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0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hast gehört, was der Großadministrator wünscht. Wo ist ein Wagen ?Ihr habt doch Wagen, oder?" Der Bärtige suchte nach Worten. Als Kasom an meine Seite trat, wich er zurück. Zehn Minuten später wurden sechs Reitvögel herangeführt. „Wir haben keine Wagen zur Personenbeförderung", erklärte Kahaf mürrisch. „Steigt auf!"
    Sein Blick streifte meine Waffe. Bei der Gelegenheit schien er zu erkennen, daß sie nicht aus Gasholz, sondern aus Metall bestand.
    „Was ist das?" erkundigte er sich und wollte danach greifen.
    Kasom umfaßte seinen Arm, und da begann der Offizier zu schreien. Als der Gigant seinen Griff lockerte, standen die Soldaten Kahafs steif wie Statuen vor unseren Strahlwaffen, aber der Offizier lag wimmernd am Boden. „Ohne unsere Erlaubnis faßt niemand etwas an", sagte ich gelassen. „Steigen wir auf." Ich beobachtete die herumstehenden Piloten. Sie lachten uns an.
    Anscheinend war auch hier die Leibwache nicht sehr beliebt.
    Morys Demonstration hatte einen ungeahnten Erfolg. Mehrere hundert Männer, anscheinend alle erfahrene Luftkämpfer, standen vor der ausglühenden Säule. Sie diskutierten über diesen unheimlichen Schuß. Kasom faßte den Offizier am Kragen und legte den stöhnenden Mann quer über den Sattel seines Reitvogels. „In Ordnung, Sir, ich laufe nebenher. Das Tier kann mich nicht tragen", dröhnte die Stimme des Ertrusers. „Ich halte die Augen offen Habe ich Schußerlaubnis?"
    „Nur im Notfall", wies ich ihn an. „Es ist anzunehmen, daß diese Leute Respekt bekommen haben. Noir, haben Sie die Soldaten unter Kontrolle?"
    „Längst", entgegnete der Mutant. Seine Augen glänzten schläfrig.
    „Weshalb meinen Sie wohl, haben die sich so ruhig verhalten?"
    ,;Sorgen Sie dafür, daß uns die Burschen für die mächtigsten Männer der Galaxis halten", ordnete Rhodan an.
    „Das ist schon geschehen, Sir. Es ist nicht einmal gelogen!"
    „Pah!" sagte Mory und kletterte auf ihren Vogel. Rhodan schaute sie verweisend an. „Sie unterlassen gefälligst emotionell bedingte Handlungen, meine Liebe! Das kann ins Auge gehen." Die Vögel trabten an. Die Sättel waren bequem, und die Steigbügel paßten für meine Beinlänge. Der Offizier lag noch immer quer über seinem Tier. Er schien starke Schmerzen zu haben. Vielleicht hatte Kasom ihm den Arm gebrochen. Augenblicke später brach die Dämmerung herein. Die letzten Segler landeten. Mit dem Beginn der Nachtperiode belebten sich die Straßen der Stadt. Wir passierten zwei einziehbare Brücken. Sie führten über die Gräben hinweg. Nachdem wir das letzte Turmtor durcheilt hatten, wurden die seltsamen Reittiere angetrieben. Mit hoher Geschwindigkeit jagten wir durch Straßen und Gassen hindurch. Überall wichen die Leute zur Seite. Der Vorreiter benutzte ein trompetenähnliches Lärminstrument, dessen Warntöne die Stadtbewohner anscheinend kannten. Unangefochten erreichten wir einen weiten Platz im Zentrum. Hier waren die klobigen Bauwerke höher, breiter und prächtiger verziert. Wir ritten eine geschwungene Steinrampe hinauf und hielten unter einem gepanzerten Dachvorsprung an.
    Dies schien der Wohnsitz des Patriarchen zu sein. Der verletzte Offizier wurde von zwei schweigenden Männern davongetragen.
    Das war Noirs Werk. Er hielt die Soldaten unter hypnotischer Kontrolle. Wir stiegen ab und schritten auf die mächtigen Bronzetore zu. Der Eingang erinnerte mich wieder an mein Leben auf der Erde. Damals, im Mittelalter, hatte man die Burgen ähnlich gebaut. Eine weite Halle nahm uns auf. Die überall aufgehängten Öllampen bewiesen eindeutig, daß wir den technischen Fortschritt der Springerabkömmlinge doch überschätzt hatten. Sie waren Barbaren, die ihr ganzes Können anscheinend nur auf die Herstellung von Segelflugzeugen ausgerichtet hatten. Wir warteten auf den Patriarchen von Travera. „Passen Sie auf, daß uns niemand als Zielscheibe für einen Speer verwendet", warnte Mory leise.
    Travera war ein alter, weißbärtiger Hüne mit einem scharfen Verstand, erstaunlich klarer Urteilskraft und - von glühendem Haß gegen die Schwarzen von Roost beseelt. Dieser Patriarch gehörte zu den wenigen Bewohnern des Planeten, die nicht nur instinktiv, sondern als Produkt einer logischen Überlegung erkannt hatten, daß sie von den Unheimlichen der Hochwüste durch übernormale Kräfte beherrscht wurden. Uns war es gleichgültig gewesen, wie man die suggestiven Fähigkeiten der Unbekannten nannte. Wichtig war nur die Tatsache, daß man

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