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0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wahrscheinlich schützte man sich dadurch gegen Luftangriffe. Wir setzten auf. Der Lastensegler rumpelte auf seiner Gleitkufe über den sonnenverbrannten Boden hinweg und kam zum Stillstand. Ich atmete auf. Otrin drehte sich grinsend um.
    „Das war ein Flug, was? Ihr werdet von uns viel lernen, können.
    Travera erwartet euch. Zeigt ihm gleich einmal eure Flammwaffen.
    Wir werden sie sofort nachbauen." Er nickte selbstbewußt vor sich hin, und ich erinnerte mich an meine lange Wanderung durch die Kultur-epochen der Erde. Ich wußte, wie schwierig es war, primitiven Lebewesen klarzumachen, warum eine bestimmte Sache so oder so funktionierte. In Frankreich - es war im Jahre 1663 und kurz nach dem Regierungsantritt des Sonnenkönigs gewesen - wäre ich beinahe als Hexenmeister verbrannt worden, weil ich den Anklägern nicht hatte klarmachen können, wieso ich mit meinem arkonidischen Elektrofeuerzeug Papier anzünden konnte. Hier, auf Roost, sah ich ähnliche Schwierigkeiten voraus.
    Wir mußten von vornherein mit harter Hand durchgreifen, wenn wir nicht wie Sklaven behandelt werden wollten. „Noir, passen Sie auf", flüsterte Rhodan, der sich mit dem Gefühl des Unbehagens umsah. „Setzen Sie Ihre Hypnokräfte sofort ein, falls jemand auf dumme Gedanken kommen sollte."
    Wir stiegen aus. Ein Trupp Soldaten, alle mit eisernen Brustharnischen, Speeren und Langschwertern ausgerüstet, näherten sich mit enormer Geschwindigkeit. Die bärtigen Krieger ritten auf diesen hochbeinigen Laufvögeln, die auf Roost anscheinend für alle möglichen Zwecke eingesetzt wurden. Weiter hinten erblickte ich einen zweirädrigen Karren, der von gleichartigen Tieren gezogen wurde. Kurz vor der Maschine zogen die Männer die Zügel an. Die Vögel schlugen mit den Flügelstummeln um sich, stemmten ihre muskulösen Beine gegen den Boden und legten sich dann nieder. Ein prächtig uniformierter Traver näherte sich. Er musterte uns hochnäsig. Kasoms Gesicht verdüsterte sich sofort. Er fühlte, daß sich dieser Halbwilde für grenzenlos überlegen hielt. „Woher?" fragte der Anführer herablassend. Rhodan verschränkte die Arme vor der Brust und sah über den Mann hinweg. Der Pilot war respektvoll zur Seite getreten. „Woher?" fragte der Offizier lauter. Seine Augen verengten sich. „Bestimmt nicht von Gognul", warf Mory ein. Ihre Stimme klang eisig. „Bist du der Patriarch Travera?"
    „Weiber haben zu schweigen", fuhr der Kerl unsere stolze Mory an. Sie blieb erstaunlich ruhig. Dann sagte sie mit einem verbindlichen Lächeln: „Siehst du dort drüben die Steinsäule, von der das Schuppendach abgestützt wird?" Der Offizier sah sich um. Die Säule war etwa siebzig Meter entfernt. Ich wollte das Mädchen zurückhalten, aber mein Warnruf kam zu spät. Mory zog ihre Waffe mit großer Schnelligkeit. Kaum im Anschlag, drückte sie auf den Abzug. Sie hatte auf volle Energieleistung umgeschaltet.
    Ein sonnenheller Thermostrahl röhrte aus dem Mündungsfeld.
    Entlang der Schußbahn glühte die Luft auf. Das Dröhnen war noch nicht richtig aufgeklungen, da schlug der Atom-odem des Strahlers schon in die Säule ein. Sie stand sofort in heller Weißglut, sprühte an der Einschußstelle auseinander und knickte zusammen.
    Polternd rutschte das Panzerdach nach. Mory lächelte immer noch, als sie dem Traver die flimmernde Mündung unter die Nase hielt. Wir hatten blitzschnell unsere Waffen gezogen. Kasom stand sprungbereit hinter dem Mädchen. Sein riesiger Impulsstrahler hätte das Flugfeld in Sekundenschnelle in einen glühenden Schlackenhaufen verwandeln können. Der Offizier war zur Seite gesprungen. Fassungslos sah er unsere rothaarige Schönheit an, die ohne Pathos erklärte: „Wenn du mich noch einmal beleidigst, verwandle ich dich in ein Häufchen Asche. Haben wir uns verstanden?" Hunderte von Augenpaaren beobachteten uns. Die Piloten der zahlreichen Segler hatten den Vorfall beobachtet. Die Soldaten waren erblaßt. Sie schauten fragend zu Otrin hinüber, der schlicht erklärte: „Sie haben elf Trohnen der Gognul abgeschossen. So schnell, daß ich kaum einmal Luft holen konnte."
    „Zum Patriarchen, sofort", forderte Rhodan. „Ich bin der Beherrscher von hunderttausend Planeten mit mehr als zwanzig Millionen Städten. Wo ist das Transportmittel? Oder sollen wir etwa laufen?" Otrin flüsterte uns hastig zu: „Vorsicht, Kahaf ist der Chef der Leibwache." Ich trat auf den Offizier zu und drängte ihn mit einer Armbewegung zur Seite. „Du

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