Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rückten.
    „Fremde Völker, fremde Sitten", grinste Bully. „Eh, Rotbart - wie groß ist die Splitterwirkung einer Speer-granate?"
    „Das wirst du gleich erleben", ent-gegnete Otrin auffallend ruhig.
    Aus verengten Augen sah er zu den aufkreuzenden Maschinen hinüber. Es handelte sich um kleine, wundervoll gebaute Segler, die federleicht im letzten Aufwind hingen. „Aus!" sagte Otrin apathisch. „Sie haben schon ihre Angriffsüberhöhung erreicht.
    Gleich knallt es. Wir werden ganz sicher explodieren.
    Verdammt - hätte ich euch da oben nur verhungern lassen."
    Ich zog meine Strahlwaffe aus dem Halfter und richtete mich auf.
    Bully öffnete das Frachtluk und sicherte die beiden Flügeltüren.
    „Vorsicht • bei Thermoschüssen", warnte Perry. „Dieses Gasholz dürfte wie Zunder brennen. Wie hoch ist der Flammpunkt, Otrin?"
    „Der was?" Perry winkte ab. Zugleich bemerkte ich einen Segler, der mit hoher Fahrt und aus der Sonne kommend, auf unsere große Maschine herabschoß. Ich schaltete das Beschleunigungs- Bündelfeld meiner Waffe auf den breitesten Fächerwert, ging ins Ziel und drückte ab. Zusammen mit dem blendenden Blitz der Entladung erfolgte eine Detonation. Der Angreifer zerbarst in einer lohenden Stichflamme und verschwand. Rhodan und Bully schossen fünf weitere Maschinen im Zeitraum von einer Minute ab.
    Uns blieb keine andere Wahl, wenn wir nicht ein ähnliches Schicksal erleiden wollten. Mory holte ebenfalls zwei Maschinen herunter. Sie feuerte über fünfhundert Meter Entfernung hinweg mit enormer Zielsicherheit. Als elf Segler explodiert waren, zogen sich die anderen Angreifer fluchtartig zurück. Hier und da hatte ich längliche Gebilde bemerkt, die sich aus den schmalen Rümpfen der Flugzeuge gelöst hatten. Das waren wohl Speerbomben gewesen. Sie flogen höchstens fünfzig Meter weit und stürzten dann ab. Der Pilot johlte vor Freude. Immer wieder fragte er, wo das „unheimliche Gasholz wüchse, aus dem unsere Feuerwaffen bestünden". Er war der Meinung, wir hätten eine besondere Komprimierungsmethode gefunden und würden brennende Gasstrahlen abschießen. „Und die Reichweite - diese Reichweite - unheimlich, großartig! Travera wird jubeln", schrie der Mann außer sich. Er hätte einen Gipfel gerammt, wenn Perry nicht den Knüppel nach hinten gerissen hätte. „Jetzt weiß ich auch, wie ihr mit euren Raumschiffen fliegt. Ihr seid gute Luftverdichter und außerdem muß euer Gasholz noch viel besser sein als unseres. Wo wächst es? Ich hole eine Ladung." Wir sahen uns bedrückt an. Otrin schien nichts dabei zu finden, daß elf Gognul den Tod gefunden hatten. „Uns blieb keine andere Wahl", sagte Mory bedrückt und blaß. „Es tut mir sehr leid, aber ich bin nicht daran interessiert, auf einer primitiven Welt von primitiven Lebewesen abgeschossen zu werden. Es tut mir leid. Die Gognul werden wahrscheinlich nie wiederkommen. Unter Umständen haben wir mit dieser Demonstration den Krieg beendet."
    „Oder die Schwarzen von Roost haben eine ausgezeichnete Energieortung erhalten", fiel Bully ein. „Ich schätze, es wird Zeit, daß wir hinter jenen Mauern landen." Er deutete nach vorn. Vor uns lag das Meer. Die Stadt Travera war wenigstens dem Umfange nach - riesenhaft. Drei mächtige Festungswälle umzogen eine große Halbinsel, auf der man die Gebäude errichtet hatte. Travera hatte etwa eine Million Einwohner. Die Stadt Gognul sollte ebenso groß sein und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl besitzen.
    Unter uns lichtete sich der Urwald. Ausgedehnte Felder, Plantagen, und anderweitige Anbaugebiete wurden erkennbar.
    Über dem Meer tobte eine Luftschlacht von erstaunlichen Ausmaßen. Immer wieder entstanden lohende Feuerbälle, die von dem explosionsartigen Gasabbrand des seltsamen Holzes herrührten. Die Sonne war noch nicht untergegangen. Ich hatte mich in der Zeitberechnung verschätzt. Unser Pilot drückte die Maschine an. In weiten Schleifen näherten wir uns den ersten Festungswällen. Über uns kreuzten etwa fünfzig Jagdmaschinen der Traver. Sie gaben uns reichlich spät Geleitschutz. Wir zischten über einen Wassergraben hinweg, übersprangen eine mehr als dreißig Meter hohe Außenmauer aus dicken Natursteinen und setzten zur Landung an. Der Raum zwischen den Festungswällen schien von diesem segelfliegenden Volk als Riesenflugplatz verwendet zu werden. Ich erblickte zahllose große und kleine Maschinen, die fast alle unter gepanzerten Säulendächern abgestellt waren.

Weitere Kostenlose Bücher