nur hatte Vigeous Kerr nicht verraten können, wo sich Byanca jetzt aufhielt. Denn sie war geflohen.
    Er zuckte mit den Schultern, fuhr von der kleinen Pension gemeinsam mit Mullon und Binder wieder zum Dienstgebäude zurück, benutzte aber einen Eingang, der auf der anderen Seite lag. Dazu mußte er das benachbarte Grundstück durchqueren, einen Hinterhof, auf dem Kinder spielten und sich wunderten, wer der hochgewachsenen Fremde war.
    »Was soll das eigentlich, Inspektor?« wollte Mullon wissen. »Leiden Sie neuerdings unter Verfolgungswahn?«
    Kerr schmunzelte. »Ich zeige es Ihnen gleich vom Fenster aus!«
    Vigeous’ Warnung hatte er sich eingeprägt und deshalb darauf verzichtet, die Polizeistation von vorn anzusteuern.
    Aus dem Fenster im ersten Stock deutete er auf den gegenüberliegenden Hauseingang, ohne sich dabei selbst an der Gardine zu zeigen. »Sehen Sie den Schatten dort? Da steht jemand, der einen Mordanschag auf mich plant. Der Mann, der mich draußen an der Pension ansprach und mit dem ich eine kleine Spazierfahrt machte, hat mich davor gewarnt.«
    »Warum sagen Sie das erst jetzt?« fragte Mullon aufgebracht. »Und warum haben Sie ihn nicht mitgebracht? Er…«
    »Es wäre zwecklos«, sagte Kerr knapp. »Versuchen Sie, den Burschen da drüben festnehmen zu lassen. Aber die Beamten sollen Waffen tragen und sofort schießen, wenn er eine falsche Bewegung macht. Es dürfte wohl der gleiche Kerl sein, der Mrs. Highporter tötete.«
    »Der Laser-Schütze?« stieß Binder hervor.
    »Vielleicht wissen Sie jetzt, was uns erwartet. Schärfen Sie den Beamten ein, daß sie jeden Gegenstand, vielleicht auch die Hand oder die Augen des Fremden, als Waffe anzusehen haben.«
    Mullon und Binder starrten ihn wie einen Verrückten an. »Die Augen, Kerr? Augen als Waffen?«
    Eine Viertelstunde später hielten sie ihn nicht mehr für verrückt. Aber den Mörder hatten sie dennoch nicht festnehmen können. Er war ihnen entwichen, und die fünf bewaffneten Polizisten, die versucht hatten, ihn zu stellen, zweifelten an ihrem Verstand, weil sie alle gesehen hatten, wie etwas Schwarzes aus den Augen des Unheimlichen zuckte, von dem sie im Grunde nur den Schatten gesehen hatten. Das Schwarze hatte einen von ihnen nur um Haaresbreite verfehlt, und obwohl Schüsse den Unheimlichen mehrfach getroffen haben mußten, fand man nicht einmal Blutspuren. Er hatte sich spurlos in Nichts aufgelöst,

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